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Vorlage für die Vorlesung

Politische PR

Die politische Kommunikation und die politische Öffentlichkeitsarbeit sind Bereiche, die
sich überschneiden, und die versuchen die Funktionsmechanismen des politischen Lebens
unter allen Blickwinkeln zu erklären. Die politische Kommunikation bezieht sich dabei
mehr auf die ideologischen und doktrinären Aspekte des politischen Bereiches sowie
auf Aspekte des politischen Diskurses, während die politische Öffentlichkeitsarbeit
beschreibt, wie die Strategien und Techniken der Imageerzeugung von politischen
Akteuren funktionieren – während und außerhalb der Wahlkampagnen. Die beiden
Bereiche überschneiden sich an sehr vielen Stellen, was es schwierig macht, eine
Trennungslinie zwischen ihnen zu ziehen.

Definitionen der politischen Kommunikation:


Marius Ghilezan liefert folgende Definition für die politische Kommunikation:
„... politische Kommunikation ist eine geplante und durchgeführte Aktion, mit
dem Ziel, das Grundgefühl von Verständnis und Wohlwollen zwischen der
Organisation und der Öffentlichkeit zu sichern.“1
Von D. Wolton kommt die folgende Definition:
„... der Bereich, in dem widersprüchliche Diskurse in ein Verhältnis kommen, und
zwar zwischen drei Akteuren, die die Legitimierung haben, sich öffentlich über
Politik auszudrücken: politische Akteure, Journalisten und die öffentliche
Meinung anhand der Meinungsumfragen.“2
Infolge der Analyse mehrerer Bestandselemente können wir folgende Definition
aufstellen:
„Die politische Kommunikation ist eine Form von Informationsvermittlung, anhand derer
beabsichtigte und zielgerichtete Nachrichten mit politischem Inhalt gesendet werden.

1
Ghilezan, Marius, Cum să reuşeşti în viaţa politică. Manual de campanie electorală. Active Vision
Verlag, București, 2000, S. 97
2
Apud, Beciu, Camelia, Politica discursivă. Practici politice într-o campanie electorală, Antet Verlag,
București, 1996, S.12

1
Dazu bedient sie sich der Massenmedien oder anderer Aktionen und Instrumente. Der
Informationstransfer geschieht in einem gut definierten Handlungsraum, in einem (vor-)
bestimmten Zeitrahmen. Es werden Methoden und Techniken der politischen
Imagebildung eingesetzt, die für politische Werbung kennzeichnend sind. Der
Informationstransfer hat als Hauptziel eine möglichst positive Bindung zwischen den
politischen Akteuren und der öffentlichen Meinung, und umgekehrt.“3

Politische Kommunikation und PR beruhen auf drei Strategien:


1. die Projektionsstrategie
2. die Strategie der öffentlichen Bekanntmachung
3. die verbale und nichtverbale Strategie

und vier Regeln:


1. Einhaltung der Kohärenz
2. Anpassung an die Gegenwart
3. Schaffung und Erhaltung einer eigenen Identität
4. Koordination (telnehmende/ nichtteilnehmende Beobachtung; Pressespiegel)

Bestandselemente der politischen Kommunikation:


1. Sender
2. Die politische Nachricht
3. Übertragungskanäle
4. Codierung Empfänger
5. Kontext
6. Feedback
7. Störquelle

3
Rus, Flaviu, Călin, Evoluţia procesului de comunicare de la forma interpersonală la cea politică şi
mediatică, Accent Verlag, 2005, S. 95

2
Etappen der politischen Kommunikation:
1. Festlegung der Zielgruppen
2. Erstellung eines Imageprofils des politischen Akteurs
3. Einführung des politischen Akteurs und seines Wahlprogramms
- durch Schockaktionen
- durch die fortschrittliche Darstellung der Aktionen
4. Techniken der Unterscheidung des politischen Akteurs von anderen Kollegen
oder Gegenkandidaten

Erleichternde oder erschwerende Faktoren der politischen Kommunikation:


1. Sozio-kulturelle
2. Materielle Ressourcen
3. Massenmedien
4. Geschichtswissenschaftler
5. Politiker
6.
Zweck und Rolle der politischen Kommunikation:
Die Fachliteratur zeigt, dass es zwei Grundarten von politischer Kommunikation gibt:
a. die eigentliche politische Kommunikation, die auf Dialog aufgebaut ist
b. die auf Marketing beruhende politische Kommunikation – also politische
PR. ↓
Die auf Dialog aufgebaute Kommunikation begründet sich aus:
1. Ideologische Sprache
2. Informierende Sprache
3. Partizipative Sprache
4. Symbolisch-operative Sprache

Die auf Marketing aufgebaute politische Kommunikation besteht aus:


1. Fremdbild/Image
2. Persuasion / Überzeugung
3. Politische Werbung

3
Die Wirkung der politischen Kommunikation:
A. Zeitbedingte:
1. Sofortige Wirkung: ist das Ergebnis von
Informationsexplosionen, Neuigkeitswert, Originalität,
Überzeugungskraft, Härte etc.
2. Langfristige Wirkung: ist das Ergebnis einer langsamen,
auf Normen, Werte und Gemeinsprache basierten
Konstruktion.

B. Abhängig von den Einheiten in denen die Politik aktiv ist und bestimmte
Reaktionen des Individuums oder der Massen bewirkt:
1. Meinungsbildende Wirkung;
2. Meinungsbestätigende Wirkung;
3. Meinungsändernde Wirkung.

C. Abhängig von der Tätigkeit, die auf die politischen Gruppierungen


ausgeübt wird:
1. Kohäsions-/Solidaritätswirkung;
2. die Wirkung der Imageschaffung der politischen
Gruppierungen;
3. die Wirkung der Imagevergrößerung und –verkleinerung.

D. Bedingt von der politischen Kommunikationstätigkeit, die im ganzen


sozial-politischen Bereich ausgeübt wird:
1. positive Wirkung der Verbreitung von Verständnis und
Dialog;
2. negative Wirkung der Verbreitung von Unverständnis,
Angriffslust, Instabilität und Konflikte.

4
Wahlkampagnenkommunikation und Propaganda:
Definitionen:
In der Vorstellung von Alfred Bulai ist Propaganda „ein Vorgehen, durch das ein
politischer Akteur versucht, ein bestimmtes Zielpublikum in seiner Haltung und in
seinem Verhalten zu beeinflussen, mittels einiger politischer und
Kommunikationstätigkeiten“.4
Eine weitere Definition der Propaganda, gegeben vom Amerikanischen Institut
für Propagandaanalyse ist folgende: „Ausdruck der Meinungen oder Tätigkeiten der
Individuen oder Gruppierungen, die dazu gedacht sind, die Meinungen und das
Verhalten anderer Gruppen und Individuen im Sinne vorbestimmter Ziele zu
beeinflussen.“5
In der Vorstellung von Jean-Marie Domenach wird die Propaganda durch vier
Basisregeln umgesetzt:
1. Das Gesetz der Orchestrierung
2. Das Gesetz der Vereinfachung;
3. Das Gesetz der Einstimmigkeit und Kontagion/Ansteckung
4. Das Gesetz der Transfusion/ Übertragung

Die Propaganda ist, je nach erzeugter Wirkung, die sie anhängig von der
Vorgehensweise aufzeigt, unterteilt in:
1. Weiße ;
2. Schwarze;
3. Graue ;
4. Kriegerische ;
5. Friedliche ;
6. Nationalistische;
7. Antinationalistische.

4
Bulai, A., Mecanismele electorale ale societăţii româneşti, Paideia Verlag, București, 1999, S. 171
5
apud Drăgan, I., Opinia publică, comunicarea de masă şi propaganda în societatea contemporană,
Editura ştiinţifică şi enciclopedică, București, 1980, S. 310

5
Eine weitere Unterteilung der Propaganda vollzieht sich aufgrund der Interessen
des Propagandabetreibers und des Zielpublikums in:
1. Rationale;
2. Irrationale.

Das Marketing und die Werbekampagne:


Răzvan Zaharia definiert das politische Marketing folgenderweise: „eine
förmliche, systematische und wissenschaftlich fundierte Tätigkeit, die von einer
identifizierbaren politischen Einheit abgewickelt wird, mit dem Ziel auf ein politisches
Problem, eine positive Resonanz zu bekommen, seitens eines vorbestimmten Publikums,
mittels eines Versprechens, das auf dessen Bedürfnisse abgestimmt worden ist.“6
Das politische Marketing geht beim Kommunikationsprozess von mindestens
zwei Seiten aus:
1. eine politische Person oder politische Partei;
2. das Zielpublikum.
Für die gute Abwicklung des politischen und Wahlkampagnenmarketings muss
der PR Berater zwei grobe beteiligte Gruppen ausmachen:
1. den groben Kern des politischen Akteurs;
2. die Zielbevölkerung.
Neben diesen beiden Gruppen existiert auch die dritte Kategorie der konjunkturellen
Wählerschaft.

Marius Ghilezan bietet die folgende Einteilung der Wähler an:


1. Traditionalitische Wähler
2. Idealistische Wähler;
3. Pragmatische Wähler;
4. Konservative Wähler;
5. Minderheitliche Wähler.

6
apud Bondrea, A., Sociologia opiniei publice şi a mass-media, Verlag der Stiftung „România de Mâine“,
București, 1997, S. 131

6
Das Wahlkampagnenmarketing befasst sich vorrangig mit der Imagebildung der
politischen Akteure und mit der Organisation der Wahlkampagne.

Methoden und Techniken, die in der Wahlkampagne angewandt werden


Kontaktarten der Wählerschaft mit den politischen Personen:
1. Direkte Kontakte;
2. Halbdirekte Kontakte;
3. Mediatisierte oder indirekte Kontakte.

Die Verbreitung des Bildes der politischen Akteure wird durch zweierlei Mittel
vollzogen:
1. durch die Massenmedien: Zeitungen, Zeitschriften, Rundfunk, Fernsehen,
Internet;
2. durch eigene Mittel: Broschüren, Faltblätter, Aushänge, Tüten, Ballons,
Stifte, T-shirts etc.

Wenn es um die bereits bekannten politischen Akteure geht, wird gewöhnlich auf
allen Werbematerialien ein einziges Bild gedruckt, oder höchstens zwei, um die
Einseitigkeit zu umgehen. Im Falle weniger bekannter Akteure wird der Druck von drei
Bildern empfohlen.
Die Plakate sind in einer Wahlkampagne sehr wichtig, weil sie zum runden und
allgemeinen Bild der Beworbenen beitragen. Ein Plakat hebt drei Elemente der Gestalt
des Images des Akteurs hervor:
1. das Gesicht;
2. den Slogan und die Nachricht;
3. die Partei und dessen Logo.

Aber das Wahlplakat weist auch eine Reihe von Nachteilen auf, wie zum
Beispiel:
1. Verlust an Information, wegen der Überreizung durch andere Plakate;
2. eine kleine Menge an Information, wegen Platzmangel;

7
3. die Schwierigkeit, attraktive Bilder zu konstruieren, für die die Wähler die
Geduld zum Anschauen aufbringen können.
Für die Aufhebung dieser Nachteile gibt es mehrere Regeln, die die Entwerfer der
Plakate befolgen müssen:
1. die Strukturierung in Z-Form;
2. jedes Plakat darf nur einen einzigen Hauptakteur enthalten;
3. das Plakat muss maximal sieben Hauptelemente enthalten;
4. die Farben müssen mit der Person und der Botschaft abgestimmt werden;
5. wenn mehrere Plakate zu einer Person entworfen werden, müssen sich
diese in ein rundes Gesamtbild einfügen können.

Es gibt zwei Arten von Plakaten:


1. Befestigt;
2. Mobil.

Eine weitere Methode der Wahlkampagne ist die der gemeinnützigen Tätigkeiten.
Ebenfalls sehr gewinnbringend für das Image der Akteure sind die Entertainment-
Veranstaltungen, die besonders an aus Jugendlichen gebildeten Zielgruppen gerichtet
sind.

Die Wahlkampagne – Definitionen


Die Definition von Alfred Bulai lautet: „der Vektor der Tätigkeiten, die von
einem politischen Akteur, von Medienanstalten – unabhängig oder auf Anforderung, und
von der Zivilgesellschaft vollzogen werden.“7
Aus der Perspektive der PR Beratung ist die Wahlkampagne „die Werbetätigkeit
einer Partei oder eines Kandidaten für einen begrenzten Zeitraum und in einer
Wettbewerbssituation, abgewickelt durch Techniken der politischen Kommunikation und
aufgrund einer von Experten entworfenen Strategie, mit dem Endziel, die Stimmen der
Wähler zu erhalten.“8

7
Bulai, A., Mecanismele electorale ale societăţii româneşti, Paideia Verlag, București, 1992, S. 62
8
Ghilezan, Marius, Cum să reuşeşti în politică. Active Version Verlag, București, 2000, S. 79

8
Die Definition von Camelia Beciu ist: „eine politische Praxis, die von einer Reihe
von sozio-politischen Codes stark geregelt ist, die diese politische Praxis aber
unterschiedlich legitimieren, auch zu einer demokratischen Wahlmöglichkeit der
Regierer und zu einem Vorgang der Organisierung aller Bedingungen der Wahl, sowie zu
einem Ablaufsritual.“9
Aus unserer Sichtweise definieren wir die Wahlkampagne als „eine Zeitspanne,
die offiziell vor den Wahlen festgelegt wird, die durch ein konkurenzielles Prinzip
gekennzeichnet ist, in der sich die politischen Akteure darum bemühen, einen möglichst
guten Platz in einer imaginären Machtpyramide nach den Wahlen zu erlangen. Dabei
werden die Methoden, die der Erfüllung dieses Ziels dienen, den Spezialisten überlassen,
beziehungsweise den PR Beratern aus dem Bereich Politik. Der Wettbewerb wird durch
Gesetze und Regeln des Rechtsstaates geleitet und die öffentliche Meinung reagiert auf
die von den politischen Akteuren abgewickelten Aktionen. Die Vermittlung der
Informationen zwischen den Politikern und den Gesellschaftsmitgliedern geschieht auf
direktem oder auf indirektem Weg, durch die Massenkommunikation, oder durch andere
Mittel und Handlungen.“10

9
Drăgan, I., Beciu, C., Dragomirescu, I., Marinescu, V., Perpelea, N., Rusu, D., Ştefănescu, S., Construcţia
simbolică a câmpului electoral, Verlag Institutul European, Iaşi, 1998, S. 20
10
Rus, Flaviu Călin, Evoluţia procesului de comunicare de la forma interpersonală la cea politică şi
mediatică, Accent Verlag, 2005, S. 167

9
Arten der Wahlkampagnen
In politischen Systemen, die eine längere demokratische Tradition haben, spielen
sich die Wahlkampagnen in einer Zeitspanne zwischen 30 und 40 Tagen ab.
Dem Ziel nach können sie unterteilt werden in: (3 Arten)
1. Stimmungskampagne
a. erzeugt eine meist positive Atmosphäre, in welcher der Politiker
vorgestellt wird,
b. setzt hohe Kosten und mühsame Vorbereitung voraus,
c. wirkt sich mehr auf diejenigen Wählern aus, die gegenüber
Marketinginstrumente skeptisch sind,
d. wirbt für positive Elemente,
e. wird auch Erwartungskampagne genannt.
2. Hetzkampagne
a. Der politische Akteur versucht, das Interesse der Öffentlichkeit für
seine Tätigkeiten zu erwecken;
b. Ist gekennzeichnet durch die Verbreitung von Werbematerialien,
bei denen die Quelle nicht offengelegt wird;
c. Zeichnet ein großes Fragezeichen im öffentlichen Bewusstsein ab;
d. Steigert die Spannung unter der Wählerschaft;
e. Die Enthüllung der Quelle muss von dem PR Berater für den
richtigen Zeitpunkt vorgeplant werden, damit sie die volle
Wirkung erzielt.

3. Negative Kampagne
a. Konzentriert sich auf die Gegenkandidaten;
b. Bemüht sich um deren Zerstörung;
c. Verwendet Gerüchte!!!;
d. Verwebt Sachverhalte aus der Wirklichkeit mit Lügen, um größere
Glaubwürdigkeit zu erzielen;

10
e. Der Nachteil dieser Art von Kampagne besteht darin, dass man
ihre Wirkung und die Verbreitung der Gerüchte nicht unter
Kontrolle halten kann;
f. Der Erfolg kommt aufgrund einer Krise.

Nach dem Ablaufsrhythmus der politischen Kommunikation gibt es folgende


Unterteilung: (4 Arten)
1. Fortschreitende / progressive Kampagne
a. Wirbt für die auf der politischen Bühne weniger präsenten
Kandidaten;
b. Verwirklicht eine detaillierte Vorstellung dieser Kandidaten;
c. Wird in mehreren Phasen umgesetzt;
d. Erzielt die konstante Steigerung der Images.

2. Blitzkampagne
a. Der Politiker wird in einer sehr kurzen Zeit vorgestellt;
b. Stellt Politiker vor, die erst später die Kandidatur antreten;
c. Ein Vorteil ist, dass der Politiker die Zeit hat, die Auftritte der
Gegenkandidaten zu analysieren;
d. Der Nachteil ist die kurze Darstellungszeit des Politikers.

3. Stufenartige / etappenartige Kampagne


a. Die Strategie wird in mehreren Stufen abgewickelt;
b. Es werden wiederholt die gleichen Themen vorgestellt;
c. Es wird das Prinzip der stufenweise fortschreitenden
Imagesteigerung angestrebt;
d. Wird von den bekannten Politikern angewandt.

4. Stop & Go – Kampagne


a. Bedient sich einer sprunghaften Methode;

11
b. Ist kennzeichnend für Parteien, die eine weniger klar definierte
Struktur haben;
c. Wird angewandt von Parteien mit beschränkten finanziellen
Ressourcen;
d. Die Politiker, die sich dieser Methode bedienen, stellen sich nicht
konstant und nur durch einige Veranstaltungen dar.

Abhängig von den Zielgruppen, an denen sich die Politiker richten, unterscheidet
man zwischen: (5 Arten)
1. Ideologiebezogene Kampagnen
a. Richten sich an Zielgruppen mit überdurchschnittlichem
Bildungsniveau;
b. Richten sich an Menschen mit Interesse an Ideologien.
2. Imagebezogene Kampagnen
a. Richten sich an ein weniger gebildetes Publikum;
b. Legen großen Wert auf das Image.
3. Aggressive Wahlkampagnen
a. Kennzeichnen sich durch Angriffe auf die Gegenkandidaten;
b. Richten sich besonders an junge Zielgruppen.
4. nichtaggressive Wahlkampagnen
a. legen großen Wert auf die Entschärfung von Konflikten;
b. Richten sich besonders an ältere Zielgruppen.
5. Personen- oder parteizentrierte Kampagnen
a. Drehen sich um charismatische Führungspersönlichkeiten, die das
Potenzial haben, mehrere Wählerstimmen anzuziehen;
b. Drehen sich um Parteien, wenn die einzelnen Führungspersonen
weniger bekannt oder weniger charismatisch sind.

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Die Zeitspanne außerhalb und innerhalb der Wahlkampagne
Der Zeitraum zwischen zwei Wahlkampagnen kann in vier Etappen geteilt
werden:
1. der Zeitraum sofort nach der Wahlkampagne
a. bedeutet die ersten sechs Monate nach Beendigung der
Wahlkampagne;
b. beinhaltet die Auswertung und Analyse der Wahlkampagne.

2. der Zeitraum spät nach der Wahlkampagne


a. sind die letzten sechs Monate des Jahres nach der Wahlkampagne;
b. beinhaltet die Erstellung eines Plans aufgrund der Auswertung der
vorigen Kampagne.

3. der Zwischenzeitraum zwischen den Wahlkampagnen


a. sind die kommenden zwei Jahre nach dem Kampagnenjahr;
b. hier werden die Pläne aus der vorigen Etappe angepasst und
konkretisiert.

4. der Zeitraum gleich vor der Wahlkampagne


a. ist das Jahr vor den Neuwahlen;
b. kennzeichnet durch Vorbereitungsmaßnahmen für die anstehende
Wahlkampagne: Wahl des Kampagnenquartiers, Zusammensetzen des
Personals, Auswahl der Kandidaten, Meinungsumfragen, Analyse der
Politikeragenda, Berechnung des Kampagnenetats.

Das Kampagnenquartier:
a. soll sich empfohlenerweise von dem Parteisitz unterscheiden, kann aber
auch im Parteisitz verortet sein;
b. muss mit allen nötigen technischen Mitteln ausgestattet sein:
Telefongeräte, Rechner, Faxgeräte, Fernseher, Diktiergeräte, Radio,
Kameras, Büromaterial etc.

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Der operative Kern der Kampagne:
a. der Kampagnenleiter – koordiniert alle Kampagnentätigkeiten;
b. der technische Kampagnenleiter – koordiniert die Kommunikation der
Wahlkampagne;
c. Rechercheexperten – analysieren den sozialen Kontext sowie alle
Tätigkeiten der eigenen und der Gegenkandidaten sowie deren Wirkung;
d. Copywriter – verfertigen die Pressemeldungen und die Reden;
e. PR Berater – überwachen alle Tätigkeiten innerhalb der Wahlkampagne;
f. Presseattache – befasst sich mit der Beziehung zu den Medien;
g. der Finanzenverantwortliche – verwaltet alle nötigen Fonds;
h. ein juristischer Berater – versichert die juristische Richtigkeit aller
Tätigkeiten, die in der Wahlkampagne unternommen werden;
i. das Wachpersonal – bewacht das Kampagnenquartier und sorgt für die
Sicherheit der Kandidaten;
j. der Staff – beinhaltet das Kampagnenkommitee, die Familie des
Kandidaten, Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Bereichen,
einflussreiche Personen etc.

Die Auswahl der Kandidaten:


a. werden in Abstimmung mit den Kriterien des Publikums ausgewählt;
b. die Kandidaten müssen für das System repräsentativ sein und bestimmte
Eigenschaften haben;
c. für die Auswahl werden wissenschaftliche Methoden wie die der
Beobachtung, Fallstudie, Meinungsumfrage etc. angewandt.

Der Aufbau des Images der Kandidaten


Es gibt zwei Wege, das Image eines Kandidaten aufzustellen:
1. durch Feldarbeit
2. durch massenpublikumsrelevante Veranstaltungen

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Laut Roger Gerard Schwartzenberg können die Kandidaten ihr Image unter mehreren
Rollenbildern aufstellen:
1. der Held,
2. der gewöhnliche Mensch,
3. der faszinierende Führertyp,
4. die politische Un-Frau,
5. die Eltern/ das Elternteil.

Die Meinungsumfrage
Die Meinungsumfrage ist vor Allem für die Aufstellung eines allgemeinen
Imageprofils des Kandidaten sehr wichtig, in dessen Realisierung der PR Berater die
Bedürfnisse der Wähler im Blick haben muss. Meistens verwenden die PR Berater drei
Arten von Umfragen:
1. Meinungsumfragen,
2. Verfolgungsumfragen,
3. Bestätigungsumfragen.

Die Agenda des Kandidaten


Diese beinhaltet das ganze Programm und alle Tätigkeiten bei denen der Kandidat
während seiner Wahlkampagne teilnehmen muss.

Das Budget
Der Finanzenverantwortliche muss die Ausgaben für die ganze Kampagne
berechnen und alle Geldquellen identifizieren.

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Techniken und Strategien für die Wahlkampagne
Der Erfolg eines Kandidaten bei den Wahlen hängt sehr viel von den inhaltlichen
und Imagestrategien ab, die der PR Berater für die Kampagne vorschlägt.
Der Einmischung nach unterscheidet man zwischen: (2 Arten)
1. Aktive Strategien, die sich kennzeichnen durch:
a. Tätigkeiten, die die Merkmale des Kandidaten hervorheben,
b. eine aktive Haltung des Kandidaten,
c. wenig Gewichtung für Angriffe auf Gegenkandidaten,
d. (aus Perspektive des Images) wird die Führung der Kampagne in die
eigene Hände genommen,
e. es wird ein dynamischer, schneller Rhythmus beibehalten.

2. Passive Strategien, die sich kennzeichnen durch:


a. Anwendung seitens der regierenden Parteien,
b. eine erwartende/abwartende Haltung,
c. für Handlungen werden immer die angemessensten Zeitpunkte ausgesucht,
d. der Nachteil solcher Strategien zeigt sich in dem Vergleich zu den aktiven
Strategien.

Aus dem Sichtpunkt der Beständigkeit der Handlung gibt es: (3 Arten)
1. Kontinuierliche Wahlkampagnenstrategien:
a. eine Kette von Aktionen
b. die einen roten Faden verfolgen und
c. hohe Kosten verursachen.

2. „Blinkende“ Wahlkampagnenstrategien
a. eine Technik der Unterbrechung der Wahlkampagnenaktionen
b. mit reduzierter Handlungsfrequenz,
c. mit Zeiträumen passiver Kampagnenführung;
d. werden von Politikern angewendet, die gute Ergebnisse in den
Meinungsumfragen erhalten haben.

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3. Sprunghafte Wahlkampagnenstrategien, sind gekennzeichnet durch:
a. Schockaktionen;
b. können die Mehrheit der Wähler nicht beeinflussen.

Aus dem Sichtpunkt des politischen Diskurses unterscheiden wir: (2 Arten)


1. Positive Wahlkampagnenstrategien:
a. gebrauchen einen negativen Diskurs
b. und Botschaften, die zu Ruhe, Gelassenheit und Ausgeglichenheit
auffordern;
c. sind anzutreffen bei regierenden Politikern.
2. Negative Wahlkampagnenstrategien
a. gebrauchen einen positiven Diskurs
b. und viele Angriffe auf die Gegenkandidaten;
c. befolgen destruktive Trends.

Die Rede
Ist ein Instrument, durch welches ein Politiker, bei den Wählern werben kann. Es
setzt ein hohes Maß an Subjektivität des politischen Akteure voraus. Die Rede muss sehr
gut strukturiert sein, eingeteilt in Einleitung, Hauptteil und Ende. Die Rede muss sich auf
ein einziges Thema beschränken.

Die Botschaft
Ist ein Bestandelement der Rede. Sie muss drei Eigenschaften erfüllen: einfach,
kurz und auf den Punkt gebracht. Die Botschaft hat drei Elemente: Inhalt, Struktur und
Form.

Der Slogan
Ist der Kern der Botschaft. Er ist eine Synthese der Themen, die von einem
Kandidaten in der Wahlkampagne angesprochen werden. Der Slogan trägt zur Bildung
der öffentlichen Identität der Kandidaten bei. Um repräsentativ zu sein, muss er fünf

17
Eigenschaften in sich vereinen und kurz, wohlklingend, authentisch, vollständig und
glaubwürdig sein.

Durch dieses Material haben wir versucht, die wichtigsten Aspekte der politischen
Kommunikation und PR darzustellen. Für die Vertiefung der dargelegten Information ist
die Studie weiterer Bibliografie notwendig.

18
Bibliografie

1. Beciu, Camelia, Politica discursivă. Practici politice într-o campanie electorală,


Editura Antet, Bucuești, 1996.
2. Bondrea, A., Sociologia opiniei publice și a mass-media, Verlag der Stiftng “România
Mare”, București, 1997.
3. Bulai, A., Mecanismele electorale ale societății românești, Paideia Verlag, București,
1999.
4. Drăgan, I., Opinia publică, comunicarea de masă şi propaganda în societatea
contemporană, Editura ştiinţifică şi enciclopedică, București, 1980,
5. Drăgan, I., Beciu, C., Dragomirescu, I., Marinescu, V., Perpelea, N., Rusu, D.,
Ştefănescu, S., Construcţia simbolică a câmpului electoral, Verlag Institutul European,
Iaşi, 1998.
6. Ghilezan, Marius, Cum să reuşeşti în viaţa politică. Manual de campanie electorală.
Active Vision Verlag, București, 2000.
7. Rus, Flaviu, Călin, Evoluţia procesului de comunicare de la forma interpersonală la
cea politică şi mediatică, Accent Verlag, 2005.

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