1.
Neolithische Revolution – Übergang zur Sesshaftigkeit = Wandel
im sozialen Zusammenleben, Entstehung segmentärer
Gesellschaften (ohne zentrale politische Institution)
2. Merkmale von Erziehungspraxis im alten Ägypten – Strenge in der
Erziehung, Körperliche Züchtigung dominantes Thema, Erziehung
wird als politische Erziehung betrachtet, Erziehung des Einzelnen
zum Gesellschaftswesen
 Famulussystem (Rekrutierung Nachwuchs, Haus des Lebens),
Pagenerziehung (Oberschicht) – Anfänge Klassenunterricht, Lese
und Schreiben; Schule offen für Jungen und Mädchen (für
Mädchen war ein anderer Weg vorgesehen – Hausfrau und
Mutter)
3. Ptahhotep – Frühgeschichte Ägypten (2880 v. Chr.), Wesir und
Stadtverwalter; erzieht Unwissende zu Wissenden; probate Mittel
der Erziehung = Prügel <Zitat Sohn-Vater> ; Beginn Zusammenspiel
von Politik und Erziehung; Erziehungsliteratur (ausgeprägter
didaktischer Charakter)  genutzt wie eine Schullektüre und zur
Anwendung gebracht
Erziehungstheorie nach Ptahhotep: Erfahrung der
Unvollkommenheit des Menschen  auf Führung angewiesen;
Mensch wird als Mängelwesen (erziehungsbedürftig)
wahrgenommen  zur Tugend des Gesellschaftsideals fördern;
4. Was ist das “Haus des Lebens”? - Schreiberschule (neben lesen
und schreiben, auch Mathe, Geometrie, Astronomie, Medizin,
Geo, Recht, Verwaltungswesen) = nicht nur auf bestimmte
Kenntnisse, sondern auf Ganzheitlichkeit wurde Wert gelegt
5. Merkmale die Famulussystem kennzeichnen – was versteht man
darunter: Schüler wird in das Haus des Lehrers aufgenommen und
kümmert sich um dessen Haushalt. Dient zur Rekrutierung des
Nachwuchses für maßgebende Staatsämter (Männer in leitender
Stellung waren verpflichtet einen Schüler aufzunehmen  Beamte
ziehen sich ihren Nachfolger selbst heran) = Kontinuität der
Gesellschaftsordnung; Daneben: Pagenerziehung am Hof
6. Begriffsdefinition Antike - Epoche der Vorherrschaft der Griechen
und Römer im Mittelmeerraum bis zum Mittelalter
7. Buch der Sprüche - Was sind Weisheitssprüche?
 sind prägnant, Memorierbarkeit und dokumentieren die
erzieherische Absicht
 halten Beobachtungen fest und formulieren deren Inhalt als
Erfahrungsaussagen
8. Die Sophistik - politisch-kultureller Aufschwung der attischen Polis
nach Sieg über Perser & beginnender Großmachtpolitik Athen;
geistiges Bedürfnis nach Bildung und Klärung der Ziele im Zuge der
Demokratisierung & Teilhabe des einzelnen Bürgers am
Staatswesen
 Sophisten: „Sachkundige“ (=Menschen die durch besonderes
Wissen und Können aus der Menge ragen), Wanderlehrer
(Unterricht gegen Bezahlung), eigenständiger Berufszweig,
praktisches Können (Rhetorik, Eristik), Erfahrung & Induktion
haben hohen Stellenwert, Bildung als Mittel, sich aktiv an
Gesellschaft und Politik beteiligen zu können, Sokrates, Platon,
Aristoteles (philosophieren ohne Entgelt)  Haben Blick auf den
Menschen gelenkt, das Denken zum Gegenstand des Denkens und
seine Möglichkeiten und Grenzen deutlich gemacht
9. Der Epikureismus - geht auf Epikur zurück; Garten war
Versammlungsort; Frauen, Ehepaare und Sklaven waren als
Schüler willkommen; Lehre war auf Diesseits gerichtet;
Grundannahme: Mensch ist es möglich, lustvoll zu leben (Lust ist
‚einzig wirkliches Gut‘), was das Ziel des Daseins ist; Bedürfnisse
müssen nicht nur befriedigt, sondern kultiviert werden; Furcht-
 Begierde-Schmerz vermeiden, Genügsamkeit als Tugend;
konkurriert mit Stoizismus
10. Wie heißen die Gelehrten im Mittelalter? – Kirchenväter
11. Portrait Hochmittelalter - Entwicklung der Stände,
Judenverfolgung; Gründung von Universität (im deutschen
Sprachraum 14 Jhd. (=Spätmittelalter) u.a. in Wien, Prag,
Heidelberg, Köln)
12. Bildungswesen des Hochmittelalters – Blütezeit Rittertum-
Investiturstreit-Minnesang-Gründung von Universitäten-Gründung
von Bettelorden-Inquisition-Judenverfolgung- Entwicklung der
Stände (Ritter, Bauern, Bürger)  Aufschwung Agrarwesen 
setzen von standesspezifischen Formen der Erziehung und Bildung
(reichen bis in die Neuzeit)
 Pole: Junge/Mädchen, Land/Stadt, arm/reich – Stände: Bauer
unfrei und ungebildet, Ritter, persönlich frei aber ungebildet,
Bürger (Stadt) frei, elementar gebildet
13. Was ist Dialektik? (Kann auch gefragt werden, was zu Dialektik
nicht dazu gehört)
„Disziplin des vernünftigen Fragens, Definierens und Erörterns,
auch des Vermögens, der Unterscheidung zwischen wahr und
falsch … sie lehrt Lehren, sie lehrt Lernen, in ihr zeigt sich die
Vernunft selbst und legt offen, was das sei, das man zu erkennen
wünscht …“
14. Scholastische Methode –
 präzise Formulierung eines Problems in Form einer Frage
(quaestio)
 genaue Klärung der verwendeten Begriffe (distinctio)
 logische Beweisführung
 dialektische Disputation (disputatio)
 Gegenüberstellung von pro und kontra, ja und nein (sin et non)
> diente dazu, theologische Aussagen rational zu begründen, zu
interpretieren, zu systematisieren und zu rechtfertigen
> Bibel und deren Autoritäten wird so stark vertraut, dass jedes
neue Wissen in Einklang mit ihnen stehen muss
> zielt auf Abklärung und Auflösung angenommener oder
faktischer Antinomien (Widersprüchlichkeiten) und Antagonismen
(Gegensätze) zwischen Autoritäten mittels Bestimmung des Sinns
und der Bedeutung ihrer Aussagen
> Konkordanzverfahren: Methode des Vermittelns und Beilegens
vermeintlicher Widersprüche
15. Thomas v. Aquin (seine Auffassung der Erziehung) –
 Aufgabe der Eltern: Pflege (Kind soll so werden wie es von Gott
und der Natur bestimmt ist)
 Ziel der Erziehung: Vollkommensein = charakterliche Erziehung
 Idee des Lernens: Prinzip des Selbst-entwickeln-lassen
 Theorie des Wissens stützt sich auf Sinneserfahrungen (werden
durch den Verstand in Wissen übersetzt, Abstraktion von
einzelnen Objekten)
 Menschen sind keine „passiven Empfänger von Sinnesdaten“
sondern „potentiell Wissende“, „Fragestellende“
Lehren:  1. Methode: Lehrsätze, die an Vorwissen anknüpfen 
2. Methode: Lehrer stärkt den Verstand des Schülers, so dass er
selbst herausfindet, in welcher Weise logische Prinzipien zu
Schlussfolgerungen führen.
 kein passives Wissen
 Rolle der Lehrperson = indirekt
 Prinzip des entdeckenden Lernens
 Verbesserung der Irrtümer durch Erziehung = ökonomischer
Weg des Lernens
 Unterricht kann SchülerInnen auf Irrtümer und korrekte
Schlussfolgerungen hinweisen
  Auswendig lernen  Schlussfolgerungen ist weder Lehren noch
lernen, ohne etwas verstanden zu haben, kann kein Wissen
erwachsen
 Lernen: entdecken (inventio) und formale Unterweisung
(disciplina)
16. Säkularisierung des Bildungs- u. Schulwesens in Europa im
Spätmittelalter
17. Wann war die Frühneuzeit? – 1500 (1517 Reformation) bis
1789/1799 (Ausbruch der Franz. Revolution)
18. Hexenverfolgung – als „tödliche Folge der Ungebildetheit“
 konnte nur durch das „Bildungsvakuum“ der
Bevölkerungsmehrheit erwachsen und ist vor dem Hintergrund der
wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Kontext verstehbar
 Hexenverfolgung- und -verurteilung waren weltliche
Ausformungen, dennoch aber durch geistliche Akteure
vorangetrieben
 ging durch alle sozialen Schichten
 bis zum Ende des 16. Jhd. 60.000 Menschen getötet
 wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen:
Wirtschaftskrise, Aggressionsabbau ungebildeter
Bevölkerungsschichten, pol. Bereitschaft der Obrigkeit,
Ausgeprägter Karriere-, Profilierungs- und Bereicherungswille der
juristischen Zwischeninstanzen (Schöffen, Notare, Schreiber)
19. Wer sind Jesuiten? - Mitglieder der katholischen
Ordensgemeinschaft Gesellschaft Jesu (Societas Jesu,
Ordenskürzel: SJ) gegründet 1534 von einem Freundeskreis um
Ignatius von Loyola
20. Wie wird das Zeitalter der Aufklärung noch bezeichnet? -
Pädagogisches Jahrhundert
21. Locke – Aufklärung, Staatstheoretiker (Prinzip der
Gewalteinteilung (Exekutive, Legislative, Judikative)), 1690 Werk
„Some thoughts concerning education“
 Kinder als Kinder behandeln, nicht als verständnislose
Erwachsene
 Fehler in er Kindheit sind nur noch schwer zu korrigieren
 Vernunft und Moral sind nicht von Geburt aus mitgegeben,
vielmehr ist das der geistige Zustand des Kindes eine „tabula rasa“
 Mensch hat die Fähigkeit das Wahre und Gute zu erkennen
 Eltern habe sorgsam, umsichtig mit dem Kind umzugehen, ohne
zu verzärteln
 Respekt und Vermitteln von Autorität ggü dem Erzieher, danach
freundschftl. Verhältnis
 Eltern sollen Kinder lieben, aber nicht bevormunden
 Lernen sollte Spaß machen, geistige Eigenständigkeit wichtig
 Reisen bildet
22. Kernprozesse der Revolution – 1. Veränderung der
Lebensbereiche und staatlicher Ordnung: Wandel von
Ständegesellschaft in die bürgerliche Gesellschaft; Wandel vom
Agrarstaat zum modernen Industriestaat; 2. Wandlung der
europäischen Feudalstaaten zu Nationalstaaten : Stärkung des
Imperialismus
23. Welche Reaktionen löste die Französische Revolution in anderen
europäischen Ländern aus und schlug sich diese im
Bildungswesen nieder? –
24. Merkmale marxistische Überlegung zu Bildung und Erziehung -
 stellt bürgerliche Pädagogik in Kontext von Klassenherrschaft
und Bildungsprivileg
 allseitig entwickelte Persönlichkeit steht im Mittelpunkt
 Ziele und Methoden der erforderlichen Erziehung werden aus
der Perspektive des Proletariats heraus gesehen
  soz. Päd.: körperliches Geschick, Arbeitsfähigkeit, soziale
Kompetenz, Unterricht soll nicht nur Lernprozesse systematisch
organisieren sondern auch mit der Arbeitswelt verbinden
Kollektiverziehung soll einen Beitrag leisten zu:
 Schaffung und Entwicklung einer sozialistischen
Gesellschaft
 Aufhebung der Klassenherrschaft
 Vergemeinschaftung des Produktionsmittel
 Aufhebung entfremdeter Arbeit durch die Aufhebung der
„Abhängigkeit des Weibes vom Mann und der Kinder von
den Eltern vermittels des Privateigentums“
25. Wiener Schulreform – sozialdemokratische Schulreform in
Österreich von 1919 bis 1920 und ihre Weiterentwicklung im
Roten Wien bis 1934 (Ende infolge von Bürgerkrieg)
Drillschule, Lernschule, Arbeitsschule (Erziehung zur Freiheit)
„Arbeitsschule bedeutet dass das Kind durch geschickte Führung
des Lehrers das Neue selbst entdecken, erforschen, erarbeiten soll.“
(Glöckel 1928)
Neuformulierung der Lehrpläne; neue Schulbücher (kostenlos);
Errichtung von Hilfs- und Sonderschulen; Stärkung der
Mitbestimmung von Eltern und Schüler; Anheben des Niveaus der
Aus- und Weiterbildung für Lehrer (Besserung des Berufsstandes);
1923 Gründung Pädagogisches Institut der Stadt Wien (inkl.
Zentralbibliothek)
 Forderung nach freier Entfaltung der Persönlichkeit (weg von
autoritären Erziehung)
 Kinder und Jugendliche sollen zu selbstständigem Denken,
Kritikfähigkeit und eigenständigem Handeln erzogen werden;
Förderung von Selbstständigkeit, persönlichem Mut,
Verantwortungs- und Gemeinschaftsgefühl
 neue Erziehungs- und Unterrichtsmethoden entwickelt hin zu
einer sozialgerechten Lebens- und Arbeitsschule
Ablehnung der Annahme einer Vererbung seelischer Eigenarten =
Optimismus zu nahezu unbegrenzten Chancen für das pädagogische
Wirken
26. Was ist Theosophie? – in Abgrenzung zur kirchlichen Religiosität
 Es gibt keine Ursünde und keine Grenze zwischen Leben und Tod
 Um nach dem Tod in einer anderen, höheren Welt weiterleben
zu können, sei es notwendig die Erfahrungen auf der Erde zu
verarbeiten, was durch kontinuierliches Lernen ermöglicht werden
soll
27. Was zählt zu den Forderungen der Reformpädagogik? – (1890 -
1933)
 Erziehungs- statt Lernschule
 „freie“ Schule anstatt Zwangsschule
 Schule hat die Aufgabe Kinder zu Selbstständigkeit,
Eigenverantwortlichkeit und Mündigkeit heranzubilden
 ganzheitliche Erziehung, die Körper und Geist fördert
 Unabhängigkeit von Staat und Kirche
 Lebensnähe des Unterrichtsstoffs
 Schulleben und Gemeinschaft ermöglichen, keine Trennung
zwischen Leben und Lernen, sondern eine Einheit
 Besinnung auf sich und eigenen Körper
 Besinnung auf das „Diesseits“
28. Sputnik-Schock - Dokument für den „Westen“, das Sowjetunion in
der Entwicklung der Raumfahrt „gewonnen“ hatte
29. Ende des 1. Weltkriegs? - 1918