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Ein Gott, der Wunder tut
dann brecht auf und zieht hinter ihr „Heute will ich anfangen, dich vor
her. Sie wird euch einen Weg zeigen, dem ganzen Volk Israel großzuma-
den ihr vorher noch nie gegangen chen. Sie sollen merken, dass ich
seid. Ihr dürft der Lade aber nicht zu dir beistehe, wie ich Mose zur Seite
nahe kommen, sondern müsst einen stand. Befiehl den Priestern, die die
Abstand von etwa tausend Metern Bundeslade tragen: ‚Wenn ihr an den
zu ihr halten.“ Weiter ließ Josua Rand des Wassers kommt, bleibt ihr
dem Volk sagen: „Heiligt euch, denn im Jordan stehen!’“ Dann rief Josua
morgen wird Jahwe Wunder vor euch das Volk Israel zu sich: „Kommt her
tun.“ Das bedeutete für die Israe- und hört, was Jahwe, euer Gott,
liten, dass sie ihre Kleider und sich euch sagt! Ihr werdet gleich sehen,
selbst waschen mussten und keinen dass der lebendige Gott unter euch
Geschlechtsverkehr haben durften ist und dass er die Völker des Landes,
(vergleiche 2. Mose 19, 10. 14 - 15; die Kanaaniter, Hetiter, Hiwiter,
3. Mose 16, 4. 24). Am nächsten Perisiter, Girgaschiter, Amoriter und
Tag befahl Josua den Priestern: Jebusiter, vor euch vertreiben wird.
„Nehmt die Bundeslade auf und Passt auf! Die Bundeslade Jahwes,
zieht dem Volk voran!“ Da hoben des Herrschers über die ganze Erde,
sie die Bundeslade auf und zogen vor wird jetzt durch den Jordan ziehen.
dem Volk her. Da Wählt zwölf Män-
sagte Jahwe ner aus, von
zu Jo- jedem
sua:
See Genezareth
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Stamm einen! Wenn dann die Pries- Wieder hatte Israel ein schwer-
ter, die diese Lade Jahwes, des Herrn wiegendes Wasserhindernis vor
der ganzen Erde, tragen, ihre Füße sich. Denn der Jordan, der sonst
ins Jordanwasser setzen, wird kein nur 30 Meter breit dahinströmte,
Wasser mehr nachfließen. Der Fluss war über alle Ufer getreten. Gelbe
wird sich weiter oben anstauen wie lehmige Fluten wälzten sich in
vor einem Damm.“ einem 1000 Meter breiten Strom
durch das Tal. Am Fluss ist heute
noch ein Hochwasserbett zu erken-
nen, das sich vier bis sechs Meter
Hindernis Jordan tief in den Kalkstein eingegraben
hat.
Von seinem letzten Lagerplatz Es war gefährlich, den Jordan
Abel-Schittim brach das Volk auf bei Hochwasser zu überqueren.
und zog in das 330 Meter tief Leute, die das wagten, galten als
unter dem Meeresspiegel gelegene herausragende Helden. So werden
Jordantal. Der sogenannte Jordan- in 1. Chronik 12, 16 eine Anzahl
graben ist an dieser Stelle etwa 20 tapferer, kampferprobter Männer
Kilometer breit. Das bedeutete von aus dem Stamm Gad aufgeführt,
Schittim aus einen Fußmarsch von die zu David übergingen, als
18 Kilometern bis an den Fluss. er in seiner Bergfestung in der
Am Ufer, gegenüber von Jericho Wüste Juda war: „Schon im März
wurde ein provisorisches Lager für überschritten sie den Jordan, als er
drei Tage errichtet. Hochwasser führte und alle Neben-
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Eine neue Perspektive
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dabei, dass ich mir manches gar keiten herausgeführt hat, der hält
nicht mehr richtig anhöre und dass sein Versprechen mir gegenüber
ich mir vorsichtshalber keine Hoff- heute noch genauso, wie damals
nungen mache, damit ich nicht dem Volk Israel gegenüber. „Ich
enttäuscht werde – sozusagen zum bin bei euch alle Tage“.
Selbstschutz. Auf der anderen Seite Vielleicht sieht der Weg nicht
steht die Aussage Gottes: „Ich bin so aus, wie ich ihn mir vorstelle.
bei euch alle Tage bis ans Ende der Gott gibt mir nicht die Garantie,
Erde“ (Matthäus 28, 20). dass ich nette Kollegen habe, dass
Dann stellt sich die Frage: ich meine Arbeit gut bewältigen
Erwarte ich von Gott noch etwas kann und auch nicht, dass mein
oder hake ich auch seine Verspre- Job erhalten bleibt.
chen ab, damit ich nicht enttäuscht Aber ich weiß, dass seine Wege
werde? Rechne ich damit, dass er zu einem guten Ziel führen und
jeden Tag bei mir ist und ich mich ich mich auf ihn verlassen kann, ja,
mit allen Sorgen und Freuden an dass er mich nicht allein lässt.
ihn wenden kann und soll, oder Nicht immer fällt es mir leicht,
schaue ich selbst, wie ich irgendwie das so gelassen zu sehen. Ich rege
durchkomme? mich über Situationen und über
Das Verhalten meiner Manager andere Menschen auf und ärgere
kann ich nicht ändern und die mich über mich selbst. Aber wenn
Firma zu wechseln hilft meist auch ich mir Zeit nehme, auf Gott zu
nicht lange. Aber ich weiß, dass ich hören, dann kann er mir wieder
all dem nicht willkürlich ausgelie- einen neuen Blick schenken, so wie
fert bin. er es in dem Moment getan hat, in
dem ich den obigen Vers gelesen
habe.
Himmel und Erde werden ver-
Gott steht zu gehen und viele menschliche Worte
auch, aber Gottes Wort bleibt in
seinem Wort Ewigkeit. Ich wünsche Ihnen und
Gott, der das Volk Israel über so mir, dass dieses Wissen über all
viele Jahre geführt, begleitet und den Unsicherheiten des Berufsall-
versorgt hat, ja, der es sogar aus tags steht und ihn prägt.
selbstverschuldeten Schwierig-
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beschreiben nur die Art und Weise, worden. Das Gesetz der Schwerkraft
wie nach unserer Erfahrung unter beschreibt nur, wie sie wirkt.
bestimmten Voraussetzungen et- Es sollte uns auf jeden Fall klar
was abläuft. Naturgesetze beschrei- sein: ein Naturgesetz kann nichts
ben unsere Welt. Wer aber garan- bewirken und auch nichts verhin-
tiert, dass alles immer so abläuft, dern. Es ist ja nur die Beschrei-
wie wir es gerade beobachten? bung von dem, was normalerweise
Ein Beispiel dafür ist das Gesetz immer passiert. Wer also sagt, dass
der Schwerkraft. Die Schwerkraft es keine Wunder geben könne,
ist die Anziehungskraft der Erde weil das gegen die Naturgesetze
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verstoßen würde, hat noch nicht hen lässt und dass er Tag und Nacht
einmal begriffen, was Naturgesetze bestimmt. Es steht fest, dass ohne
überhaupt sind. die tragende Kraft Gottes einfach
überhaupt nichts funktionieren
würde.
Zweitens sind Naturgesetze Ver-
Wunder in der Bibel ordnungen, die Gott eingesetzt hat:
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kann vor diesem Weg ausweichen sen ins verheißene Land gebahnt,
oder zurückschrecken. Denn vor damals und im übertragenen Sinn
den Konsequenzen der Nachfolge auch heute. Der Weg ist frei für
kann man ganz gehörig zurück- jeden, der ihn gehen will.
schrecken. Das Wasser des Zweifels Es gibt heute allerdings auch
und die Schlammbrühe der Eigen- einige Verwirrung in dieser Frage.
liebe machen vielleicht scheu vor Manche behaupten, man müsse
diesem Weg ins verheißene Land. Gott auch schon einmal zu einem
Nur kann man das vorher nicht Wunder zwingen. Das bedeutet,
theoretisch feststellen. Ob das alles ich muss es einfach wagen, nach
stimmt, ob der Weg in ein gutes dem Motto, Augen zu und los. Das
Ziel führt, weiß man erst, wenn aber ist keine göttliche Methode.
man diesen Weg geht. Erst wenn Wenn Gott von uns Glauben er-
man den Namen des Herrn Jesus wartet, dann sagt er vorher deut-
anruft, wird man gerettet. Man lich, dass wir das tun sollen. Es
weiß das nicht vorher, aber man geht nicht um einen Test, in dem
kann es glauben und man kann ich einmal etwas von meiner Seite
es tun, weil man glaubt. Gott hat ausprobiere. Gott gibt immer klare
einen Weg durch die Wassermas- Anweisung.
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