You are on page 1of 64

FOTO: FUTUREIMAGEBANK

Modern heizen
komfortabel & zukunftssicher
Service für Bauen
und Wohnen
Für alle, die in Niederösterreich ein Haus bauen oder In Nieder-
sanieren, bietet die Energieberatung Niederösterreich österreich
ein besonderes Service – umfassend, firmenunabhängig kostenlos
und kostenlos! Unter ✆ 0 27 42/221 44 gibt es Beratung erhältlich.
zum energiesparenden Bauen und Wohnen, über Bau-
stoffe, Förderungen und zum Thema Heizung. Bei Be-
darf werden Sie von den niederösterreichischen Energie-
beraterInnen kostenlos und persönlich beraten. Kostenlose persönliche Beratung
Bei Bedarf vermitteln wir auch kostenlose, persönliche
Ein Höchstmaß an Wohnqualität zu erreichen, gleich- Beratungen in Ihrer Nähe. Bei einer Althausmodernisie-
zeitig Kosten zu sparen und die Umwelt zu schützen, rung kommen die Energieexperten und -expertinnen
lässt sich gut kombinieren. Wer bereits bei der Planung des niederösterreichischen Energieberaternetzwerkes
und später bei der Durchführung des Bauvorhabens sogar kostenlos ins Haus!
auf einige Grundsätze achtet, kann das eigene Traum-
Wertvolle Informationen und viele Tipps, Bestellung
haus zum Öko-Wohlfühlhaus machen.
von Broschüren, Download von Ratgebern, Anmel-
dung zur Beratung finden Sie auch auf:
Die kostenlose Energieberatung
bietet dafür ein umfassendes Angebot www.energieberatung-noe.at
Bauen mit der Sonne, Abschätzung der Energiekenn-
zahl, Tipps für den fachgerechten Einbau von Fenstern
und die optimale Wärmedämmung, Hilfe bei der
Wahl des Heizsystems, Informationen über Pelletshei-
zungen, Wärmepumpen, Solar- und Lüftungsanlagen, Energieberatung NÖ
den richtigen Einsatz von Baustoffen, Tipps zum Strom
sparen im Haushalt bis zu Informationen über Förde- ✆ 0 27 42/22 1 44
rungen reicht die Palette. Mo, Di, Do, Fr 9-15 Uhr, Mi 9-17 Uhr
e-Mail: office@energieberatung-noe.at
Bei unserer Energieberatungs-Hotline www.energieberatung-noe.at
sind wir für Sie erreichbar: ✆ 0 27 42/22 1 44
umfassend
Die Energieberatung ist eine Initiative von NÖ Umwelt-
firmenunabhängig
landesrat DI Josef Plank und "die umweltberatung" NÖ. kostenlos
Vorwort

Egal ob bei Neubau oder Gebäudemoder-


nisierung – die Heizung ist ein bedeutendes
Kernstück bei vielen Bauvorhaben. Das Heizen
ist in unseren Breiten nicht nur für einen großen
Teil der Umweltbelastungen, sondern auch für
die Betriebskosten verantwortlich. Für welchen
Energieträger und für welches Heizsystem Sie
sich entscheiden, ist ausschlaggebend für
Behaglichkeit, Komfort und die Höhe der Kosten.
Aber auch das Volumen an Schadstoff-
belastungen und Treibhausgas-Emissionen
können Sie damit beeinflussen. Erneuerbare
Energieträger erhöhen außerdem noch die
Wertschöpfung in unseren Regionen.

Das Land Niederösterreich unterstützt des-


halb Maßnahmen zum ökologischen Heizen im
Rahmen des NÖ Klimaprogramms und des
Klimabündnisses. Das Service der Energie-
beratung NÖ ist ein Beitrag dazu: Die Initiative
wird in Kooperation mit "die umweltberatung"
und der Geschäftsstelle für Energiewirtschaft
umgesetzt. Kostenlos und firmenunabhängig
erhalten Sie Ratschläge zum Energiesparen
beim Bauen, Wohnen und Sanieren.

Die vorliegende Broschüre ist an alle jene gerichtet, die neu


bauen oder ihre Heizung sanieren möchten. Hier finden Sie wert-
volle Tipps zur Auswahl und Wartung des neuen Systems – wir
wünschen Ihnen bei Ihren Vorhaben viel Erfolg!

Dr. Erwin Pröll, DI Josef Plank,


Landeshauptmann Umweltlandesrat
Vorwort Autor

Der nächste Energiepreisanstieg kommt bestimmt.


Langfristig betrachtet werden alle Energieträger teurer. Beim
Heizen trifft es uns besonders hart, denn ein Drittel unseres
Energieverbrauchs benötigen wir alleine für die Raum-
heizung. Die gute Nachricht: Das muss nicht so sein.

Moderne Heizsysteme und Häuser mit besonders


niedrigem Energiebedarf sind die Antwort auf steigende
Energiepreise, denn weniger Energieverbrauch bedeutet
auch weniger Abhängigkeit. Nebenbei kann die Lebens-
qualität verbessert werden: Vollautomatische Heizsysteme
und warme Oberflächen sorgen für mehr Wohnkomfort.

Egal ob bei Hausneubau oder Sanierung – um die Vorzüge


einer neuen Heizung noch viele Jahre genießen zu können,
ist eine rechtzeitige und sorgsame Planung notwendig.
Unabhängige Beratungsstellen wie die Energieberatung NÖ
helfen Ihnen dabei firmenunabhängig und kompetent.

Ing. Ewald Grabner, "die umweltberatung"


Inhalt

Fachbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

Der Weg zur neuen Heizung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

Wärme abgeben: Heizkörper, Wandheizung,


Fußbodenheizung und Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Regelung & Optimierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Wärme erzeugen: Heizkessel,


Wärmepumpen und Co . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Warmwasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Thermische Solaranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Passiv- und Niedrigstenergiehäuser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Tipps zur Auftragsabwicklung


und zur Installation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Heizungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Formeln und Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

Wohnbauförderung in NÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Baurecht in NÖ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Firmenanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

"die umweltberatung" – Haben Sie noch Fragen? . . . . . . . . . 62


?
Fachbegriffe
Energiekennzahl (EKZ)
Die Energiekennzahl laut Definition des OIB (Österrei-
chisches Institut für Bautechnik) ist der Heizwärmebe-
darf eines Jahres bezogen auf einen Quadratmeter der
Bruttogrundfläche
Bruttogrundfläche.
Fläche der beheizten Wohnräume inklusive der Heizwärmebedarf
Umschließungswände. Je nach Mauerstärke ist die Energiekennzahl =
Bruttogrundfläche
Bruttogrundfläche um 20 – 30 % größer als die Wohn- Einheit: kWh/m2a (a = anno = Jahr)
fläche.
Für die NÖ Wohnbauförderung muss bei Neubauten
eine Energiekennzahl von 50 kWh/m2a oder weniger
Brennwerttechnik
erreicht werden.
Bei Niedertemperaturkesseln beträgt die Abgastem-
peratur 150 bis 200° C. Moderne Brennwerttechnik Endenergiebedarf
nutzt diese hohe Temperatur nochmals aus und kühlt Der jährliche Endenergiebedarf wird im Energieaus-
das Abgas auf unter 50° C ab. Neben der Nutzung der weis ab 2009 berechnet und beinhaltet unter anderem
Wärme aufgrund des Temperaturunterschiedes ist den Heizwärmebedarf und den Warmwasserwärme-
die so genannte latente Wärme von besonderer Be- bedarf inklusive aller Verluste.
deutung. Sie wird durch die Kondensation des Was-
serdampfs im Abgas nutzbar. Dadurch werden 6 bis Erneuerbare Energie
9 Prozent Energiekosten eingespart. Damit wird Energie aus Quellen bezeichnet, die sich
immer wieder erneuern (regenerieren) oder die nach
Energie (Wärmemenge, Arbeit) menschlichem Ermessen nicht verbraucht werden
In der Wärmelehre wird der Begriff „Energie“ für die kann, z. B. Solarenergie, Windenergie, Wasserkraft,
Erzeugung einer Wärmemenge verwendet. Energie Energie aus Pflanzen (Holz, Biogas).
kann in mechanischer, elektrischer oder chemischer
Form vorliegen. Bei unseren Heizungen wird meist Fossile Energie
chemische Energie in Wärme umgewandelt z. B. beim Zu fossilen Energieträgern zählen Kohle, Gas und Erdöl,
Verbrennen von Heizmaterial. die vor Jahrmillionen gebildet und in der Erdkruste ge-
speichert wurden. Diese Energie ist nicht erneuerbar,
Energie (Wärmemenge, Arbeit) = Masse Brennstoff x Heizwert
sie kann nicht wieder nachproduziert werden. Bei der
Einheiten: Joule (J) oder Wattsekunde (Ws) Verbrennung von Erdöl, Erdgas, Kohle usw. wird Koh-
In der Wärmetechnik wird meist mit großen Energie- lenstoff in die Atmosphäre freigesetzt, die Konzent-
mengen gerechnet, die meistens in den Einheiten ration des Treibhausgases CO2 steigt an.
Kilojoule (kJ) oder in Kilowattstunden (kWh) angege-
Heizwärmebedarf (HWB)
ben werden. Früher wurde auch die Einheit Kilokalorie
Der Heizwärmebedarf ist jene Energiemenge, welche das
(kcal) verwendet.
Heizsystem für die beheizten Räume in einem Jahr bereitzu-
Umrechnung: stellen hat (siehe Kapitel „Formeln und Tabellen“). Die Ener-
gie für die Warmwasserbereitung ist darin nicht enthalten.
Einheit kJ kcal kWh
Einheit: kWh/a (Kilowattstunden pro Jahr)
1 kJ = 1 0,2388 0,000278
1 kcal = 4,1868 1 0,001163 Heizlast
1 kWh = 3600 860 1 Die Heizlast ist die Wärmeleistung, die einem Gebäude bei
der örtlichen Normaußentemperatur zugeführt werden
Energieausweis muss, damit eine Raumlufttemperatur von 20° C gehalten
Wird auch als Energiepass bezeichnet und gibt Aus- wird (also die Wärmeverluste ausgeglichen werden).
kunft über die Energiekennzahl eines Gebäudes. Im Die Heizlast wird nach den Vorgaben des österrei-
Energieausweis werden unter anderem der Heizwär- chischen Normungsinstitutes (ÖNORM H 7500 und
mebedarf, der Warmwasserwärmebedarf und der EN 12831) berechnet und ist maßgeblich für die Ausle-
Heiztechnikenergiebedarf berechnet. gung des Heizkessels. Nach dieser Norm wird auch die
Der Energieausweis ist seit 1.1. 2005 Voraussetzung für erforderliche Heizfläche der einzelnen Räume berechnet.
die NÖ Wohnbauförderung. Einheit: kW (Kilowatt)

6 www.energieberatung-noe.at
Heizleistung Lambdasonde
siehe Leistung Durch eine Lambdasonde wird der Restsauerstoff im
Rauchgas gemessen. Daraus errechnet die elektroni-
Heizwert sche Kesselregelung laufend die optimale Menge an
siehe Kapitel „Formeln und Tabellen“ Verbrennungsluft (Sekundärluft) und führt diese über
verstellbare Luftklappen in den Brennraum.
Hydraulische Einregulierung
Eine hydraulische Einregulierung (hydraulischer Ab- Leistung
gleich) garantiert, dass jede Heizfläche die ihr zuge- Leistung leitet sich physikalisch aus der verrichteten

?
dachte Wärmemenge erhält. Damit werden unter- Arbeit (Energie) pro Zeiteinheit ab.
schiedliche Leitungslängen und Rohrdurchmesser Leistung = Energie
ausgeglichen. Diese vom Installateurbetrieb durchzu- Zeit
führende Arbeit ist Grundvoraussetzung für ein zufrie- Einheit: In der Wärmetechnik wird die Leistung meist
den stellendes Funktionieren der Heizung. in Kilowatt (kW) angegeben.

Jahresarbeitszahl Leistungsziffer
Bei Wärmepumpen gibt die Jahresarbeitszahl (auch Ar- Bei Wärmepumpen gibt die Leistungsziffer an, wel-
beitszahl) an, welche Wärmeenergie im Verhältnis zur che Wärmeenergie im Verhältnis zur benötigten elek-
benötigten elektrischen Energie *) während einer Heiz- trischen Energie *) unter genormten Bedingungen
periode in die Wohnräume gelangt. Werden mit einem erzeugt wird. Werden mit einem Teil elektrischer Ener-
Teil elektrischer Energie *) vier Teile Wärme in den Wohn- gie *) fünf Teile Wärme erzeugt, so ist die Leistungszif-
räumen abgegeben, so ist die Jahresarbeitszahl 4. Im fer 5. Die Leistungsziffer ist mit dem Wirkungsgrad bei
Gegensatz zur Leistungsziffer berücksichtigt die Jahres- anderen Heizungen vergleichbar.
arbeitszahl die verschiedenen Betriebszustände wäh- *)Bei Wärmepumpen, die nicht elektrisch betrieben wer-
rend der Heizperiode. Die Jahresarbeitszahl ist mit dem den, wird die jeweils benötigte Energie zur Berechnung der
Jahresnutzungsgrad anderer Heizungen vergleichbar. Leistungsziffer herangezogen.
*) Bei
Wärmepumpen, die nicht elektrisch betrieben wer-
Normaußentemperatur Tne
den, wird die jeweils benötigte Energie zur Berechnung der
Jahresarbeitszahl herangezogen. Laut Ö-Norm B 8135 ist die Normaußentemperatur
der niedrigste Zweitagesmittelwert der Außentempe-
Jahresnutzungsgrad ratur, der in 20 Jahren 10-mal erreicht wurde. Die Norm-
außentemperatur liegt z. B. für St. Pölten bei –14° C.
Der Jahresnutzungsgrad (auch Jahreswirkungsgrad
oder Betriebswirkungsgrad) gibt an, wie viel Brenn- Pufferspeicher (Lastausgleichsspeicher)
stoffenergie als Wärmeenergie während einer Heiz-
Im Pufferspeicher wird die Wärmeenergie des Heiz-
periode in die Wohnräume gelangt. Er berücksichtigt
kessels zwischengespeichert. Dadurch muss der Kes-
Abgasverluste, Abstrahlungsverluste des Kessels, Bereit-
sel die Verbrennung bei geringem Wärmebedarf des
schaftsverluste (z. B. Gluterhaltung) und Verteilverluste
Hauses nicht drosseln oder gar takten. In vielen Fällen
im Rohrnetz. Bei neuen Kesseln liegt der Jahresnut-
wird der (Jahres)Nutzungsgrad des Kessels verbessert,
zungsgrad bei 80 Prozent. Brennwertgeräte erreichen
die Schadstoffmenge im Abgas bleibt gering.
höhere Werte. Rechenwerte für verschiedene Heizkes-
sel finden sich im Kapitel „Formeln und Tabellen“. Rücklauftemperatur
Konvektion ist die Wassertemperatur an der Stelle, wo das Hei-
zungswasser von der Rohrleitung der Heizung zurück
Luft wird bei Erwärmung leichter und steigt nach in den Heizkessel fließt. Bei Heizflächen ist es die Tem-
oben. Umgekehrt wird kühle Luft schwerer und be- peratur nach dem Verlassen der Heizfläche.
wegt sich nach unten. Die Luftzirkulation nennt man
Konvektion. Speichermasse
Bei einer Konvektorheizung erfolgt der Wärmetrans- (speicherwirksame Masse)
port durch bewegte Luft, die sich an einer Heizfläche Masse im Gebäude, welche die Wärme puffern kann.
erwärmt, dort aufsteigt und im Kreislauf den ganzen Für die eintägige Wärmespeicherung sind die ersten
Raum erwärmt. Die Lufttemperatur ist höher als die 2 bis 5 cm von Wand, Decke und Fußboden ausschlag-
Temperatur der Wände. gebend.

www.energieberatung-noe.at 7
?
Spreizung
Differenz zwischen Vorlauf- und Rücklauftemperatur
eines Wärmeverteilsystems z. B. von Radiatoren. Eine
Wärmeenergie aus: Das heiße Medium wird kalt, das
kalte Medium wird heiß. Gute Wärmetauscher können
über 90 % der Wärme an das andere Medium abgeben.

Wirkungsgrad (feuerungstechnisch)
Der feuerungstechnische Wirkungsgrad gibt an, wie
effizient die Energie eines Brennstoffes unter genorm-
ten Bedingungen in Wärme umgewandelt wird.
hohe Spreizung bewirkt geringere Heizwasser-Durch-
flussmengen bei gleicher Wärmeabgabe. Die Sprei- Der Wirkungsgrad wird in % angegeben.
zung beträgt bei Fußbodenheizungen üblicherweise erzeugte Wärmeenergie
Wirkungsgrad =
5° C bis 10° C, und bei Radiatoren 10° C bis 20° C. Energie im Brennstoff (Heizwert)

Strahlungswärme
Zirkulationsleitung
Jede Oberfläche, die wärmer als die Umgebung ist,
Ist der Warmwasserboiler weit vom Wasserhahn
gibt Energie in Form von Wärmestrahlung ab. Je höher
entfernt, dauert es oft lange, bis das warme Wasser aus
die Temperatur, desto höher ist die Wärmestrahlung.
der Leitung fließt. Eine Zirkulationsleitung löst dieses
Diese Strahlung ist für das menschliche Auge nicht
Problem. Mit einer eigenen Pumpe wird dauernd
sichtbar, erzeugt aber am Körper ein angenehmes
Warmwasser zum Wasserhahn und über die zusätz-
Wärmeempfinden. Wandheizungen erzeugen sehr
lich installierte Zirkulationsleitung wieder zurück in
viel Strahlungswärme, Radiatoren relativ wenig.
den Boiler gepumpt. Dadurch steht beim Wasserhahn
U-Wert immer sofort warmes Wasser zur Verfügung. Da die
Wasserleitung dadurch das ganze Jahr heiß ist, ent-
Wärmedurchgangskoeffizient (frühere Bezeichnung:
stehen große Wärmeverluste, welche die Heizkosten
k-Wert). Ist ein Maß für den Wärmeschutz eines Bau-
erhöhen. Die Pumpe sollte im Ein- und Zweifamilien-
teils und besagt, wie viel Wärmeleistung pro m2 Bau-
haus zeitgesteuert werden, damit warmes Wasser nur
teilfläche bei einem Temperaturunterschied von 1° C
zirkuliert, wenn es auch benötigt wird, zum Beispiel
(1 Kelvin) durch den Bauteil fließt. Je kleiner der
morgens und abends.
U-Wert, umso besser der Wärmeschutz.
Einheit: W/m2K (Watt pro Quadratmeter und Kelvin)

Vorlauftemperatur
Als Vorlauftemperatur wird die Wassertemperatur
nach der Erwärmung durch den Heizkessel und vor
Eintritt in den Heizkörper bezeichnet.
Vor- und Rücklauftemperaturen werden zur Dimen-
sionierung der Heizflächen angegeben. Die Angabe
75°/65° geht von einer Vorlauftemperatur 75° C und
einer Rücklauftemperatur von 65° C aus. Die Spreizung
beträgt dann 10° C.
Bei einer fixen Heizfläche wird die Heizleistung durch
die Vor- und Rücklauftemperatur bestimmt. Ein Heiz-
körper leistet mit 75°/65° z. B. 1000 W, bei 55°/45° leistet
derselbe Heizkörper nur mehr 500 W.

Wärmetauscher
Wärmetauscher können die Wärme von zwei Me-
dien austauschen, z. B. Flüssigkeiten oder Gase, ohne
diese zu vermischen. Die unterschiedlichen Medien
strömen, getrennt durch dünne Wände mit großer
Oberfläche, aneinander vorbei und tauschen so ihre

8 www.energieberatung-noe.at
FOTO: © SARAHC/PIXELIO

Der Weg zur neuen Heizung …

A m Markt sind zahlreiche verschiedene Heiz- Welchen Einfluss hat das Gebäude?
systeme erhältlich, die Ihre Erwartungen hin- ■ Welche Heizleistung benötige ich für mein Haus,
sichtlich Wohnkomfort, Bedienungsaufwand, meine Wohnung?
Kosten und Ökologie unterschiedlich erfüllen. ■ Ist die Wärmedämmung des Gebäudes
Egal ob es sich um eine Neuinstallation oder ausreichend?
Heizungserneuerung handelt: Nur mit einer ganz ■ Wie viel Platz ist für Heizungsanlage und
auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Möglichkei- Brennstofflager vorhanden?
ten abgestimmten Heizung werden Sie auf Dauer ■ Wie kommt der Brennstoff in den
zufrieden sein. Lagerraum?
Um das richtige Heizsystem zu finden, ist eine um- ■ Welchen Rauchfang benötige ich? Ist eine
fassende Betrachtung von Gebäude, BewohnerInnen Sanierung notwendig/möglich?
und Heizsystem notwendig. ■ Ist die Raumaufteilung für Wohnraumöfen
geeignet?
■ Kann das Warmwasser mit Sonnenkraft
Der Weg zur neuen Heizung … erwärmt werden?
■ Soll die Wärmeabgabe mit behaglicher
■ Anforderungen an das neue Heizsystem festlegen
Flächenheizung oder mit Radiatoren erfolgen?
■ Behaglichkeitswünsche bestimmen
■ Wärmeschutzmaßnahmen überlegen Welcher Brennstoff?
■ Heizsystem wählen ■ Welche Energieform/welcher Brennstoff
steht zur Verfügung?
■ Welche Energieformen sind ökologisch
Die folgenden Kapitel sollen Ihnen helfen, und haben Zukunft?
die richtigen Entscheidungen zu treffen. ■ Welche Preisentwicklungen sind zu erwarten?
Die Beantwortung der folgenden Fragen
Welche Kosten?
hilft bei der Wahl des neuen Heizsystems
■ Wie viel darf die Heizung samt Installation kosten?
Welcher Bedienkomfort soll erreicht werden? ■ Wie hoch dürfen die laufenden Kosten für
■ Wie automatisiert soll die Heizung sein? Brennstoff und Wartung sein?
■ Werden gewisse Schmutzbelastungen toleriert? ■ Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

www.energieberatung-noe.at 9
Der Weg zur neuen Heizung …

Behaglichkeit ■ Höhere Oberflächentemperaturen von Wänden,


Wärmeempfinden des Menschen Decken und Fußböden erlauben eine niedrigere
Unser Wärmeempfinden ist neben Faktoren wie Raumlufttemperatur. Die Absenkung der Raum-
Luftfeuchte, Luftgeschwindigkeit und Bekleidung in lufttemperatur um beispielsweise 2° C bedeutet
hohem Ausmaß abhängig von eine Energieeinsparung von bis zu 12 %!
■ der Lufttemperatur ■ Heizsysteme mit hohem Strahlungsanteil, wie Fuß-
■ der Oberflächentemperatur der bodenheizung, Wandheizung, Flachheizkörper oder
Umgebungsflächen. Kachelofen, sind Systemen mit hoher Lufterwär-
mung, wie z. B. Lamellenheizkörpern vorzuziehen.
Das Zusammenspiel von Luft- und Oberflächentem-
peratur hat enorme Auswirkungen auf die thermische
Behaglichkeit: Werden alle Oberflächen in einem Wärmeschutz des Gebäudes
Zimmer auf 22° C erwärmt, fühlen sich die meisten Zuerst dämmen, dann heizen!
Menschen schon bei einer Raumlufttemperatur von Ein gut gedämmtes Haus ist die Grundvoraussetzung
ca. 18° C wohl (siehe Behaglichkeitsdiagramm). „Kalte“ für Wohlbefinden und Wohnkomfort. Die Dämmung
Wände verursachen dagegen ein Unbehagen, die schafft im Winter Behaglichkeit durch warme Ober-
Lufttemperatur muss bis zu 22° C betragen, damit dies flächen. Sie spart Heizkosten und ermöglicht die In-
als angenehm empfunden wird. stallation von kleineren und damit auch billigeren
Heizungen.
Behaglichkeitsdiagramm Das Maß für die thermische Qualität ist die Energie-
kennzahl. Sie gibt den jährlichen Heizwärmebedarf
pro m2 beheizter Fläche (inklusive Mauern) an. Je nied-
riger die Energiekennzahl, desto weniger Energie wird
für die Heizung verbraucht.
Heizwärmebedarf
Energiekennzahl =
Bruttogrundfläche
kWh
Einheit:
m2a

Die Energiekennzahl wird im Energieausweis nach den


Angaben des Hausplanes berechnet.

Vergleich der Energiekennzahlen


Auto Haus

l/100 km kWh/m2a (OIB)


Zusammenhang zwischen Luft- und Oberflächen-
temperatur für thermische Behaglichkeit 20 = 200 Altbau
6–8 = 60 – 80 Bauordnung
In extremen Fällen ist unangenehmer Luftzug zu spü- 3 = 30 Niedrigenergiehaus
ren, auch wenn Fenster und Türen genügend dicht
sind. Dies wird allein dadurch verursacht, dass sich die
1 = 10 Passivhaus
Luft an kalten Außenwänden oder großen Fenstern Wie der Spritverbrauch beim Auto wird
abkühlt, damit schwerer wird und nach unten absinkt. durch die Energiekennzahl der Heiz wärmebedarf
So entsteht ein kalter Luftstrom entlang des Fußbo- eines Hauses bestimmt.
dens. Abhilfe schaffen kann man durch bessere Däm-
mung von Wänden und Fenstern.

Diese Erkenntnis hat für Haus Unser Tipp: Die Energiekennzahl sollte möglichst früh von PlanerIn,
und Heizung mehrere Auswirkungen: BaumeisterIn oder ArchitektIn berechnet werden. Sie kann als Grund-
lage für Änderungs- und Sanierungsmaßnahmen und die Heizungs-
■ Eine gute Wärmedämmung erhöht die
Oberflächentemperaturen und damit planung verwendet werden. Die genaue Dimensionierung der Heizung
die Behaglichkeit. erfolgt mit einer Heizlastberechnung durch den Installateurbetrieb.

10 www.energieberatung-noe.at
Der Weg zur neuen Heizung …

Beispiele für Energiekennzahlen von Häusern mit 150 m2 Wohnfläche:

EKZ = 250 kWh/m2a EKZ = 100 kWh/m2a


Gebäude aus den 70er-Jahren mit Außenwänden aus Gebäude der 80er-Jahre. Das typische 38er-Ziegel-
30 cm Hohlziegel. Bei Häusern der 50er-, 60er- & 70er- Massivhaus oder die 12 cm starke Holzriegelwand beim
Jahre kommen auch Werte bis zu 400 kWh/m2a vor! Fertigteilhaus.
Heizleistung: 33 kW (entspricht ca. 43 rm Weichholz Heizleistung: 13 kW (entspricht ca. 17 rm Weichholz
oder 5000 l Heizöl pro Jahr) oder 2000 l Heizöl pro Jahr)
Außenwände im Winter kalt, Schimmelgefahr hoch, Schimmelgefahr gering, Behaglichkeit im Winter
unbehaglich, sehr hohe Heizkosten durch entsprechenden Heizeinsatz, hohe Heizkosten

FOTO: AUSTBAU, WWW.MASSIVWERTHAUS.AT

EKZ = 50 kWh/m2a EKZ = 10 kWh/m2a


Niedrigenergiehaus der neuen Generation. Das ist Top-Qualität – man spricht vom Passivhaus.
Grenzwert für die NÖ Wohnbauförderung beim Neubau. Ein solcher Wert wird durch perfekte Dämmung,
Bei Gebäudesanierungen sollten Werte unter luftdichte Bauweise und kontrollierte Wohnraumlüftung
50 kWh/m2a angestrebt werden. erreicht.
Heizleistung: 6,5 kW (entspricht ca. 8 rm Weichholz Heizleistung: 1,5 kW (entspricht ca. 2 rm Weichholz
oder 1000 l Heizöl pro Jahr) oder 200 l Heizöl pro Jahr)
Außenwände im Winter warm, behaglich, Außenwände im Winter warm, sehr behaglich,
moderate Heizkosten geringste Heizkosten

Heizung und Energiekennzahl hängen unmittelbar zusammen. Vor der Erneuerung der Heizung sollte daher das Thema „Dämmen“ angedacht werden.
Nach der Dämmung sind meist wesentlich kleinere Heizkessel notwendig, die billiger und durch die Anpassung auch besser regelbar sind.

www.energieberatung-noe.at 11
Der Weg zur neuen Heizung …

Eine gute Dämmung kann noch mehr


Häuser mit niedrigem Wärmebedarf benötigen ge-
ringe Heizwassertemperaturen für Vor- und Rücklauf
der Heizung.

Das bringt weitere Vorteile:


■ Durch niedrige Vorlauftemperaturen können
Flächenheizsysteme wie Fußboden- oder Wand-
heizung eingesetzt werden. Aufgrund der großen
Abgabefläche wird ihre Wärme als besonders
angenehm empfunden.
■ Der Einsatz der Sonne zur solaren Heizungs-
unterstützung bringt umso mehr, je niedriger
die Vorlauftemperatur ist.
■ Eine Wärmepumpe arbeitet nur mit einer
niedrigen Vorlauftemperatur effizient.
FOTO: "DIE UMWELTBERATUNG"
Optimal ist ein Wert unter 35° C.
■ Ein Pufferspeicher kann mit niedrigen Vorlauf-
temperaturen effizienter genutzt werden.
■ Geräte mit Brennwerttechnik (siehe Kapitel „Wärme
Behaglichkeit durch die Strahlungswärme erzeugen – Gaskessel/Gastherme“) können ihren
einer beheizten Trennwand. hohen Wirkungsgrad nur bei niedriger Rücklauf-
temperatur wirklich realisieren. Bei einer Absen-
kung der Rücklauftemperatur von 45° C auf unter
30° C reduzieren sich die Heizkosten um bis zu 5%!
■ Heizungsanlagen befinden sich häufig im unbe-
heizten (Keller-)Bereich. Die Wärme, die dort über
die Leitungen, Pumpen und den Kessel verloren
geht, ist umso kleiner, je niedriger die Vorlauf-
temperatur ist. Außerdem müssen die Leitungen
gut gedämmt sein.

Gute Dämmung zahlt sich mehrfach aus:


■ Reduktion der Heizkosten
■ Reduktion der Energieverluste im Heizsystem
■ mehr Wohnkomfort
■ weniger Abhängigkeit von Preisschwankungen

Das Passivhaus: Spitze in


Wohnqualität und Kosteneffizienz
Die gute Dämmung von Passivhäusern garantiert
warme Oberflächen und höchsten Wohnkomfort.
Durch Nutzung neuester Haustechnik kann auf eine
herkömmliche Zentralheizung verzichtet werden. Die
Betriebskosten für die eingebaute Kleinstheizung sind
minimal.
Für das Passivhaus wurden vollautomatische Heiz-
systeme entwickelt, die das Haus meist über die vor-
handene Komfortlüftung mit Wärme versorgen.
Einen Überblick finden Sie im Kapitel „Passiv- und
Niedrigstenergiehäuser beheizen“.
Ein warmer Fußboden lädt zum Spielen ein.

12 www.energieberatung-noe.at
Der Weg zur neuen Heizung …

Unser Tipp: Viele Informationen über Dämmstoffe und Dämmung


finden Sie in den Broschüren „Dämmstoffe richtig eingesetzt “ von
"die umweltberatung", „Althausmodernisierung“ und „Passiv- und
Niedrigenergiehäuser“ von der Energieberatung NÖ.

Heizungswahl
Damit das bestmögliche Heizsystem ausgewählt wer-
den kann, müssen die wärmetechnischen Vorausset-
zungen des Gebäudes und die Wünsche der Bewoh-
nerInnen berücksichtigt werden.
Für die Beurteilung des Wohngebäudes ist die Un-
terstützung eines Experten/einer Expertin unbedingt
empfehlenswert. Unabhängige EnergieberaterInnen
können neben der technischen Information auch um-
welt- und kostenrelevante Aussagen über sämtliche
Heizanlagen geben.

Grundsätzliche Empfehlungen zur Wahl des Heizsystems:


1) Wärmeverluste des Gebäudes reduzieren
2) Erneuerbare Energie verwenden
3) Niedertemperatursysteme zur Wärmeabgabe installieren
4) Luftdicht bauen und Lüftungsanlage mit
Wärmerückgewinnung nutzen
5) Fossile Brennstoffe nur mit Brennwertnutzung und

FOTO: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"


nur in Kombination mit einer Solaranlage und
Niedertemperaturheizung einsetzen
6) Wärmepumpen arbeiten nur in Niedrigenergiehäusern
(EKZ kleiner 30 kWh/m²) mit Fußboden bzw. Wandheizung
effizient. (Jahresarbeitszahl > 4)
7) Kein Einbau von Strom-Direktheizungen als Hauptheizsystem Massivbau mit 20 cm Wanddämmung.
FOTO: BERNHARD

www.energieberatung-noe.at 13
Übersicht der Heizsysteme
Heizsystem Geeignet für …

Fern- und Nahwärme aus Biomasse ■ Gebäude jeder Altersgruppe, Bauweise und mit beliebigem Wärmeabgabesystem

■ Ein- und Zweifamilienhäuser in ländlicher Gegend


■ Gebäude mit geeignetem Kamin im Aufstellungsraum und einem trockenen Brennstofflagerraum
Stückgutheizung ■ Gebäude in denen eine trockene, einfache Holzeinlagerung möglich ist
■ WaldbesitzerInnen, die den eigenen Brennstoff nutzen wollen
■ NutzerInnen, die auf industriell gefertigten Brennstoff verzichten wollen
■ NutzerInnen, für die manuelle Arbeit kein Problem darstellt
■ Gebäude mit mittlerem bis großem Wärmebedarf (z. B.: Mehrfamilienhäuser, landwirtschaftliche Gebäude, Altbauten)
■ Gebäude mit geeignetem Kamin im Aufstellungsraum und ausreichend großem, trockenem sowie angrenzendem Lagerraum
Hackgutheizung ■ Gebäude, die eine einfache Brennstoffanlieferung und -einlagerung ermöglichen
■ WaldbesitzerInnen, die den eigenen Brennstoff nutzen wollen
■ NutzerInnen, die auf industriell gefertigten Brennstoff verzichten wollen
■ NutzerInnen, die eine automatische Heizanlage mit wenig Arbeitsaufwand bevorzugen

Pelletsheizung ■ Gebäude mit geringem bis mittlerem Wärmebedarf im Neu- und Altbau
■ Gebäude mit geeignetem Kamin im Aufstellungsraum und einem trockenen Brennstofflagerraum

■ Gebäude mit geringem bis sehr geringem Wärmebedarf im Neu- und Altbau
Wärmepumpe ■ Gebäude mit ausschließlicher Niedertemperatur-Wärmeabgabe mit einem Temperaturoptimum
von unter 35° C (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
■ Gebäude in denen die Nutzung von Grundwasser oder Erdwärme möglich ist

Gaskessel, Gastherme ■ Gebäude in einem Gebiet mit vorhandener Erdgasversorgung


■ Gebäude mit Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung) zur besseren Brennwertnutzung

Ölheizung ■ Gebäude, die einen eigenen Aufstellungsraum mit Kamin und einen Öllagerraum aufweisen
■ Gebäude mit Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung) zur besseren Brennwertnutzung

Kachel- und Kaminofen als ■ Gebäude mit sehr geringem bis geringem Heizwärmebedarf (Heizlast < 15 kW)
■ Gebäude mit Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
Ganzhausheizung

■ Gebäude mit geringem bis mittlerem Wärmebedarf im Neu- und Altbau


■ Gebäude mit Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
Teilsolare Raumheizung ■ Gebäude mit Wärmespeichermöglichkeit (z. B.: Pufferspeicher > 1000 l, Schwimmbad)
■ Gebäude mit geeigneter nach Süden ausgerichteter Montagefläche
■ NutzerInnen, die unabhängiger von der Energieversorgung sein wollen
■ NutzerInnen, die eine vorausschauende Kostenrechnung anstellen
Vorteile Worauf Sie achten sollten …
■ hoher Bedienkomfort
■ kein Schmutz oder Lärm, Platz sparend
■ niedrige Installationskosten
■ Wärmevertrag im Vorfeld von einer unabhängigen Beratungsstelle erklären lassen
■ CO2-neutral
■ förderungs- und steuerbegünstigt
■ regionale Wertschöpfung

■ kostengünstiger Heizbetrieb vor allem bei eigener Brennstoffbereitung ■ Holzvergaserkessel mit Lambdasonde verwenden
■ CO2-neutral ■ unbedingt mit Pufferspeicher betreiben
■ förderungs- und steuerbegünstigt ■ Niedertemperatur-Wärmeabgabesysteme (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
■ regionale Wertschöpfung zur optimalen Nutzung des Pufferspeichers
■ Anlage mit Pufferspeicher erhöht den Bedienkomfort ■ mit Solaranlage kombinieren

■ automatischer Heizbetrieb > hoher Bedienkomfort


■ kostengünstiger Heizbetrieb vor allem bei eigener Brennstoffbereitung ■ aus Kostengründen kurze, gerade Austragungssysteme verwenden
■ CO2-neutral ■ Pufferspeicher minimieren die Einschalthäufigkeit
■ förderungs- und steuerbegünstigt ■ mit Solaranlage kombinieren
■ regionale Wertschöpfung

■ automatischer Heizbetrieb > hoher Bedienkomfort


■ kostengünstiger Heizbetrieb
■ CO2-neutral
■ Pufferspeicher minimieren die Einschalthäufigkeit
■ förderungs- und steuerbegünstigt
■ mit Solaranlage kombinieren
■ regionale Wertschöpfung
■ gut geeignet als Ersatz für Ölheizungen, da die Brennstofflagerung
annähernd den gleichen Platzbedarf aufweist
■ mit Ökostrom betreiben
■ aus ökologischen und energiewirtschaftlichen Gründen nur in sehr gut
■ vollautomatischer Heizbetrieb > hoher Bedienkomfort gedämmten Häusern mit einer Energiekennzahl < 30 kWh pro Jahr einsetzen
■ geringe Betriebskosten bei optimalen Rahmenbedingungen
■ nur Geräte mit hoher Leistungszahl verwenden
■ förderungsbegünstigt
■ ein stabiles Wärmemedium (Wasser, Erdreich) sowie Niedertemperatur-
■ geringer Platzbedarf Wärmeabgabesysteme garantieren hohe Jahresarbeitszahlen > 4 und
■ kein Schmutz, minimaler Lärm minimieren laufende Betriebskosten
■ Luftwärmepumpen nur in Passivhäusern verwenden
■ aus ökologischen Gründen Lösungen mit erneuerbarer Energie anstreben
■ vollautomatischer Heizbetrieb > hoher Bedienkomfort
■ ein Brennwertgerät verwenden
■ geringe Installationskosten
■ mit Solaranlage kombinieren
■ geringer Platzbedarf
■ Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
■ kein Schmutz, minimaler Lärm erhöht den Wirkungsgrad

■ aus ökologischen Gründen Lösungen mit erneuerbarer Energie anstreben


■ ein Brennwertgerät verwenden
■ vollautomatischer Heizbetrieb > hoher Bedienkomfort
■ mit Solaranlage kombinieren
■ kein Schmutz, minimaler Lärm
■ Niedertemperatur-Wärmeabgabe (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
erhöht den Wirkungsgrad

■ behagliches Ambiente
■ großer Aufstellungsraum (offene Bauweise) vorteilhaft
■ kostengünstiger Heizbetrieb vor allem bei eigener Brennstoffbereitung
■ mit Pufferspeicher betreiben
■ CO2-neutral
■ Niedertemperatur-Wärmeabgabesysteme (z. B.: Fußboden- und Wandheizung)
■ förderungs- und steuerbegünstigt zur optimalen Nutzung des Pufferspeichers
■ regionale Wertschöpfung
■ mit Solaranlage kombinieren
■ Anlage mit Pufferspeicher erhöht den Bedienkomfort
■ vollautomatische Zusatzheizung
■ kein Schmutz kein Lärm
■ CO2-neutral
■ eine Ertragsberechnung durchführen lassen
■ Zusatzheizung mit der geringsten Umweltbelastung
■ geringste Betriebskosten
■ sichtbares Zeichen von gelebtem Umweltbewusstsein
FOTO: HOLZBAU LONGIN, WWW.LONGIN.AT

Wärme abgeben: Heizkörper,


Wandheizung, Fußbodenheizung & Co
Wandflächenheizung
D ie vom Menschen empfundene Temperatur
ist stark von der Lufttemperatur und der Tem-
peratur der umgebenden Raumoberflächen
abhängig. Bei annähernd gleicher Temperatur von
Raumluft und Oberflächen fühlen wir uns am wohlsten.
Die Wandheizung liegt bei der gesundheitlichen
Bewertung von Wärmeabgabesystemen immer im
Spitzenfeld. Sie hebt die Oberflächentemperatur der
Als unbehaglich wird ein Temperaturunterschied von beheizten Wände und erzeugt dadurch eine sehr
mehr als 5° C empfunden. Die verschiedenen Wärme- behagliche Wärmestrahlung. Durch die niedrigen
abgabesysteme erwärmen Luft und Raumoberflächen Temperaturen entsteht fast keine Luftbewegung und
in unterschiedlichem Ausmaß.

Ein hoher Strahlungsanteil hat Vorteile: Wandheizung


■ Strahlungswärme wird vom Menschen als angenehm empfunden. 1 Klemmschiene 2 Heizungsrohr 3 Putzgitter
■ Geringere Luftumwälzung bedeutet weniger Staubbelastung. (Armierung) 4 Putzmörtel 5 Deckputz, Fliesen etc.
■ Niedrigere Raumlufttemperaturen erforderlich, dadurch kann
Energie eingespart werden.
■ Geringere Vorlauftemperaturen erhöhen den Kesselwirkungsgrad
und machen den Einsatz von Solarsystemen, Brennwertgeräten
und Wärmepumpen möglich.

Die Wärmeabgabe sollte so gewählt werden, dass


höchstmögliche Behaglichkeit erreicht wird. Bei der
GRAFIK: KE KELIT KUNSTSTOFFWERK GMBH

Entscheidung für ein Wärmeabgabesystem spielen


bauliche Gegebenheiten, die Wärmeerzeugung und
die Kosten eine wichtige Rolle. Auch die richtige
Dimensionierung der Heizflächen ist von Bedeutung.
Sie werden vom Installateurbetrieb für jeden einzel-
nen Raum nach den Vorgaben der ÖNORM H7500 und
der EN 12831 berechnet.

16 www.energieberatung-noe.at
Wärme abgeben

damit auch kaum heizungsbedingte Staubbelastung


im Raum. Durch beheizte Wände kann bei gleicher
Behaglichkeit die Raumtemperatur um 1 bis 2 Grad
gesenkt werden, was einer Energieeinsparung von bis
zu 12 % entspricht.

Aufbau und Verlegungsarten


Wandheizungen werden an Außenwänden instal-

FOTO: SERA LIZENZEN GMBH


liert. Um den Wärmeverlust gering zu halten, sollte
der Wandaufbau eine gute Wärmedämmung (U-Wert
maximal 0,2 W/m2K) aufweisen. Bei Massivbauten
werden die Heizflächen meist direkt auf die massive
Wand aufgebracht. Dieses System ist relativ träge, da Kupferrohr-Wandheizung.
die Speichermasse der Wand miterwärmt werden
muss. Von Vorteil ist aber dabei, dass eben diese Masse
als Wärmespeicher zur Stabilisierung der Raumtempe-
ratur genutzt werden kann.
In der Leichtbauweise bei trockenem Innenausbau
reagiert die Wandheizung schnell, es steht aber dann
nur eine geringe Speichermasse zur Verfügung.
Bei Altbauten ohne Isolierung gegen aufsteigende
Feuchtigkeit kann eine Außendämmung zu verstärkten
Feuchtigkeitsproblemen bei den gedämmten Wänden

FOTO: FA. HARREITHER, WWW.HARREITHER.COM


führen. In diesen Fällen wird oft eine Innendämmung
zwischen Wandheizung und Mauerwerk eingebaut.
Die Stärke der Dämmschicht liegt bei ca. 5 cm.

Kunststoffrohre sind besonders flexibel bei der Verlegung.


GRAFIK: KE KELIT KUNSTSTOFFWERK GMBH

Wandheizung mit Innendämmung


1 Außenwand 2 Heizungsrohr
3 Innendämmung 4 Klemmschiene

Je besser der Wärmeübergang zwischen Heizrohr und


Putz und je dünner die Putzschicht, desto flinker kann
das System reagieren. Der Putz muss, um Risse zu ver-
FOTO: VARIOTHERM, WWW.VARIOTHERM.AT

hindern, über dem Rohrscheitel mindestens 10 mm


dick sein.
Die Strahlungswärme von Wandheizungen ist nur
wirksam, wenn keine großen Möbelstücke wie Kästen
oder Bücherregale davor aufgestellt werden. Es emp-
fiehlt sich, die Außenwände für die Wandheizung
freizuhalten und die Innenwände für Möbel zu reser- Gipsfaserplatte mit integriertem 2,4 mm-Rohrsystem.

www.energieberatung-noe.at 17
Wärme abgeben

vieren. Das Anbringen von Bildern oder Vorhängen ist unterschiedliche Wärmeanforderungen reagieren.
möglich, da diese miterwärmt werden und wie die Durch die dünnen Rohre erhöht sich jedoch die Ver-
Wand Wärme abstrahlen. Damit das Heizungsrohr stopfungsgefahr.
beim Einschlagen von Nägeln nicht beschädigt wird,
gibt es Thermofolien auf dem Markt, die im beheizten Unser Tipp: Für einen problemlosen Langzeitbetrieb sollte auf die
Zustand den Rohrverlauf anzeigen. Manchmal werden Qualität der Rohrleitungen und der Verbindungsstücke geachtet
auch Hängesysteme eingesetzt, die an der Decke oder werden.
im oberen Wandbereich montiert werden, wo keine
Heizschlangen mehr verlegt sind.

Fußbodenheizung
Die meistverbreitete Form der Flächenheizung ist die
Warmwasser-Fußbodenheizung. Fußbodenheizungen
haben den Vorteil, dass sie „unsichtbar“ sind und Ge-
staltung und Möblierung der Räume nicht beeinträch-
tigen. Der überwiegende Teil der Wärme wird als an-
genehm empfundene Wärmestrahlung abgegeben.
Aus gesundheitlichen Gründen ist eine niedrige Ober-
flächentemperatur notwendig und laut Einbaunorm
auch vorgeschrieben.
Die Grafik „Fußbodenheizung“ zeigt einen typischen
Bodenaufbau mit Fußbodenheizung: Eine gute Wär-
medämmschicht unter der Fußbodenheizung ge-
währleistet geringe Wärmeverluste gegen unbeheizte
Kellerräume oder gegen Erdreich. Dämmstärken über
10 cm sind empfehlenswert, beim Passivhaus liegen sie
sogar bei 30 cm! Die Heizungsrohre werden über der
Dämmung verlegt und vom Estrich umschlossen. Der
Estrich übernimmt die Wärmeleitung zum Bodenbelag.
Als Bodenbelag sind fast alle Materialien erlaubt.
Beim Kauf von Parkettböden ist es ratsam, sich die
Tauglichkeit für Fußbodenheizungen bestätigen zu
FOTO: "DIE UMWELTBERATUNG"

lassen und sich über ausdampfende Inhaltsstoffe der


Kleber zu informieren.

Fußbodenheizung
1 Wärmedämmung 2 Folie 3 Randdämmstreifen
Material 4 Klemmschiene 5 Heizrohr 6 Estrich
Die Heizungsrohre müssen sauerstoff-diffusionsdicht
sein, um das Eindringen von Sauerstoffmolekülen in
den Heizkreislauf zu verhindern. Sauerstoff würde
zur Oxidation an den Eisenteilen im Heizungssystem
führen – zuerst verschlammt das Rohrsystem, später
rosten die Eisenteile durch. Verschlammte Heizkreise
erkennt man an einer stark reduzierten Wärmeabgabe.
Spezialfirmen können meistens den Schlamm entfer-
nen. Es sollte speziell aufbereitetes Heizungswasser
verwendet werden, das Korrosion verhindert.
GRAFIK: KE KELIT KUNSTSTOFFWERK GMBH

Kupferleitungen sind diffusionsdicht und leiten


Wärme sehr gut. Kunststoffrohre werden durch
Metallummantelungen diffusionsdicht. Für den
trockenen Innenausbau werden auch Gipsfaserplatten
mit integriertem Kunststoff-Rohrsystem angeboten,
die wegen der geringen Masse besonders schnell auf

18 www.energieberatung-noe.at
Wärme abgeben

Planungshinweise
Verlegung der Rohre
Durch unterschiedliche Verlegearten kann auf die je-
weilige Raumsituation eingegangen werden.
Bei spiralförmiger Verlegung wird der Fußboden
gleichmäßig erwärmt. Vor- und Rücklauf befinden
sich jeweils nebeneinander und erzeugen eine gleich-
mäßige Oberflächentemperatur. Bei Räumen mit grö-
ßeren Glasflächen oder durchschnittlicher Dämmung
der Außenwände werden eigene Randzonen mit sehr
eng verlegten Heizrohren installiert. Das bewirkt eine
höhere Heizleistung in diesem Bereich und kompen-
siert den abfallenden Kaltluftschleier entlang der Glas-
flächen oder der Außenwand.
Die Mäanderverlegung verzichtet auf eine separate
Randzonenverlegung. Vom Heizkessel kommend wer-
den die Rohre zuerst in engen Schleifen entlang der
Außenwand geführt. Das bewirkt eine höhere Heiz-
leistung in diesem Bereich und kompensiert den ab-
fallenden Kaltluftschleier, der entlang der Glasflächen
FOTO: HAFNERTEC

und Außenwand entsteht. Richtung Innenraum sinkt


die Vorlauftemperatur, wodurch auch die Oberflächen-
temperatur im Aufenthaltsbereich niedriger liegt. Bei
spiralförmiger Verlegung wird der Fußboden gleichmä-
ßig erwärmt. Sie eignet sich für gut gedämmte Häuser.

Nassestrich
Am häufigsten werden Zementestriche im Wohnungs-
bau verwendet. Durch Zugabe einer Estrichemulsion
wird die Wärmeleitfähigkeit erhöht. Calciumsulfat-
estriche sind durch ihre hohe Wärmeleitfähigkeit für
Fußbodenheizungen sehr gut geeignet.

Trockenestrich
Wo herkömmliche Nasssysteme nicht möglich sind, wird
ein Trockenestrich eingebaut. Dies trifft vor allem auf
Fachwerkhäuser und Altbauten mit Holztramdecken zu,
welche die Gewichtsbelastung eines Nassestrichs von ca.
130 kg/m2 nicht aufnehmen können. Ein Trockenestrich
wiegt nur etwa 40 kg/m2. Eine weitere Anwendung er-
gibt sich aus Zeitgründen im Fertighausbau. Wartezeiten
für das Abbinden und Austrocknen des Estrichs entfallen.
Nach Fertigstellung der Fußbodenheizung kann sofort mit
der Verlegung der Bodenbeläge begonnen werden. Beim
Trockensystem ist die aufzuheizende Masse der Estrich-
platten sehr gering. Dadurch ermöglicht das System eine
rasche Anpassung an die thermischen Gegebenheiten.

Unser Tipp: Wenn Sie die Vorschriften für das erstmalige Aufheizen
der verschiedenen Nassestriche einhalten, vermeiden Sie Risse und
Wölbungen im Estrich. Ihre Estrichfirma liefert die notwendigen Daten.
Bei der Altbausanierung ist die Aufbauhöhe des Fußbodens oft durch
bestehende Türen begrenzt. Um auch in solchen Fällen eine Fußboden-
GRAFIK: KE KELIT KUNSTSTOFFWERK GMBH
heizung installieren zu können, bieten die meisten Hersteller Sonder-
lösungen mit niedrigen Aufbauhöhen an. Verlegearten.

www.energieberatung-noe.at 19
Wärme abgeben

Heizungsrohr mit
10 mm Durchmesser

Fußbodenheizungen mit
einer geringen Aufbauhöhe
werden häufig bei Althaus-
sanierungen eingesetzt.

GRAFIK: HAFNERTEC, WWW.HAFNERTEC.AT

Unser Tipp: Im Estrich eingebettete Fußbodenheizungen sind


„träge“ Heizungen. Nach einer Faustregel muss bei ausgekühltem Radiatoren (Heizkörper)
Estrich mit einer Aufheizzeit von einer Stunde pro Zentimeter Estrich-
stärke gerechnet werden. Bei üblichen Estrichstärken benötigt das Arten von Radiatoren
Aufheizen ca. sieben Stunden. Am Markt wird eine ganze Palette von unterschied-
Um die Wärmeabgabe in einem Raum zu ändern, wird die Durchfluss- lichen Radiatoren oder Heizkörpern angeboten.
menge am Heizungsverteiler verändert. Da die Fußbodenheizung ein sehr Wurde früher der Rippenheizkörper häufig verwendet,
träges System ist, dauert es mindestens einen Tag, um die endgültigen so werden heute meist Flach- oder Plattenheizkörper
Auswirkungen zu erkennen. Vorher keine neue Änderung vornehmen! installiert. Die Wärmeleistung kann durch Anordnung
mehrerer Platten hintereinander und durch dazwi-
schen liegende Konvektionsbleche erhöht werden.
Material – siehe Wandflächenheizung Dadurch sinkt allerdings der Strahlungsanteil – die
Konvektion, die Heizung über höhere Lufttemperatur,
Gesundheit steigt. Beträgt der Strahlungsanteil bei einer einzelnen
Fußbodenheizungen haben den Ruf, Venenleiden Platte noch 40 %, so liegt er bei einer optisch gleich
in den Beinen bzw. Krampfadern auszulösen. Nach großen Doppelplatte nur mehr bei etwa 20 %.
derzeitigem Wissensstand kommt es bei zu hohen Heizkörper werden normalerweise unter den Fens-
Oberflächentemperaturen des Fußbodens zu einer tern angebracht. Das kompensiert den kalten Fenster-
Verstärkung der Beschwerden bei einem vorhande- bereich und verhindert Schimmelbildung an den Fens-
nen Venenleiden. terlaibungen und Feuchtebeschlag an den Fenstern.
Ist der Fußboden zu warm, spüren bei längerem Auf-
enthalt auch gesunde Menschen eine unbehagliche
Überhitzung der Füße. Manche Leute klagen sogar Zweireihiger Plattenheizkörper mit Thermostatventil.
über ein Anschwellen der Füße.
Es ist deshalb wichtig, die Oberflächentemperatur
des Fußbodens unter 29° C zu halten. Dann sind keine
Probleme durch eine Fußbodenheizung zu erwarten.
Diese niedrigen Temperaturen reichen aber nur in sehr
gut gedämmten Häusern zur alleinigen Beheizung
der Räume. Bei durchschnittlich wärmegedämmten
Häusern sollte die Fußbodenheizung daher eher als
Zusatzheizung oder zur Anhebung der Oberflächen-
temperatur von Fliesen- bzw. Steinböden verwendet
werden. Im Bad bzw. in Räumen mit kurzer Verweil-
dauer oder in Randzonen sind auch höhere Tempera-
turen der Bodenheizung erlaubt.

Maximale Oberflächentemperatur
von Fußbodenheizungen
29° C Hauptheizflächen, ständig benützte Räume
27° C Arbeitsplätze für ständige Arbeiten im Stehen
33° C Randzonen
35° C Badezimmer und kurzzeitig benutzte Räume

20 www.energieberatung-noe.at FOTO: KERMI GMBH, WWW.KERMI.COM


Wärme abgeben

Elektrisch betriebene Heizkörper dürfen als Hauptheiz-


system nicht mehr eingesetzt werden. Strom ist der teu-
erste Energieträger und zum Heizen einfach zu wertvoll.

Unser Tipp: Bei Neuinstallationen berechnet Ihr Installationsbetrieb


die Größe der Radiatoren und übernimmt die Montage. Verwenden
Sie Heizkörper mit hohem Strahlungsanteil!

Unser Tipp: Bei alten Anlagen Thermostatventile montieren bzw.


montieren lassen! Zur Verbesserung alter Heizsysteme siehe Kapitel
„Regelung & Optimierung“.

FOTO: VARIOTHERM, WWW.VARIOTHERM.AT


Fußleistenheizung
(Heizleisten)
Eine Sonderform von Radiatoren stellt die Fußleisten-
heizung dar. Heizungsrohre werden zur besseren Wär- Design-Heizkörper: Wärmelieferant und Möbelstück zugleich.
meabgabe mit Lamellen versehen und in Fußboden-
nähe an den Außenwänden installiert. Vor der kühlen
Wand bildet sich ein Warmluftschleier, der ähnlich
wirkt wie eine Wandheizung. Wie bei Radiatoren ist
mit Staubablagerungen zwischen den Lamellen zu
rechnen. Leicht abnehmbare Verkleidungen erleich-
tern die Reinigung der Heizleisten.
Heizleisten können vor allem beim Altbau bei auf-
steigender Bodenfeuchte gute Ergebnisse erzielen,
da sie durch die Wanderwärmung auch eine Wand-
trocknung bewirken. Trockene Wände sind schimmel-
frei und haben eine wesentlich bessere Dämmwirkung

FOTO: VARIOTHERM, WWW.VARIOTHERM.AT


als feuchte Wände.
Häufig werden Heizleisten auch als Kompensations-
heizung unter hohen Glasflächen eingesetzt. Durch
die geringen Abmessungen können sie auch in einen
Schacht im Fußboden montiert werden. Dann sind sie
allerdings anfällig für Verschmutzung.
Heizleiste mit Aluminiumabdeckung.

Heizen mit
der Lüftungsanlage
Eine Anlage zur automatischen Wohnraumlüftung
kann als Heizsystem verwendet werden: Dazu wird die
in die Wohnräume eingeblasene Frischluft z. B. mit einer
Kleinst-Wärmepumpe auf bis zu 55°C erwärmt. Die
Luftheizung wird in Passiv- und Niedrigstenergiehäu-
sern eingesetzt. In Passivhäusern mit extrem niedriger
FOTO: LÜFTUNG SCHMID

Heizlast kann die Luftheizung den gesamten Wärme-


bedarf decken. Voraussetzung ist eine gute Planung.

Weitere Informationen finden Sie im Die Wärmeabgabe bei einer Luftheizung erfolgt
Kapitel „Passiv- und Niedrigstenergiehäuser“. über die Auslassöffnungen der Lüftungsanlage.

www.energieberatung-noe.at 21
FOTO: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"
Regelung & Optimierung

E in gut eingestelltes Heizsystem hält alle Räume


vollautomatisch auf der gewünschten Tempera-
tur. Das spart Heizkosten, da überhitzte Räume
vermieden werden und sorgt für höchsten Bedie-
nungskomfort.
niedrigen Außentemperaturen erhöht sich die Vor-
lauftemperatur des Heizsystems. Für die Platzierung
des Außentemperaturfühlers gibt es keine Faustregel.
Sie muss gemeinsam mit dem Heizungsplaner/der
Heizungsplanerin genau überlegt werden.
Damit das Heizsystem perfekt funktioniert muss Zusätzlich zur Regelung über die Außentemperatur
alles aufeinander abgestimmt sein: Hydraulik, Tempe- kann eine Regelung über Temperaturfühler im Innen-
raturfühler, Regelung, Heizungspumpe und Vorlauf- raum erfolgen. Vor allem bei älteren Wärmeverteilsys-
temperatur. temen mit Radiatoren sind Heizkörperthermostat-
ventile zu empfehlen: Sie passen die Wärmeabgabe
Hydraulischer Abgleich an eine eingestellte Raumtemperatur an und verrin-
Ohne hydraulischen Abgleich würde das Wasser an gern die Wärmeabgabe, sobald diese Temperatur
manchen Heizflächen einfach nicht ankommen, da es erreicht wird.
auf seinem Weg durch die zahlreichen Rohre und Ven-
tile immer den geringsten Widerstand sucht. Das Heiz- Heizungspumpe
system muss von Fachleuten so eingestellt werden, Die Heizungspumpe ist in der Heizsaison ständig in
dass alle Heizflächen mit der optimalen Wassermenge Betrieb: Sie lässt das Heizungswasser durch die Heiz-
versorgt werden. kreise zirkulieren und verbraucht dabei eine Menge
Bei Fußboden- und Wandheizungen wird an zen- Strom. Bei der Anschaffung des Heizsystems sollte
traler Stelle ein Heizungsverteiler installiert, von dem daher auch auf eine hocheffiziente Heizungspumpe
die Leitungen zu den einzelnen Räumen geführt wer- der Energieklasse A geachtet werden – es lohnt sich
den. Über Ventile wird der Durchfluss eingeregelt und langfristig. Auch der Tausch alter Heizungspumpen
so jeder Raum auf die gewünschte Temperatur ein- kann sich innerhalb kurzer Zeit rentieren.
gestellt.
Bei Heizkörpern erfolgt die Einregelung über Ventile Heizungsregelung
an den Heizkörpern. Die Regelung passt die Heizleistung an den Wärme-
bedarf an. Dies geschieht meistens über die Steu-
Thermostate & Co erung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der
Die Temperatur der Heizflächen wird üblicherweise Außentemperatur. Der Zusammenhang zwischen
abhängig von der Außentemperatur geregelt: Bei Außentemperatur und Vorlauftemperatur wird über

22 www.energieberatung-noe.at
Regelung & Optimierung

Heizkennlinie/Heizkurve
9
90

1,5
8
80
1,2
7
70
Vorlauftemperatur °C

Neigung/Steilheit
1,0
6
60

5
50 0,6

4
40

0,2
3
30 Je steiler die Heizkurve, desto stärker
wirkt sich eine Außentemperaturänderung
2
20 auf die Vorlauftemperatur aus.
+20 +15 +10 +5 0 -5 -10 -15 -20
Außentemperatur °C

sogenannte Heizungskurven dargestellt. Die richtige


Einstellung der Heizungskurven ist besonders wich-
tig: Der Vorlauf soll nur jene Temperatur haben, die
bei einer bestimmten Außentemperatur notwendig
ist, um genügend Wärme über die Heizflächen ab-
zugeben.

Woran erkenne ich ein


FOTO: HERZ ARMATUREN GESMBH

schlecht eingestelltes Heizsystem?


Ein Heizsystem muss regelmäßig entlüftet werden.
Bleibt eines der folgenden Probleme bestehen, kann
das mehrere Ursachen haben, die mit Fachleuten ab-
geklärt werden müssen: Durchflussanzeigen am Heizungsverteiler vereinfachen
das Einregulieren der Fußboden- oder Wandheizung.
Problem 1: Kalte oder zu warme Räume
Wenn sich Heizflächen (Radiatoren, Fußboden- oder
Wandheizungen) unterschiedlich schnell erwärmen,
ist der Wasserfluss im Leitungssystem nicht korrekt
einreguliert.
■ Ein hydraulischer Abgleich sorgt für eine optimale
Wärmeverteilung. Ungleich temperierte Räume
und überhöhte Vorlauftemperaturen werden ver-
mieden – das spart Energie!

Problem 2: Vor- und Rücklauftemperatur


beinahe gleich hoch FOTO: GRUNDFOS, WILO SE

Eine Heizfläche gibt Wärme an den Raum ab. Heiz-


wasser, das zur Heizfläche kommt (Vorlauf ) ist des-
halb wärmer als Wasser, welches aus der Heizfläche Moderne Hocheffizienzpumpen.
04.09.2008 13:19:25 Uhr

www.energieberatung-noe.at 23
Regelung & Optimierung

herausfließt (Rücklauf ). Der Temperaturunterschied


zwischen Vorlauf und Rücklauf der Heizflächen ist ein
Indikator für ein gut eingestelltes Heizsystem.

Empfohlene Richtwerte für Temperaturunterschiede


zwischen Vorlauf & Rücklauf der Heizfläche
Heizkörper 10 bis 20 Grad Celsius
Wand- oder
5 bis 10 Grad Celsius
Fußbodenheizung
FOTO: THEODOR HEIMEIER METALLWERK GMBH

■ Ist der Temperaturunterschied zu gering, wird das


Heizungswasser zu schnell durch das Heizungs-
system gepumpt. Das verschwendet Pump-
energie. Hilfreich ist es, die Leistung der Heizungs-
pumpe und damit den Volumenstrom zu verrin-
gern. Bei vielen Heizungspumpen kann die Dreh-
Thermostatventil mit 5 Stufen und zahl manuell am Gerät eingestellt werden. Noch
Einstellungsmöglichkeiten. besser wäre der Einbau einer hocheffizienten
Pumpe mit automatischer Drehzahlregelung.
Auch ein hydraulischer Abgleich kann helfen.

Problem 3: Temperaturregelung
funktioniert nur manchmal
Die Heizungsregelung muss so arbeiten, dass die
optimale Innenraumtemperatur an allen Tagen
der Heizperiode erreicht wird: Am kältesten Tag
genauso wie bei wärmeren Außentemperaturen.
Reagiert die Heizungsregelung nicht oder nur sehr
FOTO: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"

schleppend auf Schwankungen der Außentempe-


ratur, ist die Ursache wahrscheinlich eine falsch ein-
gestellte Heizkurve. Eine Heizkurve beschreibt den
Zusammenhang zwischen Vorlauftemperatur und
Außentemperatur.
■ Ist es beispielsweise an besonders kalten Tagen in
Im Heizungsverteiler wird die Wärmeabgabe den Innenräumen eher zu kalt, sollte eine steilere
in den einzelnen Räumen eingestellt. Heizkurve gewählt werden.
FOTO: "DIE UMWELTBERATUNG"

24
FOTO: PROPELLETS AUSTRIA

Wärme erzeugen:
Heizkessel, Wärmepumpe und Co
Welche Energieform – Ihres Hauses ist, desto weniger stark wirken sich die
fossil oder erneuerbar? Preisschwankungen auf Ihr Haushaltsbudget aus.

B
ei der Heizung rechnen wir mit einer Lebens- Das Angebot an Energieträgern kann nur schwer mit
dauer von 20 bis 30 Jahren. Eine lange Zeit, in der dem immer weiter steigenden Verbrauch mithalten.
man sich auch an einen bestimmten Energieträ- Experten und Expertinnen schätzen, dass sich die na-
ger bzw. Brennstoff bindet. türliche Beschränkung bei den Erdölreserven schon
sehr bald zeigen wird. Sie rechnen damit, dass der
Energieträger für die Heizung können
Punkt an dem die Nachfrage nach Erdöl die maximal
in zwei große Gruppen eingeteilt werden:
mögliche Fördermenge übersteigt (PeakOil) schon im
Fossil: Heizöl, Erdgas, Kohle nächsten Jahrzehnt erreicht sein könnte. Einmal ver-
Erneuerbar: Biomasse, Sonnenenergie, brauchtes Erdöl kann nicht wieder hergestellt werden.
Erdwärme Im Unterschied dazu wächst Holz wieder nach, die Vor-
räte erneuern sich immer wieder und Fachleute schät-
Welcher Brennstoff hat Zukunft? zen, dass das Angebot noch erweitert werden kann.
Wichtig ist in erster Linie eine gute Dämmung, denn
die Energie, die nicht verbraucht wird, muss auch nicht Unser Tipp: Effiziente Heizkessel gibt es auf www.topprodukte.at
bezahlt werden. Als nächstes sollte ein Heizsystem mit
erneuerbaren Energieträgern bevorzugt werden. Die
Rohstoffvorräte an erneuerbauern Energieträgern ver-
brauchen sich praktisch nicht oder wachsen wieder
nach und sind auch in Österreich verfügbar. Das gute
Gefühl etwas für den Klimaschutz getan zu haben ist
dabei inklusive.
Wie sich die Preise in Zukunft entwickeln werden
FOTO: "DIE UMWELTBERATUNG"

kann niemand genau vorher sagen. Die Vergangen-


heit hat gezeigt, dass jeder Energieträger, ausgenom-
men die Sonne, großen und kleinen Preisschwan-
kungen ausgesetzt ist. Je niedriger der Wärmebedarf

www.energieberatung-noe.at 25
Wärme erzeugen

Stückholzkessel – Pufferspeicher
Um den Arbeitsaufwand gering zu halten, werden Kessel
Holzvergaserkessel mit großen Füllräumen, geeignet für Halbmeterscheite,
gebaut. Beim Abbrand eines voll beladenen Kessels ent-
Stückholzheizungen werden häufig im ländlichen steht deshalb sehr viel Wärme. Damit der Kessel die Ver-
Raum eingesetzt, vor allem bei Ein- und Zweifami- brennung nicht drosseln muss – das verschlechtert den
lienhäusern, wo Brennstoffbeschaffung und Lagerung Wirkungsgrad und erhöht die Schadstoffe im Abgas –
problemlos zu bewerkstelligen sind. ist ein Pufferspeicher unbedingt erforderlich.
Eine Heizung für alle, denen etwas manuelle Arbeit
und der dafür erforderliche Zeitaufwand kein Problem Vorteile:
bereiten. ■ gleichmäßigere, effizientere Verbrennung,
da im Volllastbetrieb gefahren wird
Einbau-Voraussetzungen ■ außentemperaturabhängige Regelung
■ eigener Aufstellungsraum für den Kessel wird möglich
■ trockener Holzlagerraum ■ gerade in der Übergangszeit muss der
(in der Nähe des Aufstellungsraumes) Kessel nicht gedrosselt werden
■ einfache Holzeinlagerung muss möglich sein ■ Der Speicher kann auch mit Solarenergie
erwärmt werden
Vorteile ■ Komfortgewinn
■ kostengünstiger Heizbetrieb
■ Brennstoff leicht verfügbar Beim Neubau werden große Pufferspeicher vor dem
■ CO2-neutral Verlegen der Kellerdecke mit einem Kran in den Auf-
■ förderungsbegünstigt stellungsraum gehoben. Beim nachträglichen Einbau
■ volkswirtschaftliche Vorteile durch regionale werden häufig 1000-Liter-Pufferspeicher eingesetzt. Sie
Wertschöpfung haben einen Durchmesser von ca. 80 cm und eine Höhe
von ca. 2,2 m und passen so durch die meisten Kessel-

Heizkessel und Verbrennung (siehe Grafik)


Vor 20 Jahren wurde die Holzvergasertechnik erfun-
den. Emissionen wurden dadurch stark reduziert, der
Wirkungsgrad verbesserte sich wesentlich. 4
Bei dieser Verbrennungsart wird das Holz im Füll-
raum (1) vorgetrocknet. Im Glutbett (2) gast das Holz
unter Zuführung von Frischluft (Primärluft 3) aus –
daher auch der Name Holzvergaserkessel. Die Gase
9
werden dann durch ein regelbares Saugzuggebläse
in den darunter oder seitlich liegenden Brennraum
gezogen (5). Dort werden sie noch einmal mit vorge-
wärmter Luft verwirbelt (Sekundärluft 6) und bei Tem- 8
peraturen über 1000° C vollständig verbrannt. Über
einen Abgasfühler (Lambdasonde 4) kann die Kes-
selsteuerung die Luftzufuhr regeln, wodurch auch im 1
Teillastbereich und bei unterschiedlicher Holzqualität
der Verbrennungsvorgang optimiert wird. Diese Tech- 3
nik garantiert minimale Emissionswerte, sehr geringen
2
Ascheanfall und sparsamsten Brennstoffverbrauch.
Die Wärmeabgabe an das Heizungswasser erfolgt über 6
einen Wärmetauscher (7) nach der Brennkammer. Da 7
bei Holz der Rußanteil im Abgas relativ hoch ist, ver- 5
fügen gute Stückholzkessel über eine Reinigungsvor-
richtung für die Wärmetauscher (8).
Eine Schwelgasabsaugung verhindert Rauchaustritt
beim Nachlegen von Brennholz (9).

Unser Tipp: Der Austausch eines alten Kessels kann bis zu


30% Energieeinsparung bringen. GRAFIK: LIGNOTHERM

26 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

raumtüren. Größere Puffervolumen können durch das


Aufstellen von mehreren Puffern nebeneinander (z. B.
hydraulische Parallelverschaltung) realisiert werden.

Überschlägige Dimensionierung
von Pufferspeichern:
Pufferspeichervolumen (Liter) =
Füllvolumen des Heizkessels (Liter) x 14
(bei überwiegendem Heizen mit Fichtenholz)
Füllvolumen des Heizkessels (Liter) x 20

FOTOS: PROPELLETS AUSTRIA, ÖKOFEN


(bei überwiegendem Heizen mit Buchenholz)
Beispiel Fichtenholz und 140 Liter Kesselfüllraum:
140 x 14 ergibt ein Pufferspeichervolumen von ca. 2000 l

In der Faustformel wird die Puffergröße so berechnet, um


die gesamte Wärmemenge einer Kesselfüllung Holz im
Puffer speichern zu können. Dabei wird eine Erwärmung
des Pufferspeicherwassers von ca. 30° C (entspricht der
Heizungsrücklauftemperatur in der Übergangszeit) auf
80° C (Kesselvorlauftemperatur) angenommen.

Pufferspeicher können nur bei niedrigen Rücklauftempe-


raturen als effektive Wärmespeicher genutzt werden. Ein
2000-Liter-Pufferspeicher kann zum Beispiel durch eine
Niedertemperaturheizung von 80° C bis auf 30° C entla-
den werden. Er hat dabei die Energiemenge von 117 kWh
bereitgestellt, die er beim nächsten Einheizen wieder auf-
nehmen kann. Sind Heizkörper installiert, die 50° C Rück-
lauftemperaturen benötigen, kann derselbe Puffer nur
von 80° C auf 50° C entladen werden. Die gespeicherte
Energiemenge liegt jetzt nur mehr bei 70 kWh – das sind
40 % weniger.
Die Lagerung des Brennholzes ist
Beispiel für die Lagerraumgröße ausschlaggebend für seinen Heizwert.
einer Stückholz-Heizung:
Nutzwärme- Menge pro Brennstoff-
leistung Heizsaison Lagerraum
21 rm Weich-
4,2 m x 4,0 m x 2,5 m
15 kW holz oder
Schichthöhe 2 m
15 rm Hartholz
Die Abmessungen wurden so gewählt, dass der gesamte
Jahresbedarf im Lagerraum gelagert werden kann.

Brennstoff Stückholz
Als Heizwert wird jene Wärmemenge angegeben, die bei
vollkommener Verbrennung des Brennstoffes abgege-
ben wird. Der Heizwert des Holzes ist hauptsächlich vom
Wassergehalt abhängig. Gutes Brennholz hat einen Was-
sergehalt (w) von 20 % oder weniger, wenn es zwei Jahre
lang gelagert wurde. Das Holz sollte gleich nach der Ernte
gespalten und an einem sonnigen, gut durchlüfteten Trock-
nungsplatz gelagert werden. Bei unsachgemäßer Lage-
rung droht ein Befall von Pilzen und Bakterien, die den bio-
logischen Abbauprozess des Holzes starten und dadurch Stückholzheizung mit 2 mal 1000 Liter Pufferspeicher
einen Heizwertverlust hervorrufen. und Warmwasserboiler.

www.energieberatung-noe.at 27
Wärme erzeugen

Der Heizwert von einem Kilogramm Holz mit einem Einbau-Voraussetzungen


Wassergehalt von w = 20 % liegt bei ca. 4 kWh, egal ob ■ eigener Aufstellraum für den Kessel
es sich um Hartholz oder Weichholz handelt. ■ trockener Hackgut-Austragungsraum neben
Hartholz: Rotbuche, Weißbuche, Eiche, Ahorn, Esche, dem Aufstellungsraum
Birke. Weichholz: Fichte, Tanne, Kiefer, Lärche. ■ häufig wird ein zusätzlicher Hackgut-
Vorratsraum benötigt
In der Regel wird Stückholz nicht in Kilogramm, sondern ■ einfache Einlagerung von Hackgut muss möglich sein
in Raummetern (rm) gehandelt. Hier hat Hartholz einen
höheren Heizwert, da es ein höheres Gewicht pro Raum- Vorteile
meter aufweist. Ein Raummeter ist die Maßeinheit von ■ automatischer und kostengünstiger Heizbetrieb
geschichteten Holzscheitern (bzw. Holzprügel), wobei weitere Kosteneinsparung durch eigene Hack-
die Holzstücke einen Meter lang sind und das Volumen schnitzelerzeugung möglich
von einem Kubikmeter ausfüllen (inkl. Luftzwischen- ■ Brennstoff leicht verfügbar
räume). Ein Schüttraummeter ist die Maßeinheit für ■ CO2-neutral
geschüttete Holzteile (Hackgut, Sägespäne, Stückholz), ■ förderungsbegünstigt
wenn sie das Volumen von einem Kubikmeter ausfüllen. ■ volkswirtschaftliche Vorteile durch regionale
Da der Heizwert stark vom Gewicht und vom Wasserge- Wertschöpfung
halt des Holzes abhängt, wäre es ratsam, Brennholz nach
Gewicht zu kaufen und dabei die Holzfeuchte messen zu
lassen. Nur so kann einigermaßen genau die Brennstoff- Unser Tipp: Wird das Warmwasser mit einer Solaranlage erzeugt,
qualität des gekauften Holzes festgestellt werden. muss der Kessel im Sommer (fast) gar nicht eingeschaltet werden –
dadurch wird seine Lebensdauer verlängert.
Typische Heizwerte für Brennholz
mit einer Lagerzeit von 2 Jahren: Mit der Hackgutheizung wurde noch vor der Pelletshei-
1 rm Hartholz w = 20 % wiegt ca. 495 kg ➞ zung der Weg in Richtung automatische Holzheizung
Heizwert = 1930 kWh/rm beschritten. Ihr Bedienungs- und Nutzungskomfort liegt
1 rm Weichholz w = 20 % wiegt ca. 337 kg ➞ erheblich über jenem der Stückholzheizung. Der Arbeits-
Heizwert = 1380 kWh/rm aufwand reduziert sich auf das meist mehrmalige Befüllen
des Austragungsraumes mit Hackschnitzel und auf das
Leeren des Aschebehälters. Der Kessel zündet automa-
tisch mit einem Heißluftgebläse, steuert die Verbrennung
und schaltet sich bei zu geringer Wärmeabnahme aus.
Ein Pufferspeicher kann – vor allem in der Übergangs-
zeit – häufiges Ein- und Ausschalten verhindern. Als Spei-
chergröße reichen zumeist 1000 Liter. Im Sommer ist der
Pufferspeicher ebenfalls von Vorteil, da er einen großen
QUELLE: "DIE UMWELTBERATUNG"

Wärmevorrat zur Warmwasserbereitung bereitstellt. Das


verringert auch hier die Schalthäufigkeit und verlängert
die Lebensdauer des Kessels. In Kombination mit einer
Solaranlage erhöht der Pufferspeicher die Solargewinne.
Durch die automatische Brennstoffzufuhr und eine
moderne Regelung erzielt die Hackgutheizung über
einen großen Leistungsbereich gute Verbrennungs-
werte. Für die Auswahl einer Hackgutheizung sind
Der Heizwert des Holzes nimmt
häufig die Investitionskosten und der benötigte La-
bei höherer Feuchtigkeit stark ab.
gerraum für das Hackgut entscheidend. Zur Lagerung
eines Jahresbedarfs an Hackgut sind größere Lager-
räume notwendig, die im modernen Hausbau nicht
Hackgutkessel bereitgestellt werden. Die Anschaffungskosten sind
gegenüber anderen Heizsystemen höher. Hackgutfeu-
Hackgutheizungen eignen sich vor allem im ländlichen erungen werden bei höherer Heizleistung eingesetzt
Bereich für Gebäude mit größerem Wärmebedarf und und sind vor allem dann interessant, wenn die Besitze-
geeignetem Lagerraum. Durch die automatische rInnen direkten Zugang zu billigem Brennstoff haben.
Brennstoffzufuhr wird hoher Bedienkomfort erreicht.
Hackschnitzel sind ein günstiger Erneuerbarer Unser Tipp: Berücksichtigen Sie bei der Auswahl der Hackgutanlage
Energieträger. auch den Stromverbrauch für Zündung und Beschickung.

28 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

Beispiele für Lagerraumgrößen bei Hackgut-Heizungen

Hackgut Austragungsraum
Nutzwärmeleistung Menge pro Heizsaison
Austragungsraum Befüllung pro Jahr
25 kW 75 Srm 5 m x 5 m x 2,5 m Zweimal *)
45 kW 130 Srm 5 m x 5 m x 2,5 m Dreimal *)

*) Raumaustragungen mit Federarmrührwerk sind nur bis

5 x 5 m erhältlich. Bei großem Brennstoffbedarf muss der


Lagerraum mehrmals im Jahr nachgefüllt werden oder der
Lagerraum ist höher (bis 5 m mit speziellem Rührwerk). Wenn
der Austragungsraum keinen Jahresbedarf an Hackgut auf-
nehmen kann, ist ein zusätzlicher Vorratsraum zur Hackgut-
lagerung empfehlenswert, damit nur einmal im Jahr Hackgut
erzeugt werden muss. Das minimiert die Hackgut-
Erzeugungskosten.

■ Bei hartem Hackgut (Hartholz) verringert sich


der Volumsbedarf um 10 – 30 %.
■ Bei den Lagerräumen sind quadratische Raum-
größen (2 m x 2 m bis 5 m x 5 m) wegen der
Funktion des Rührwerkes vorzuziehen.
■ Ein Einwurfsschacht (mind. 2,2 m x 1,2 m) an
der außen gelegenen Decke des Austragungs-
raumes erleichtert das Nachfüllen des Hackgutes
mit Kipp-Anhänger.
■ Die Zufahrtswege zum Hackgut Lagerraum sind in
der Planung besonders zu berücksichtigen, da sie
meist von einem landwirtschaftlichen Traktor und
Anhänger (Kipper) benutzt werden müssen.
Das Gewicht von Traktor und beladenem Hackgutanlage.
Anhänger beträgt bis 12 Tonnen!
Hackgut kann auch mit dem Pumpwagen – bis
etwa 38 Srm pro Ladung – angefordert werden.
Das Hackgut wird dann bis ca. 30 Meter Länge
über Schläuche in den Lagerraum eingeblasen.
Die Brennstoffkosten sind bei Eigenerzeugung
wesentlich billiger.

Brennstoff Hackgut
Die wesentlichen Kriterien für Hackgut sind:
■ Stückgröße: Für Kleinanlagen ist nur „Feinhackgut“
(G 30 = Größe bis 30 mm) und je nach Anlage
auch „Mittleres Hackgut“ (G 50 = Größe bis 50 mm)
geeignet.
■ Wassergehalt: Er bestimmt einerseits den
Energieinhalt und andererseits die Lagerbestän-
FOTO: SOMMERAUER & LINDNER

digkeit. Bei über 30 % Wassergehalt kann es zu


Schimmelbildung und im Winter durch Gefrieren
zur Klumpenbildung kommen.
■ Schüttdichte: Gibt das Gewicht je Schüttraum-
meter wieder und ergibt sich vor allem aus Holzart, Einfaches Nachfüllen des Hackgutes durch außen liegenden
Teilchenform, Verdichtung und Wassergehalt. Lagerraum, von oben befüllbar.

www.energieberatung-noe.at 29
Wärme erzeugen

Hackgut wird in Schüttraummetern (Srm) gehan- Der Bedienungskomfort von Pelletsheizungen ist mit
delt und hat meist einen Wassergehalt (w) von 25 %. herkömmlichen Ölheizungen vergleichbar, lediglich
Hackgut Weichholz: die anfallende Asche muss 3- bis 4-mal im Jahr ent-
G 30, w = 25 % wiegt ca. 202 kg, Heizwert = 766 kWh/Srm fernt werden. Der Lagerraum wird so konzipiert, dass
G 50, w = 25 % wiegt ca. 167 kg, Heizwert ca. 633 kWh/Srm er den Jahresbedarf an Pellets aufnehmen kann und
Die Kosten des Hackgutes sollten sich dabei insbeson- einmal jährlich mit dem Silotankwagen befüllt wird.
dere nach dem Gewicht und dem Wassergehalt richten, Die Raumaustragung kann entweder über eine För-
da bei höherem Wassergehalt der Energieinhalt sinkt. derschnecke oder ein Saugfördersystem erfolgen. Das
Saugfördersystem hat den Vorteil, dass der Pellets-
Lagerraum nicht in unmittelbarer Nähe des Heiz-
raumes und auch nicht auf gleicher Etage liegen muss.
Pelletskessel
Unser Tipp: Der Lagerbehälter kann auch als Tank außen liegend im
Pelletskessel sind vollautomatische Biomassekessel. Boden vergraben werden. Vor einem Auftrag sollten dabei die Installa-
Sie benötigen etwa gleich große Aufstellungs- und tionskosten inklusive Grab- und Betonarbeiten geklärt werden.
Lagerräume wie Ölkessel. Deshalb werden sie häufig
als Ersatz für Ölheizungen eingesetzt. Brennstoff Pellets
Durch die automatische Brennstoffzufuhr wird Pellets werden aus industriellen Holzabfällen (Hobel-
hoher Bedienkomfort mit einem Erneuerbaren Ener- späne, Sägespäne, Schleifstaub) unter hohem Druck und
gieträger erreicht. ohne Zugabe von synthetischen Bindemitteln gepresst.
Die Lieferung der Pellets erfolgt normalerweise –
Einbau-Voraussetzungen wie bei Heizöl – mit dem Tankwagen. Mit einer Anlie-
■ eigener Aufstellungsraum ferung können bis zu 16 Tonnen eingelagert werden.
■ geeigneter, trockener Pellets-Lagerraum Über einen Schlauch werden die Pellets in den Lager-
raum eingeblasen, gleichzeitig wird über einen zwei-
Vorteile ten Schlauch Luft aus dem Lagerraum abgesaugt. Das
■ automatischer Heizbetrieb verhindert einen Überdruck im Lagerraum und damit
■ CO2-neutral auch eine Staubbelastung während des Einblasens. Der
■ förderungsbegünstigt Standplatz des Tankwagens kann bis etwa 35 Meter von
■ volkswirtschaftliche Vorteile durch heimische den Einblasöffnungen des Lagerraumes entfernt sein.
Pelletsproduktion Ist die Einlagerung eines Jahresbedarfs möglich, spart
das Kosten und erhöht den Komfort. Der Lagerraum
muss unbedingt trocken sein. Kleinere Mengen Pellets
können als Sackware zu 15 kg pro Sack gekauft werden.

Unser Tipp: Achten Sie auf hochwertige Pellets geprüft nach ÖNORM
M 7135. Nähere Informationen zu Pellets und deren Nutzung sind
beim Verein proPellets Austria zu erfahren (www.propellets.at).
GRAFIK: ÖKOFEN, WWW.OEKOFEN.AT

Raumaustragung mit Rohrsaugsystem: Der Lagerraum


muss nicht neben dem Kesselraum liegen.
Raumgrößen bei Pelletsheizungen
Nutzwärmeleistung Menge pro Heizsaison Brennstoff Lagerraum Heizraum
2,5 m x 2,15 m x 2,5 m
Füllhöhe 2 m 3,0 m x 2,5 m
15 kW 6 – 7,5 Tonnen
Faustformel: 0,9 m3 Raumhöhe 2,5 m
pro kW Heizlast

30 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

Wärmepumpe
Wärmepumpen arbeiten vollautomatisch und benöti-
gen keinen Brennstoff-Lagerraum. Der Platzbedarf für
die Aufstellung ist gering, zur Nutzung der Umwelt-
energie sind jedoch meist Maßnahmen im Außenbe-
reich des Hauses notwendig. Wärmepumpen bieten
sehr hohen Bedienkomfort im Betrieb.

Einbau-Voraussetzungen
■ niedrige Vorlauftemperatur (kleiner 35° C)
■ Fußboden- oder Wandheizung
(Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem)

Vorteile Flächenkollektor: Billig, benötigt jedoch große Gartenflächen.


■ automatische Heizung
■ kein Schmutz, leiser Betrieb
■ geringer Platzbedarf
■ förderungsbegünstigt

Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme


mit niedriger Temperatur und „pumpt“ sie mit einem
Kompressor auf eine so hohe Temperatur, dass sie zum
GRAFIKEN: HELIOTHERM WÄRMEPUMPENTECHNIK

Heizen verwendet werden kann. Der Kompressor wird


im Einfamilienhaushalt mit Strom betrieben. Als Wär-
mequellen dienen Außenluft, Grundwasser, Erdreich
oder sonstige Abwärme. Je höher die Temperatur der
Wärmequelle und je niedriger die benötigte Heiztem-
peratur ist, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe.
Kennwerte für die Effizienz von Wärmepumpen sind
die Jahresarbeitszahl und die Leistungsziffer. Bei der
Leistungsziffer (COP) handelt es sich um einen Wert, der
unter Prüfbedingungen gemessen wird. Entscheidend
ist aber die Jahresarbeitszahl: Sie ist abhängig von der Grundwasser als Wärmequelle: Ein Versorgungs-
Leistungsziffer, der Vorlauftemperatur, dem Wärmeträ- und Schluckbrunnen sind erforderlich.
germedium und der Systemkonzeption allgemein. Sie
ist meistens niedriger als die Leistungsziffer und gibt
an, wie viel Wärme mit dem eingesetzten Strom im Jah-
resverlauf tatsächlich produziert werden konnte. Mit
einem Teil elektrischer Energie lassen sich unter opti-
malen Bedingungen bis zu fünf Teile Wärme erzeugen.

Unser Tipp: Effiziente Wärmepumpen mit hoher Leistungsziffer (COP)


finden Sie auf www.topprodukte.at

Vergleich verschiedener Systeme:


Erdreich-Wasser-Wärmepumpen
Wenn dem Erdreich Wärme entzogen werden soll,
müssen Rohre im Erdreich verlegt werden (Erdkol-
lektor oder -absorber). Diese Rohre enthalten ein
Wasser-Frostschutzgemisch (auch Sole genannt), das
Erdwärme aufnimmt und über einen Wärmetauscher
an die Arbeitsflüssigkeit der Wärmepumpe, das Kälte-
mittel, übergibt. Tiefenbohrung: Effizient, aber teuer.

www.energieberatung-noe.at 31
Wärme erzeugen

Zirkuliert direkt das Kältemittel der Wärmepumpe in rigere Jahresarbeitszahlen auf als andere Systeme. Vor
den Rohren, spricht man von einem Direktverdampfer- allem bei Heizsystemen mit höheren Vorlauftempera-
System, das sich durch etwas höhere Jahresarbeits- turen sinken die Arbeitszahlen drastisch. Luft-Wasser
zahlen auszeichnet. Heizungswärmepumpen werden daher mit Aus-
nahme einer Verwendung in Passivhäusern von der
Arten von Erdkollektoren: Energieberatung Niederösterreich nicht empfohlen.
Flächenkollektor: Die Rohre werden in etwa 1,2 m
Tiefe flächig im Garten verlegt. Pro kW Heizlast sind Bei einem Wärmepumpen-Heizsystem sollte die
etwa 40 m2 Verlegefläche notwendig. maximal notwendige Vorlauftemperatur 35° C nicht
Grabenkollektor: Die Rohre werden an den schrä- übersteigen. Hier werden die höchsten Jahresarbeits-
gen Seitenwänden eines etwa 3 Meter tiefen Grabens zahlen erreicht. Ein gut wärmegedämmtes Haus und
verlegt. Pro Kilowatt Heizlast sind etwa 2 Meter Gra- ein Niedertemperatur-Abgabesystem sind die Voraus-
ben notwendig. Der Grabenkollektor sollte nur bei setzungen dafür.
feuchtem Boden zur Anwendung kommen. Aus ökologischen Gründen empfiehlt die NÖ
Tiefenbohrung: Statt die Schläuche horizontal ins Energieberatung die Verwendung von Heizungs-
Erdreich einzubringen, kann auch eine Sonde in eine Wärmepumpen nur für Häuser mit einer Energiekenn-
Tiefenbohrung eingebracht werden. Die Sonde wird zahl unter 30 kWh/m2a. Diese Empfehlung begründet
mit Betonit/Zementgemisch fix ins Gestein/Erdreich sich auf dem ständig steigenden Stromkonsum in Ös-
eingegossen. Pro Kilowatt Heizlast ist, je nach Bodenbe- terreich und der damit verbundenen Steigerung der
schaffenheit, eine Tiefenbohrung von 15 bis 25 m nötig. Stromerzeugung aus fossilen Brennstoffen.
Einige Energieversorgungsunternehmen bieten mit
Unser Tipp: Nicht am falschen Platz sparen: Die Wärmeentzugs- einem eigenen Wärmepumpentarif auch Sonderkon-
fläche muss großzügig dimensioniert werden. ditionen für den erforderlichen Strom.
Die Wahl des Kältemittels und seine zukünftige Ent-
Wasser-Wasser-Wärmepumpe sorgung sollte bei der Entscheidung für eine Wärme-
Bei einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe wird die pumpe mitbedacht werden, da immer noch teilhalo-
Wärme des Grundwassers als Wärmequelle verwendet. genierte Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe (HFCKWs)
Das abgekühlte Wasser wird in einem Schluckbrunnen eingesetzt werden, die bei Leckagen für Treibhauseffekt
dem Grundwasser wieder zugeführt. Grundwasser- und Ozonloch mitverantwortlich zeichnen. Systeme
Wärmepumpen haben hohe Jahresarbeitszahlen, da mit CO2 als Kältemittel sind ökologisch besser. Solche
das Grundwasser höhere Temperaturen als das Erd- Systeme sind seit Jahren auf dem Markt erhältlich.
reich aufweist.

Luft-Wasser-Wärmepumpe Stromerzeugung
Luft-Wasser-Heizungswärmepumpen weisen durch Zur Stromerzeugung in Österreich ist im Winterhalb-
die niedrigen Außenlufttemperaturen im Winter nied- jahr der verstärkte Betrieb kalorischer Kraftwerke (Gas
und Kohle) bzw. der Import von (Atom-)Strom not-
wendig, weshalb erhöhte Nachfrage für Heizzwecke
Warmwasserboiler (links) und Wärmepumpe. vermieden werden sollte.
Durch die Liberalisierung des Strommarktes haben
Sie die Möglichkeit, Ihren Stromanbieter selbst zu be-
stimmen. Darunter befinden sich auch Gesellschaften,
die ausschließlich Strom aus Erneuerbarer Energie er-
zeugen bzw. verkaufen. Wenn Sie sich für eine Wär-
mepumpe – die ja mit Strom betrieben wird – ent-
schieden haben, so empfehlen wir aus ökologischen
Gründen Ihren Strom von einem solchen Ökostrom-
Anbieter zu beziehen.
FOTO: HELIOTHERM WÄRMEPUMPENTECHNIK

Unser Tipp: Das Umweltzeichen


kennzeichnet Ökostrom-Anbieter
(www.umweltzeichen.at). Alle Infor-
mationen zum Anbieterwechsel gibt es
auf www.e-control.at.

32
Wärme erzeugen

FOTO & GRAFIKEN: JUNKERS, BOSCH GRUPPE


Gaskessel / Gastherme
Gaskessel / Gasthermen punkten bei vorhandenem
Erdgasanschluss mit geringen Installationskosten und
einer vollautomatischen, schadstoffarmen Verbren-
nung. Der Platzbedarf für die Aufstellung ist gering,
ein Brennstoff-Lagerraum wird nicht benötigt. Gas-
thermen werden deshalb häufig in Wohnungen instal-
liert. Geräte mit Brennwerttechnik erzielen eine höhere
Brennstoffausnutzung. Gas ist ein fossiler Brennstoff
mit ökologischen Nachteilen. Flüssiggas ist erheblich Thermen benötigen wenig Platz und können sogar
unwirtschaftlicher als Erdgas. in Wohnräumen installiert werden.
Einbau-Voraussetzungen
■ Anschluss an Erdgasversorgung oder
Lagerplatz für Flüssiggastank
■ Niedertemperatur-Wärmeabgabe ist
empfehlenswert, um den Brennwerteffekt
optimal nutzen zu können
■ der Kamin muss bei Geräten mit Brennwert-
technik kondensatbeständig sein oder bei der
Installation saniert werden
■ eigene Luftzuführung bei luftdichter Bauweise

Vorteile
■ automatische Heizung
■ kein Schmutz
■ geringer Platzbedarf
■ geringe Installationskosten

Stand der Technik sind Niedertemperaturkessel. Sie


passen sich dem Heizbedarf an, indem sie die Heiz-
wassertemperatur in Abhängigkeit von der Außen-
temperatur regulieren. Bei wärmeren Außentempera-
turen wird die Kesseltemperatur gesenkt. Das reduziert
die Kesselverluste erheblich.
Die modernste und energiesparendste Form der
Gasheizung ist das Brennwertgerät. Es nutzt die
Brennwerttechnik und erzielt gegenüber Niedertem-
Heizung und Warmwasser-
peraturkesseln eine um um real 6 % und theoretisch
bereitung mit Gas-Brennwertgerät
11 % bessere Energieausbeute.
und indirekt beheiztem Speicher.
Die Wärmeabgabe über Wand- und Fußbodenhei-
zungen ist für den Einsatz von Brennwertgeräten be-
sonders gut geeignet und ermöglicht erst die maxi-
male Ausnutzung des Brennwerteffektes.

Die Brennwerttechnik
Gas enthält Wasserstoff, der bei der Verbrennung in
heißen Wasserdampf umgewandelt wird. Der heiße
Wasserdampf geht bei herkömmlichen Heizgeräten
ungenützt als Abgas ins Freie. Durch die Brennwert-
technik wird dem Abgas die Wärme entzogen und
dem Heizsystem zugeführt. Durch diesen Wärme-
entzug kondensiert der Wasserdampf im Abgas. Zum
Schutz des Kamins sind deshalb spezielle Kunststoff-,
Heizung und Warmwasserbereitung
mit Gas-Kombi-Brennwertgerät.

www.energieberatung-noe.at 33
Wärme erzeugen

Keramik- oder Edelstahlrohre einzuziehen, die korrosi- Brennstoff Gas


onsfest und feuchtigkeitsunempfindlich sein müssen. Erdgas ist aufgrund des geringen Kohlenstoff- und
Das Kondensat wird über den Kanal abgeführt. vernachlässigbaren Schwefelgehalts der fossile Brenn-
stoff mit den geringsten Schadstoffemissionen bei der
Voraussetzungen für den Verbrennung.
Einsatz der Brennwerttechnik: Gas ist mitverantwortlich für den Treibhauseffekt
■ Der Rauchfang muss aus korrosionsbeständigem und den damit verbundenen Klimaproblemen.
Material sein. Meist werden Kunststoff-, Keramik- Wie bei Erdöl ist auch bei Erdgas in den nächsten
oder Edelstahlrohre mit einem Durchmesser von Jahren mit einer Verknappung und den damit verbun-
ca. 80 mm in den bestehenden Kamin eingezogen. denen Preiserhöhungen zu rechnen.
Auskunft über die Eignung des Kamins gibt Ihnen Flüssiggas besteht aus Propan, Butan oder deren
Ihr Rauchfangkehrer oder Ihre Rauchfangkehrerin. Gemischen und ist ein Nebenprodukt der Öl- und
■ Ein Kanalanschluss in der Nähe des Geräts zur Treibstoffraffination. Es lässt sich unter geringem
Entsorgung des Kondensats. Druck leicht verflüssigen und ist dadurch in Flaschen
und Tanks in hoher Energiedichte transportabel.
In Wohnungen mit Erdgasversorgung punktet die Gas- Da Flüssiggas ein Erdölprodukt ist, entspricht die
therme durch geringen Platzbedarf und leise Betriebs- Verfügbarkeit der des Heizöls. Flüssiggas wird bei Ein-
geräusche. Wenn kein Kamin vorhanden ist, besteht familienhäusern meist in speziellen Tanks gelagert.
die Möglichkeit, das Abgas über eine Öffnung in der Die Aufstellung erhöht die Installationskosten und die
Außenwand ins Freie zu führen (Außenwandtherme). gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen belasten
Sie erreicht in der Regel hohe Jahresnutzungsgrade, ist das Heizbudget zusätzlich zu den ohnehin hohen
im Sommer also wesentlich effizienter zur Warmwasser- Brennstoffkosten.
erzeugung einsetzbar als andere Heizkessel. Der Warm-
wasserboiler ist meist nicht größer als 100 bis 150 Liter.

Gas-Kombi-Thermen arbeiten nach dem Prinzip Ölkessel


eines Durchlauferhitzers. Neben der Heizungsversor-
gung erzeugen sie bei Bedarf unmittelbar warmes Ölkessel arbeiten vollautomatisch und werden heute
Wasser, ein Warmwasserspeicher ist daher nicht not- oft als Brennwertgerät mit optimaler Energienutzung
wendig. Gas-Kombi-Thermen werden häufig in Woh- vertrieben. Sie zeichnen sich durch hohen Bedienkom-
nungen mit geringem Platzangebot eingesetzt. fort im Betrieb aus.
Ölkessel werden aufgrund der ökologischen Nach-
teile in Niederösterreich nicht mehr gefördert.
Eine Modernisierung kann sinnvoll sein, wenn der
Zur Nutzung der Brennwerttechnik müssen vorhandene
Umstieg auf ein anderes Heizsystem mit zu hohen
Kamine kondensatbeständig gemacht werden.
Kosten verbunden wäre. Der Ersatz veralteter, überdi-
mensionierter Ölkessel durch Brennwertkessel kann
eine Brennstoffeinsparung von bis zu 25 % bringen.
Im Sanierungsfall ist eine zusätzliche Wärme-
dämmung auf jeden Fall zu empfehlen. Auch eine
Kombination mit einer thermischen Solaranlage ist
prinzipiell zu empfehlen.

Einbau-Voraussetzungen
■ eigener Aufstellraum
■ geeigneter Öllagerraum
■ Für Öl-Brennwert-Kessel muss ein kondensat-
beständiger Kamin vorhanden sein.
■ Ein Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem
ist empfehlenswert.
FOTO: SCHIEDEL, WWW.SCHIEDEL.AT

Vorteile
■ automatische Heizung
■ wenig Schmutz

34 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

Ölheizkessel verfügen generell über einen Zerstäu-


bungs-Gebläsebrenner, der das Heizöl mit einer Düse
zerstäubt und durch ein Gebläse zu einem brennfä-
higen Öl-Luft-Gemisch vernebelt. Man unterscheidet
zwischen Gelbbrennern und Blaubrennern. Die mo-
derneren Blaubrenner verursachen geringere Schad-
stoffemissionen.

Niedertemperaturkessel sind bei Ölheizungen Stan-


dard. Sie passen sich dem Heizbedarf an, indem bei
wärmeren Außentemperaturen die Kesseltemperatur
gesenkt wird. Das erhöht den Gesamtwirkungsgrad
(Jahresnutzungsgrad) der Heizanlage.
Die modernste und energiesparendste Form der Öl-
heizung ist das Brennwertgerät.
Es nutzt die Brennwerttechnik und erzielt gegen-
über Niedertemperaturkesseln eine um theoretisch
bis zu 6 % bessere Energieausbeute. Das Kondensat
aus Öl-Brennwertkesseln ist durch den Schwefelsäure-
anteil aggressiver als beim Gas-Brennwertgerät.
Niedertemperaturheizsysteme sind für den Einsatz
von Brennwertgeräten besonders gut geeignet und Öl-Brennwertkessel mit Wärmeverteilung.
ermöglichen erst die maximale Einsparung.
Eine Beschreibung der Brennwerttechnik und ihrer
Voraussetzungen finden Sie unter Gaskessel/Gastherme.

Brennstoff Heizöl
Heizöle werden durch Raffination aus Erdöl gewon-
nen. Im Einfamilienhaus kommt praktisch nur schwe-
felarmes Heizöl extra leicht zum Einsatz.
Weltweit wird derzeit mit einer Verfügbarkeit von

FOTO: THOMAS KOISSER/"DIE UMWELTBERATUNG"


rund 50 Jahren gerechnet. Über 80 % des österrei-
chischen Erdölbedarfs wird importiert.
Neben den negativen klimatischen Auswirkungen
beim Verbrennen von Heizöl sollten auch die Auswir-
kungen der Rohölförderung, die Umweltbelastung
beim Transport (Pipelines, Tanker) und die Schäden
durch Heizöl nach den letzten Hochwasserkatastro-
phen bei einer gesamtökologischen Betrachtung be-
rücksichtigt werden. Gut gedämmte Heizungsrohre sparen Energie.
FOTO: O HEIDEMANN/DIGITALSTOCK

www.energieberatung-noe.at 35
Zentralheizungskessel im
Wohnraum (Ganzhausheizung)
Unter gewissen Voraussetzungen kann der Kachel-
oder Kaminofen im Wohnraum die alleinige Wärme-
versorgung des Hauses übernehmen. Dafür kommen

FOTO: HAFNERTEC, WWW.HAFNERTEC.AT


spezielle Kachelöfen, Stückholz-Kaminöfen und auto-
matische Pelletsöfen zum Einsatz, die eine Zentralhei-
zung mit Wärme versorgen können. Als alleinige Hei-
zung eingesetzt wird dieses System in NÖ gefördert.

Einbau-Voraussetzungen
■ gute Wärmedämmung, Der Kamin im Wohnzimmer versorgt
geringer Heizwärmebedarf das ganze Haus mit Wärme.
■ großer Aufstellungsraum empfehlenswert
■ eigene Luftzuführung bei luftdichter Bauweise
■ geeigneter, trockener Holz- oder Pelletslagerraum Pelletsöfen haben einen kleinen Brennstoff-Vor-
ratsbehälter eingebaut. Bei geringem Heizbedarf und
Vorteile entsprechend gut gedämmten Gebäuden reicht wäh-
■ kein Heizkessel im Keller nötig rend der kalten Jahreszeit eine händische Befüllung
■ CO2-neutral alle zwei bis drei Tage. Noch mehr Komfort bietet eine
■ förderungs- und steuerbegünstigt vollautomatische Befüllung, wobei der Vorratsbehälter
■ volkswirtschaftliche Vorteile durch mit einem Pelletslagerraum über ein Saugfördersystem
regionalen Brennstoff verbunden wird. Die Asche wird manuell entfernt.
Da mindestens 20 % der erzeugten Wärme als Raum-
wärme abgegeben wird, ist im Sommer die Anlage
Die Nennwärmeleistungen von Kachel- und Kamin- für die Brauchwassererwärmung nicht geeignet. Hier
öfen liegen im Bereich von etwa 5 kW bis 12 kW, wobei bietet sich der Einsatz einer Solaranlage oder einer
je nach Modell bis zu 80 % der Wärme an einen Heiz- Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung an.
wasserkreislauf übertragen wird. Über die Einspeisung Bei Stückholzheizungen ist ein Pufferspeicher not-
in das Zentralheizungssystem wird das gesamte Ge- wendig, bei Pelletsheizungen im Neubau empfehlens-
bäude beheizt und das Brauchwasser erwärmt. wert. Er speichert die Energie für Zeiten, in denen nicht
Als Brennstoffe kommen Stückholz, Briketts oder geheizt wird. Geheizt wird beispielsweise vom späten
Pellets zum Einsatz. Nachmittag bis zum Schlafengehen. In diesen Stun-
Stückholzöfen werden meist als Kachelöfen ausge- den werden Haus und Pufferspeicher aufgeheizt und
führt, häufig mit einem Heizeinsatz, einem Sichtfenster nebenbei verbreitet das Sichtfenster zum Feuerraum
und einer automatischen Zuluftregelung. eine gemütliche Atmosphäre. Nach dem Abbrand
schaltet die Steuerung auf Nachtabsenkung und am
nächsten Morgen übernimmt der Pufferspeicher die
Wärmeversorgung bis zum neuerlichen Einheizen am
Raumluftunabhängiger Betrieb
Nachmittag.
Beim Betrieb von Einzelraumfeuerstätten (Kamin-
Für einen einwandfreien Betrieb muss der Ofen mit
ofen, Kachelofen, Pelletsofen o. Ä.) innerhalb der
ausreichender Verbrennungsluft versorgt werden. Bei
luftdichten Hülle des Hauses muss darauf geach-
luftdichter Bauweise bzw. beim Einbau einer Wohn-
tet werden, dass kein Rauchgas durch Unterdruck
raumlüftung müssen die Öfen raumluftunabhängig
in den Wohnraum gelangen kann. Bei vorhan-
betrieben werden. Dabei wird die Verbrennungsluft
dener Wohnraumlüftung und luftdichter Bau-
über eine eigene Zuluftleitung von außen einem dafür
weise ist es empfehlenswert luftdichte Öfen mit
geeigneten Ofen zugeführt.
eigener Luftzufuhr zu betreiben. Die Lüftungsan-
Bei Kamin- und Kachelöfen als Zentralheizung im
lage sollte über eine automatische Abschaltung
Wohnraum sollte die Staub- und Lärmentwicklung
bei Störungen verfügen. Erforderliche Sicherheits-
sowie die Ascheaustragung und Ofenreinigung be-
einrichtungen müssen mit Fachleuten (Rauch-
dacht werden.
fangkehrermeisterIn, LüftungsanlagenbauerIn)
abgesprochen werden, um den gefahrlosen Be-
Unser Tipp: Eine teilsolare Raumheizung kann den Arbeits-
trieb der Anlage zu gewährleisten.
und Brennstoffeinsatz wesentlich verringern.

36 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

Holz-Einzelofen im Wohnraum
Der Einzelofen, ausgeführt als Kachelofen oder frei-
stehender bzw. eingebauter Kaminofen, erfreut sich
großer Beliebtheit. Er wird wegen dem sichtbaren
Feuer, dem Wunsch nach Strahlungswärme, der an-
sprechenden Gestaltung oder als Zusatzheizung ohne
aufwändige Technik angeschafft.

Einbau-Voraussetzungen
■ eigener Kamin
■ eigene Luftzuführung bei luftdichter Bauweise
■ trockener Holz- oder Pelletslagerraum

Vorteile
■ hoher Strahlungsanteil vermittelt den
Eindruck behaglicher Wärme
■ Heizkostenregulierung durch die
Nutzungshäufigkeit möglich
■ Zusatzheizung, Notheizung bei Ausfall
der Hauptheizung
FOTO: HAFNERTEC, WWW.HAFNERTEC.AT

Als Zusatzheizung können Einzelöfen hohe Wärmeer-


träge bringen und damit die Brennstoffmenge der
Zentralheizung spürbar senken.

Vorteile bietet der Zusatzofen besonders bei: Stückholz-Kaminofen mit großer Sichtscheibe.
■ kompakter Gebäudeform
■ guter Wärmedämmung
■ großem, zentralem Aufstellungsraum
■ offener Bauweise bzw.
geeigneter Raumanordnung
■ Nutzung von aufsteigender Wärme
im Dachgeschoß
■ hoher Wärmespeicherfähigkeit des Ofens
z. B. Kachelofen

Pelletsöfen haben einen kleinen Brennstoff-Vorrats-


behälter eingebaut. Bei geringem Heizbedarf und
entsprechend gut gedämmten Gebäuden reicht wäh-
rend der kalten Jahreszeit eine händische Befüllung
alle zwei bis drei Tage. Pelletsöfen sind meist mit einer
automatischen Zündung versehen, das Einheizen
kann elektronisch über ein Raumthermostat geregelt
werden.

Kachelöfen erfüllen den Wunsch nach angenehmer


Strahlungswärme und individueller Gestaltung. Der
Kachelofen wird im kalten Zustand mit Scheitholz be-
füllt, der Abbrand dauert etwa eine Stunde, wobei die
Wärme in der hohen Ofenmasse (Schamott) gespei-
chert wird. Danach wird die Ofentür abgesperrt, um
FOTO: RIKA, WWW.RIKA.AT

ein Auskühlen des Ofens zu verhindern. Die gespei-


cherte Wärme wird langsam über einen Zeitraum von
ca. zwölf Stunden an den Raum abgegeben. Der hohe

www.energieberatung-noe.at 37
Wärme erzeugen

Anteil an Strahlungswärme und die vergleichsweise Bei Fernwärme wird Wärme, z. B. in einem Blockheiz-
niedrigere Oberflächentemperatur im Vergleich zu an- kraftwerk, zentral erzeugt und über sehr gut isolierte
deren Einzelöfen wird als sehr angenehm empfunden. Rohre zu den Abnehmern (Häuser bzw. Wohnungen)
Jeder Kachelofen wird vom Hafner für die jeweilige Auf- geleitet. Als Wärmeträger wird meist heißes Was-
stellungssituation eigens dimensioniert. Am Markt wer- ser verwendet. Sehr kleine Wärmenetze werden als
den auch Kachelöfen mit Pelletseinsätzen angeboten. Nahwärme bezeichnet.
Voraussetzung für den Bau eines Kachelofens ist ein In einer Übergabestation in der eigenen Wohnung
tragfähiger Untergrund (Decke). oder im eigenen Haus wird über einen Wärmetauscher
die Wärme auf das eigene Wärmeverteilsystem über-
Unser Tipp: Bei Kachelöfen mit einer Absperr-Automatik muss nicht tragen. Zur Abrechnung der Heizkosten wird die gelie-
bis zum Ende des Abbrandes gewartet werden, da das Schließen der ferte Wärmemenge mit einem Wärmemengenzähler
Ofentür automatisch erfolgt. in der Übergabestation gemessen.
Besonders ökologisch ist Fernwärme dann, wenn
das Heizwerk oder das Blockheizkraftwerk mit Erneu-
erbarer Energie betrieben wird.

Die für einen Wärmebezug relevanten Daten werden


im „Wärmelieferungsvertrag“ festgehalten, der
auch folgende Angaben beinhalten sollte:
■ Vertragslaufzeit
■ Wann geliefert wird – Nur im Winter oder ist auch
die Warmwasserbereitung im Sommer möglich?
■ Was bei einem Ausfall passiert bzw.
ob „zugeheizt“ werden darf.
■ Wer die Kosten für Errichtung und Instandhaltung
FOTO: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"

der Wärmeübergabestation trägt.


■ Wie hoch die Anschlusskosten sind.
■ Wie hoch der Wärmepreis ist und aus welchen
Komponenten er sich zusammensetzt.
Zum Beispiel:
Grundpreis =
Jeder Kachelofen wird individuell geplant. Fixkosten bezogen auf die Anschlussleistung
Arbeitspreis =
Kosten für die bezogene Wärme laut Zähler
Messpreis =
Fixkosten für die Instandhaltung des Zählers
Fernwärme bzw. ■ Wie die Wertsicherung des Wärmepreises
berücksichtigt wird. Vereinbarungen zur Preis-
Nahwärme aus Biomasse anpassung sollten leicht nachvollziehbar sein.

Bei Fern- oder Nahwärme wird die Wärme aus einem Der Wärmelieferungsvertrag ist Grundlage für eine
Heiz- oder Kraftwerk sauber und bequem ins Haus Kostenkalkulation. Bei einem Kostenvergleich sollten
geliefert. Es wird weder ein Heiz- noch ein Brennstoff- Wartung, Lagerkosten und Kesseltausch der anderen
lagerraum benötigt. Nah- und Fernwärme aus Bio- Heizsysteme berücksichtigt werden.
masse ist für alle Einsatzbereiche im Neu- und Altbau
empfehlenswert. Unser Tipp: Lassen Sie sich den Wärmevertrag von einer
unabhängigen Beratungsstelle erklären. Die Energieberatung NÖ
Einbau-Voraussetzungen steht Ihnen dabei hilfreich zur Seite.
■ vorhandenes Fern- oder Nahwärmenetz

Vorteile Fernwärme-Übergabestation
■ automatische Heizung
■ kein Schmutz, kein Lärm
■ geringer Platzbedarf
FOTO: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"

■ kein Heizkessel im Keller nötig


■ förderungsbegünstigt

38 www.energieberatung-noe.at
Wärme erzeugen

Teilsolare Raumheizung ■ Überhöhte Bereitschaftsverluste können anhand


der Oberflächentemperatur des Heizkessels und
Die teilsolare Raumheizung deckt einen Teil des Heiz- teilweise auch an der Raumtemperatur im Heiz-
energiebedarfs, vornehmlich in der Übergangszeit, raum festgestellt werden. Die Kesseloberfläche
durch die Sonne. Das Warmwasser wird ebenfalls groß- sollte nur lauwarm werden.
teils solar erzeugt. Die benötigte Restenergie wird von ■ Vor jeder größeren Reparatur sollte auch eine
einem konventionellen Heizsystem bereitgestellt. komplette Erneuerung geprüft werden.
Die Nutzung der Sonnenenergie macht unabhän- ■ Auch die Bereitstellung eines neuen Energie-
giger, zeigt vorhandenes Umweltbewusstsein und trägers (Anschluss an ein Fernwärmenetz) kann
bringt, abhängig vom verwendeten Brennstoff, be- Anlass sein, den alten Heizkessel stillzulegen.
trächtliche Einsparungen der laufenden Heizkosten. ■ Bei Unzufriedenheit mit dem Heizkomfort oder
mit den Heizkosten.
Einbau-Voraussetzungen
■ geeignete Montagefläche, Vor der Entscheidung für ein neues Heizsystem sollte
die nach Süden ausgerichtet ist der Kamin durch den/die RauchfangkehrerIn über-
■ Niedertemperatur-Wärmeabgabesystem prüft werden. Der wichtigste Schritt ist eine genaue
ist vorteilhaft Kostenaufstellung: komplette Installations- bzw.
Umrüstkosten, Schätzung der Brennstoffkosten auf
Vorteile 20 Jahre, bauliche Maßnahmen, Kaminsanierung etc..
■ automatische Zusatzheizung
■ kein Schmutz, kein Lärm Unser Tipp: Firmenunabhängige Informationen über verschiedene
■ geförderte Installationskosten Heizsysteme erhalten Sie bei der Energieberatung NÖ.
■ kostenlose Energie – schadstofffrei!

Eine genaue Beschreibung zur teilsolaren


Raumheizung finden Sie im Kapitel „Solaranlagen“. Heizkessel, die älter als 20 Jahre sind,
sollten getauscht werden.

Soll der Kessel erneuert werden?


Alte Heizkessel sind meistens überdimensioniert und
haben einen schlechten Nutzungsgrad, d. h. sie benö-
tigen viel Brennstoff für wenig Wärme. Durch eine Er-
neuerung von Heizkessel und Regelung kann der Nut-
zungsgrad in vielen Fällen bis zu 40 % verbessert und
entsprechend viel Energie eingespart werden. Bei Heiz-
kesseln, die älter als 20 Jahre alt sind, ist ein Austausch
empfehlenswert. Solange der alte Kessel noch funktio-
niert, ist genügend Zeit, um sich umfassend über neue
Heizformen zu erkundigen. Bei einem Kesselausfall, der
fast immer in der kalten Jahreszeit passiert, bleibt keine
Zeit für Heizungsplanung und Kostenvergleiche.

Unser Tipp: Zuerst dämmen, dann den Kessel erneuern! Durch den
reduzierten Wärmebedarf kann ein kleinerer Kessel installiert werden.

Wenn eines der folgenden Kriterien


erfüllt ist, sollte gehandelt werden:
■ Ist der Kessel älter als 15 Jahre, sollte eine Neu-
planung der Wärmeversorgung überlegt werden.
Bei über 20 Jahre alten Kesseln kann eine Erneu-
erung pauschal empfohlen werden. Das Baujahr
steht auf dem Typenschild des Kessels.
■ Zu hohe Abgastemperaturen bedeuten unnötige
Abgasverluste. RauchfangkehrerInnen und
InstallateurInnen können Ihre Abgastemperatur
bestimmen und haben Tipps zur Abhilfe.

www.energieberatung-noe.at 39
Warmwasser

W armes Wasser muss jederzeit in ausrei-


chender Menge und mit konstanter Tem-
peratur zur Verfügung stehen. Es ist auch
ein Lebensmittel und muss deshalb hygienisch ein-
wandfrei sein. In Warmwasserbereitungsanlagen wird
ist. Die Funktion dieses Schutzes sollte regelmäßig
vom Installateurbetrieb kontrolliert werden.
Zur Erwärmung des Warmwassers ist meist ein Wärme-
tauscher im Boiler eingebaut. Durch den Wärmetauscher
wird Heizungswasser gepumpt, wodurch das Trinkwasser
Warmwasser entweder in Boilern erhitzt und dann bis im Boiler erwärmt wird ohne mit dem Heizungswasser
zum Zeitpunkt der Entnahme gespeichert oder es wird in Berührung zu kommen. Als zusätzliche Wärmequelle
im Durchlaufprinzip erst bei Bedarf erwärmt. kann bei fast jedem Boiler ein Elektroheizstab montiert
werden. Die Erwärmung mit dem Elektroheizstab ist sehr
Warmwasserboiler teuer, reine Elektroboiler sind daher nicht zu empfehlen.
Der Warmwasserboiler ist ein wärmegedämmter Soll eine Solaranlage angeschlossen werden, ist dafür ein
Behälter, in dem eine größere Wassermenge (z. B. 300 zweiter, separater Wärmetauscher notwendig.
Liter) auf der gewünschten Warmwassertemperatur Für eine lange Lebensdauer des Boilers und der Wasser-
gehalten wird. Ein hoher, schlanker Boiler ist zu emp- leitungen sollte die Warmwassertemperatur 60° C nicht
fehlen. Dadurch schichtet sich das Wasser je nach Tem- überschreiten. Ab dieser Temperatur fällt der im Wasser
peratur – warmes Wasser steigt auf, Kaltes bleibt unten. befindliche Kalk aus und legt sich an den Oberflächen
Diese Temperaturschichtung bewirkt, dass an der oben des Boilers und in den Wasserleitungen an. Meist kann
liegenden Entnahmestelle lange heißes Wasser zur Ver- das Wasserwerk Auskünfte erteilen, in welchem Maß das
fügung steht, während das kalte Wasser unten zufließt. Wasser zu Kalkablagerungen oder Korrosion neigt.
Eine mindestens 10 cm starke Wärmedämmung Legionellen sind Bakterien, die sich manchmal bei
sorgt dafür, dass die gespeicherte Energie lange er- längeren Stillstandzeiten bilden und die Gesundheit ge-
halten bleibt. Auch Rohre und Rohranschlüsse sollten fährden können. Um eine mögliche Legionellenbildung
fugenfrei mit Dämmmaterial umhüllt werden. zu verhindern, sollte der Boiler auf einer Temperatur von
Damit der Sauerstoff im nachfließenden Kaltwas- 60° C gehalten werden. Zur Legionellenvorsorge sollten
ser nicht zum Durchrosten des Boilers führt, werden auch Kaltwasserrohre, die neben Warmwasserrohren
kunststoffbeschichtete oder emaillierte Boiler bzw. laufen, gut gedämmt werden.
Boiler aus Edelstahl angeboten. Bei beschichteten
und emaillierten Boilern dienen „Opferanoden“ als zu- Unser Tipp: Mit einer Solaranlage können Sie steigenden Energie-
sätzlicher Rostschutz. Meist handelt es sich um einen preisen entkommen: Erkundigen Sie sich bei der Boilerinstallation
Magnesiumstab, der im oberen Boilerbereich montiert über die Solartauglichkeit des Boilers.

40 www.energieberatung-noe.at
Warmwasser

Frisches Warmwasser
Im Gegensatz zum Boiler wird beim Durchlaufprinzip
Frischwasser nicht gespeichert, sondern nur dann er-
wärmt, wenn es gerade benötigt wird. Ein sehr ver-
breitetes Heizsystem mit Frischwassererwärmung
sind Gas-Kombithermen, die häufig in Wohnungen
eingesetzt werden. Wenn warmes Wasser aufgedreht
wird, schaltet sich die Therme ein und liefert frisches
Warmwasser. Bei herkömmlichen Heizkesseln dient
ein Pufferspeicher, der von der Heizungsanlage aufge-
heizt wird, als Wärmequelle. Das Kaltwasser wird über
einen Wärmetauscher durch das heiße Wasser des
Pufferspeichers erwärmt. Der Wärmetauscher ist ent-
weder im Pufferspeicher eingebaut (Rippenrohr-Wär-
metauscher) oder als externer Plattenwärmetauscher
ausgeführt. Um Kalkablagerungen zu vermeiden, darf
stark kalkhältiges Trinkwasser nicht über 60° C erwärmt
werden. Beim eingebauten Rippenrohr-Wärmetau-
scher darf deshalb die Puffertemperatur 60° C nicht
überschreiten. Beim aufwändigeren externen Plat-

FOTO: EXT. WT SONNENKRAFT


tenwärmetauscher übernimmt eine Regelung diese
Begrenzung – der Pufferspeicher kann auf 85 – 90° C
aufgeheizt werden, wodurch sich die energetische
Speicherkapazität erhöht.
Damit jederzeit warmes Wasser erzeugt werden Frischwassererwärmung mit externem Plattenwärme-
kann, muss ein entsprechendes Heißwasservolumen tauscher. Die Warmwassertemperatur wird mit dem
im obersten Teil des Pufferspeichers immer für die Thermostatventil links vorne eingestellt.
Warmwasserbereitung reserviert sein. Der Heizungs-
kreislauf entnimmt die Wärme also nicht ganz oben,
sondern weiter unten im Speicher.

Die Warmwasserbereitung
im Durchlaufprinzip hat Vorteile:
■ Es wird immer frisches Wasser erwärmt.
Auch bei längeren Standzeiten wird die Bildung
von Legionellen vermieden.
■ Es ist kein separater Boiler notwendig.
■ Pufferspeicher sind langlebiger als Boiler,
weil der Sauerstoff des Kaltwassers nicht ins
Speichersystem gelangt.

Pufferspeicher mit Rippenrohr-Wärmetauscher


und Solaranbindung
1 Weichschaumdämmung mit 10 cm Wandstärke
2 Anzeigefeld mit 3 Fernthermometern (Zubehör)
3 großflächiges Solarregister oben
4 Rippenrohr-Wärmetauscher aus Edelstahl für Frisch-
FOTO: WINDHAGER CALOWIN

Warmwasser-Bereitung im Durchlaufprinzip
5 Stahlbehälter mit 800 oder 1000 l Füllvolumen
6 großflächiges Solarregister unten
7 Verbindungsanschlüsse

41
Warmwasser

Leitungslängen beachten!
In vielen Häusern entstehen beträchtliche Wärme-
verluste durch zu lange Warmwasser-Leitungen. Für
den „kleinen“ Abwasch werden vor allem in der Küche
immer wieder geringe Mengen Warmwasser benötigt.
Nach jeder Entnahme kühlt das Wasser in der Leitung
aus – die Wärme geht verloren. Kurze Leitungen redu-
zieren Auskühlverluste und warmes Wasser ist schnel-
ler an der Entnahmestelle verfügbar.
Sehr hohe Verluste entstehen auch durch Zirkula-
tionsleitungen. Dabei wird mit einer eigenen Pumpe
dauernd Warmwasser zum Wasserhahn und über
eine zusätzliche Zirkulationsleitung wieder zurück in
den Boiler gepumpt. Dadurch steht zwar beim Was-
serhahn immer sofort warmes Wasser zur Verfügung,
die dauernde Zirkulation des Warmwassers verursacht
aber erhebliche und teure Energieverluste. Eine Zirku-
lationspumpe sollte in Ein- und Zweifamilienhäusern
zeitgesteuert werden, damit warmes Wasser nur zirku-

FOTO: FA. OCHSNER


liert, wenn es auch benötigt wird, zum Beispiel morgens
und abends. Solche Zeitsteuerungen kosten wenig und
können in den meisten Fällen zwischen Steckdose und
Stecker der Pumpe zwischengeschaltet werden. Bei
Entnahmestellen mit geringem, aber häufigem Warm- Eine angebaute Wärme-
wasserbedarf ist anstelle der Zirkulationsleitung auch pumpe erhitzt das Wasser
die Montage kleiner Elektrospeicher überlegenswert. außerhalb der Heizperiode.

Tipp: Sehr wichtig und besonders energiesparend sind kurze


Verteilleitungen zwischen Boiler und Abnahmestelle. Der Boiler sollte
daher nahe an Bad und Küche stehen. Die Leitung vom Heizkessel zum
Boiler kann ruhig länger geplant werden.

Empfehlungen zum Energiesparen


ohne Komfortverlust
■ möglichst kurze Warmwasserleitungen
■ gute Dämmung der Warmwasserleitungen
■ Verwendung von Elektro-Kleinspeichern bei
weit entfernten, schwächer genutzten Entnahme-
stellen, z. B. Handwaschbecken
■ Vermeidung von Zirkulationsleitungen
bzw. Einbau einer Zeitschaltuhr oder Zirkulations-
steuerung, wenn diese schon vorhanden sind.

Möglichkeiten der Wassererwärmung


Die Erwärmung des Wassers kann während der Heiz-
periode problemlos durch den Heizkessel erfolgen.
Außerhalb der Heizperiode ist die Wassererwärmung
mit dem Heizkessel unwirtschaftlich und umwelt-
belastend. Eine Solaranlage oder eine Luftwärme-
FOTO: "DIE UMWELTBERATUNG"

pumpe, die an den Boiler angebaut ist, sollte in dieser


Zeit die Warmwasserbereitung übernehmen. Auch
Gasthermen erzeugen ganzjährig relativ kostengünstig
warmes Brauchwasser.

42 www.energieberatung-noe.at
FOTO: © OLIVERKREBS/PIXELIO
Möglichkeiten der Einsatzgebiet Empfehlung
Warmwasserbereitung
Wassererwärmung im Winter mit
dem Heizkessel, im Sommer mit Solar-
energie oder mit einer Wärmepumpe
Warmwasserboiler siehe Absatz „Leitungslängen
in Verbindung mit Zentralheizungen
mit Heizkessel beachten!“
Kleinelektrospeicher für „entlegene“
Handwaschbecken mit häufiger aber
geringer Wasserentnahme
Wassererwärmung in den Nacht-
stunden ist kostengünstiger und
Warmwasserboiler in Verbindung mit ökologisch besser
mit Heizungs-Wärmepumpe Wärmepumpen-Zentralheizungen
siehe Absatz „Leitungslängen
beachten!“
Wassererwärmung in den Nacht-
Warmwasserboiler in Verbindung mit Zentralheizungen stunden ist ökologisch besser
mit Luft-Wärmepumpe und ausreichendem Platzangebot siehe Absatz „Leitungslängen
beachten!“
Sommerbetrieb mit einer Solaranlage
in Verbindung mit Zentralheizungen
und ausreichendem Platzangebot siehe Absatz „Leitungslängen
Frischwassererwärmung
beachten!“
mit Heizkessel wenn Warmwasser in Trinkwasser-
qualität gewünscht wird vorhandener Pufferspeicher reduziert
die Anschaffungskosten
wenn Warmwasser in Trinkwasser-
Gas-Kombitherme qualität gewünscht wird Kleinelektrospeicher für „entlegene“
Gas/Elektro- Gasgeräte bei vorhandener Handwaschbecken mit häufiger aber
Durchlauferhitzer Erdgasversorgung geringer Wasserentnahme
bei Platzmangel (in Wohnungen)
Wassererwärmung im Winter
Solaranlagen für die unabhängige, ökologische
mit dem Heizkessel
Warmwasserbereitung Warmwasserbereitung
weitere Empfehlungen
(siehe Kap. „Solaranlagen“) verlängert Lebensdauer des Heizkessels
im Kapitel „Solaranlagen“
Verwendung nur dann, wenn die
bei Platzmangel als Stand- oder Hänge-
Elektroboiler Wassererwärmung durch Heizanlage/
boiler mit geringem Wasserinhalt
(ohne Anschlussmöglichkeit Solarnutzung nicht möglich ist.
häufig in Wohnungen ohne
an ein Zentralheizsystem) Aufstellung möglichst nahe bei
Zentralheizung
Küche und Bad

www.energieberatung-noe.at 43
FOTO: AUSTRIASOLAR- AEEINTEC
Thermische Solaranlagen –
kostenlose Wärme
Warmwasserbereitung
W armes Wasser mit der Sonne zu erzeugen
ist sehr einfach und hat sich bestens be-
währt. Solaranlagen liefern zuverlässig kos-
tenlose Energie und sind gerade in Zeiten steigender
Energiepreise empfehlenswert.
Eine einfache Solaranlage liefert warmes Wasser für
Küche und Bad. In einem Vier-Personen-Haushalt spart
eine 8 m2 große Solaranlage rund 75.000 kWh Energie
oder 10.000 Liter Heizöl ein. Darüber hinaus verlängert
Die Sonne kann 70 % des Warmwassers liefern. Be- sie die Lebensdauer Ihres Heizkessels, weil dieser im
sonders effizient: Heizkessel müssen im Sommer nicht Sommer nicht betrieben werden muss.
mehr eingeschaltet werden, die Lebensdauer des Kes-
sels wird verlängert. Größere Solaranlagen liefern in Funktionsweise der
der Heizperiode sogar Energie für die Raumheizung. solaren Brauchwasserbereitung
Thermische Solaranlagen werden je nach Ausfüh- Die Sonne erwärmt im Kollektor ein Wasser-Frostschutz-
rung für die reine Warmwasserbereitung, als Zusatz- gemisch. Eine Pumpe transportiert dieses Gemisch in
heizung oder für die Schwimmbaderwärmung ein- den Speicher oder Boiler. Dort wird die Wärme über einen
gesetzt. Wärmetauscher an das Brauchwasser übertragen. Falls im
Winter die Einstrahlung zu gering ist, wird die notwendige
Für die verschiedenen Anwendungen stehen
spezielle Kollektortypen zur Verfügung:
■ unabgedeckte Kunststoffabsorber ausschließlich
zur Schwimmbaderwärmung
■ Flachkollektoren vorzugsweise zur Brauch-
wassererwärmung und Raumheizung
■ Vakuumkollektoren liefern höhere Erträge und
werden dort eingesetzt wo nur kleine Flächen
FOTO: KUPKA/"DIE UMWELTBERATUNG"

zur Verfügung stehen oder höhere Temperaturen


benötigt werden.

44 www.energieberatung-noe.at
Thermische Solaranlagen

Restwärme durch das Heizsystem bereitgestellt. Die Nach-


heizung kann auch mit einem Elektro-Heizstab erfolgen.
Dies führt zu zusätzlichen Stromkosten!
Eine elektronische Regelung sorgt dafür, dass die
Pumpe nur läuft, wenn die Kollektortemperatur höher
als die Speichertemperatur ist.
Zusätzliche Mess- und Kontrolleinrichtungen, das
Sicherheitsventil und das Ausdehnungsgefäß ge-
währleisten einen energieeffizienten, störungsfreien
und sicheren Betrieb.

Dimensionierung
Täglicher Volumen Bruttokol-
Personen Bedarf des lektorfläche
im Haushalt (Liter/Tag Speichers – Flachkol-
mit 50° C) (Liter) lektor (m2)

AUSTRIA-SOLAR/BRAMAC DACHSYSTEME
1–2 bis 100 300 4
3–4 bis 200 400 6–8
5–6 bis 300 500 8 – 12
7–8 bis 400 750 12 – 16
Montage von Fertigkollektoren
Die Anlagengröße richtet sich nach der Anzahl der im für die Warmwasserbereitung.
Haushalt lebenden Personen und dem Warmwasser-
bedarf. Pro Person kann mit durchschnittlich 50 Liter
pro Tag gerechnet werden.
Der Warmwasserspeicher darf nicht zu knapp dimen-
sioniert werden, der Warmwasservorrat soll für zwei Tage
ohne Sonnenschein reichen!

Aufstellung der Kollektoren


Sonnenkollektoren sind idealerweise nach Süden aus-
gerichtet, eine Abweichung von 45 Grad nach Osten
oder Westen hat nur geringe Ertragseinbußen zur Folge.
Größere Südabweichungen können durch eine größere
Kollektorfläche ausgeglichen werden. Die Kollektoren
werden meist im Dach integriert oder auf die Dachzie-
gel montiert. Der optimale Aufstellwinkel liegt zwischen
20 und 70 Grad. Ist keine geeignete Dachfläche vorhan-
den, bietet sich die Aufstellung im Garten an.
Manchmal werden die Kollektoren auch in die Fas-
sade integriert oder als Balkongeländer ausgeführt. In
diesen Fällen ist die Dimensionierung mit einem Be-
rechnungsprogramm empfehlenswert.
Sonnenkollektoren bringen nur bei verschattungs-
FOTO: AUSTRIA-SOLAR/TEUFEL & SCHWARZ

freier Aufstellung hohe Wärmeerträge.

Kosten und Ersparnis


Solaranlagen für die Warmwasserbereitung gibt es ab
ca. € 7.000,– (6 m2, inkl. USt, inkl. Montagekosten).
Die jährliche Energiekostenersparnis beträgt je
Energieträger zwischen € 200,– und € 450,–. Holzhaus mit Fassadenkollektoren.
Die Investitionskosten reduzieren sich um die Die Kollektoren sind so platziert, dass sie im
Landes- und evtl. Gemeindeförderung sowie den all- Sommer nicht durch den Dachvorsprung
fälligen Steuerabsetzbetrag. verschattet werden.

www.energieberatung-noe.at 45
Thermische Solaranlagen

Zusatzheizung auf den Platzbedarf für die Einbringung bzw. Auf-


stellung des Speichers zu achten (Durchmesser,
(Teilsolare Raumheizung) Höhe). Ideal ist die Aufstellung des Speichers in
Größere Solaranlagen sorgen für warmes Wasser und der gedämmten Hülle. Damit tragen die Speicher-
unterstützen gleichzeitig die Raumheizung. Das spart verluste zur Raumheizung bei – der Wirkungsgrad
Kosten, Brennstoff und Emissionen! Für ein durch- der Anlage steigt.
schnittliches Einfamilienhaus von 130 m2 Wohn-
fläche spart so eine Solaranlage in 25 Jahren bis zu Technisch wäre es möglich, den gesamten Heiz-
16.000 Liter Öl und 50 Tonnen CO2-Emissionen ein. energiebedarf ausschließlich durch die Sonne abzu-
decken. Solche Systeme benötigen jedoch sehr große
Pufferspeicher (Saisonspeicher), um den sommerli-
chen Wärmeeintrag im Winter nutzen zu können. Die
Speichergröße liegt zwischen 20 und 100 m3 mit ent-
sprechend großen Kollektorflächen – deshalb kommt
die Vollsolare Raumheizung derzeit nur bei speziellen
(Forschungs-)Projekten zum Einsatz.

Unser Tipp: Eine Holzheizung lässt sich hervorragend mit


einer teilsolaren Raumheizung kombinieren.

Unser Tipp: Die Sonnenenergie kann bei alten Häusern auch


einen Beitrag zur Feuchtigkeitssanierung liefern. Ausführliche
FOTO: AEE INTEC

Informationen zur Mauertrockenlegung gibt es bei NÖ Gestalten


(www.noe-gestalten.at, Tel.: 0 27 42/90 05-156 56)
Solaranlage für Warmwasser und Raumheizung.
Kosten und Ersparnis
Anlagen zur Warmwasserbereitung und Zusatzhei-
Voraussetzungen für Teilsolare Raumheizung zung gibt es ab ca. € 15.000,– (15 m2, inkl. USt, inkl.
■ Niedertemperaturheizsystem Montage und Frischwassermodul). Die jährliche En-
Je geringer die erforderliche Vorlauftemperatur ergiekostenersparnis beträgt je nach Energieträger
des Heizsystems, desto höher sind die solaren und Preisniveau bis zu € 600,–. Die Investitionskosten
Erträge. Optimal sind Wandflächen- bzw. reduzieren sich um die Landes- und evtl. Gemeindeför-
Fußbodenheizsysteme. derung sowie den allfälligen Steuerabsetzbetrag.
■ Kollektorflächen
Empfehlenswert sind Kollektorflächen zwischen Lebensdauer und Wartung
15 und 30 m2. Ab 15 m2 Kollektorfläche kann in Sonnenkollektoren haben eine hohe Lebensdauer von
NÖ um die Förderung für Teilsolare Raumheizung mindestens 25 Jahren. Die ersten Selbstbaukollektoren
angesucht werden. Eine optimale Sonnennutzung aus den 70er- und 80er-Jahren erzeugen heute noch
in den Wintermonaten wird durch eine steile Auf- zuverlässig warmes Wasser. Blitzschlag macht manch-
stellung – von 60 Grad bis hin zur Fassadeninte- mal eine Reparatur an der Solarsteuerung notwendig,
gration mit 90 Grad – erreicht. Ein Neigungswinkel die meist durch die Haushaltsversicherung abgedeckt
unter 40 Grad ist für eine Teilsolare Raumheizung ist. Pumpen, Ausdehnungsgefäß und Kontrolleinrich-
wenig geeignet. Die Ausrichtung der Kollektoren tungen unterliegen denselben Alterungsprozessen
nach Süden wird empfohlen, wobei geringe wie bei anderen Heizungen auch. Die meisten Kollek-
Abweichungen toleriert werden. Ertragsberech- toren werden mit 10-jähriger Garantiezeit angeboten.
nungen liefern die höchsten Solargewinne bei
einer Ausrichtung von 7 Grad West und einer Wie bei allen technischen Einrichtungen ist
Neigung von 60 Grad. auch bei Solaranlagen eine regelmäßige
■ Speicher Anlagenkontrolle empfehlenswert:
Ein Pufferspeicher ermöglicht, dass das Haus auch ■ Kontrollieren Sie speziell im Winter die Druckan-
ohne Sonneneinstrahlung (z. B. bei Schlechtwetter zeige der Solaranlage. Der Druck im Solarsystem
oder abends) geheizt wird. Die Speichergrößen für sollte nie unter 1,5 bar liegen. Andernfalls muss
eine Teilsolare Raumheizung bewegen sich zwi- Wasser-Frostschutzgemisch nachgefüllt werden.
schen 1000 und 2000 Liter. Je m2 Kollektorfläche ■ Schalten Sie an schönen Tagen die automatische
sollten etwa 60 – 80 Liter Speichervolumen zur Nachheizung aus und beobachten Sie die Auf-
Verfügung stehen. Bei der Planung des Hauses ist ladedauer Ihres Boilers. Die eingestellte Warm-

46 www.energieberatung-noe.at
Thermische Solaranlagen

wassertemperatur im Boiler muss bei Sonnen-


schein nach drei bis fünf Stunden erreicht sein.
■ Wenn die Nachheizung einen Betriebsstunden-
zähler hat (z. B. Pellets, Gas oder Ölkessel), kann in
der Sommerperiode einfach festgestellt werden,
wie viel Stunden Nachheizzeit notwendig waren.
■ durch den Einbau eines Wärmemengenzählers
kann die Funktionsfähigkeit einer Solaranlage
laufend geprüft werden.
■ Lassen Sie Ihre Solaranlage alle drei bis fünf Jahre
vom Installateur überprüfen. Dabei werden auch
pH-Wert und Frostschutz getestet.

pH-Wert: Im Sommer entstehen im Kollektor teilweise


sehr hohe Temperaturen, die weit über 100° C liegen.

FOTO: G. WEISSENSTEINER
Treten diese Temperaturen häufig auf, ändert sich im
Laufe der Zeit die chemische Zusammensetzung der
Solarflüssigkeit. Sie wird „sauer“ und verursacht Loch-
fraß bei den Rohren. Der pH-Wert kennzeichnet diese Thermische Solaranlage kombiniert
Säurekonzentration. Sinkt der pH-Wert unter 6,5, sollte mit Photovoltaikanlage.
die Solarflüssigkeit getauscht werden.

Frostschutz: Liefert der Frostschutztest der Solarflüs-


sigkeit einen Wert zwischen –25° C und –28° C, dann ist
Frostsicherheit garantiert. Bei weniger als –15° C muss
auf alle Fälle Frostschutzmittel nachgefüllt werden,
da sonst die Kollektorrohre im Winter durch Frost ge-
sprengt werden können.

Der Weg zur eigenen Anlage:


■ Eigenbedarf erheben und vor allem bei Einsatz als
Heizungsunterstützung unabhängige Energiebe-
ratung für Dimensionierung und Systemwahl in
Anspruch nehmen.
■ Mindestens zwei Kostenvoranschläge von
InstallateurInnen mit Solaranlagen-Erfahrung oder
Solaranlagen-Firmen einholen.
■ Spätestens acht Wochen vor geplantem Baube-
ginn bei der Gemeinde Bauanzeige erstatten. Der Wärmemengenzähler informiert über
■ Solaranlage installieren lassen. die erbrachte Solarenergie.
■ Solarförderung des Landes Niederösterreich und
evtl. Gemeindeförderung beantragen.
Die Druckanzeige der Solaranlage darf nie unter 1,5 Bar liegen.
■ Solarertrag ernten!

Tipps:
■ Kaufen Sie alle Teile möglichst von einer Firma. Dadurch ist ge-
währleistet, dass sie funktional aufeinander abgestimmt sind.
■ Die Wartung der Anlage sollten Sie einem Fachbetrieb überlassen.
■ Achten Sie auf gute Wärmedämmung von Warmwasserspeicher
und Verrohrung.
■ Lassen Sie sich bei Solaranlagen eine Dimensionierung und
Ertragsberechnung vorlegen. Ein eingebauter Wärmemengen-
zähler kann als Ertragskontrolle verwendet werden.
Achten Sie beim Kauf auf das „Austria Solar“ Gütesiegel oder
das Österreichische Umweltzeichen.

www.energieberatung-noe.at 47
Passiv- und
Niedrigstenergiehäuser

P erfekte Wärmedämmung, optimale Ausrich-


tung und eine Komfortlüftungsanlage sind
die Zutaten für ein Haus, das fast keine Energie
mehr benötigt.
Im Passivhaus können alle Räume über die kontrol-
eines Handtuchtrockners. Damit kann auch eine etwas
höhere Temperatur im Badezimmer erreicht werden.
Die Warmwasserbereitung kann mit der Heizung,
mit einer eigenen Wärmepumpe (3) oder mit einer
Solaranlage erfolgen.
lierte Wohnraumlüftung beheizt werden. Im Idealfall
wird ein zusätzliches Heizsystem mit Radiatoren- oder Dieses System ist nur bei dem sehr geringen
Fußbodenheizung nicht mehr benötigt. Es ist sozusa- Wärmebedarf von Passivhäusern mit einer Heiz-
gen eine Luft-Zentralheizung installiert. last bis 1,5 kW empfehlenswert. Eine umfassende
Planung ist notwendig um den gewünschten
Das Passivhaus-System Komfort zu erreichen.
Lüftung, Heizung und Warmwasserbereitung über-
nimmt ein Kompaktgerät (2) mit eingebauter
Wärmepumpe. Die Außenluft (1) wird über ein Erdrohr
oder einen Solekreis im Winter auf 2 – 4° C vorgewärmt.
Die vorgewärmte Luft wird durch einen Wärmetau-
scher im Kompaktgerät von der abgesaugten Wohn-
raumluft auf etwa 18° C weiter erwärmt. Erst danach
erfolgt der eigentliche Heizvorgang mit einer Wärme-
pumpe, bei dem die Frischluft auf 30 – 55° C erwärmt
wird und durch die Lüftungsanlage in die Wohnräume
gelangt. Dieser Warmlufteintrag stellt die alleinige Wär-
meversorgung des Hauses dar. Als Zusatzheizung kön-
nen kostengünstige Elektroradiatoren bereitgestellt
GRAFIK: PAUL

werden, die im Bad oder bei sehr kalter Witterung das


vorhandene Heizsystem unterstützen. Einige Geräte
am Markt verfügen über eine Anschlussmöglichkeit

48 www.energieberatung-noe.at
Passiv- und Niedrigstenergiehäuser

Heizung im Niedrigstenergiehaus
Niedrigstenergiehäuser sind Gebäude mit sehr guter
Dämmung, die den Passivhaus Standard jedoch nicht
ganz erreichen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung
mit Nachheizung kann nur einen Teil des Wärmebedarfs
decken. Eine Zusatzheizung ist notwendig. Dafür gibt
es zwei Möglichkeiten: Installation eines Niedertempe-
ratur-Wärmeverteilsystems (Fußboden- oder Wandhei-
zung), das über die Wärmepumpe der Lüftungsanlage
oder einen Holzkessel versorgt wird. Alternativ dazu ist
es möglich, einen Holz-Einzelofen im Wohnraum ohne
wassergeführtem Wärmeverteilsystem zu betreiben.
Ohne wassergeführtem Wärmeverteilsystem ist da-
rauf zu achten, dass sich die erzeugte Wärme mög- Eingebauter Pelletsofen als Zusatzheizung.
lichst gleichmäßig im Haus verteilt. Eine offene Wohn- Die Stiege dient als Wärmespeicher und Pellets-Lagerraum.
raumgestaltung und zentrale Aufstellung sind günstig.
Eine gute Planung ist hier besonders wichtig.

Informationen zur Aufstellung von Einzelöfen finden Sie


im Kapitel „Wärme erzeugen/Holz-Einzelofen“.

Unser Tipp: Vermeiden Sie die Installation von Elektroradiatoren:


Werden 4 Elektroradiatoren oder Infrarotpaneele jeweils 1 Stunde pro
Tag betrieben so kostet der Strom dafür zwischen € 100,– und € 170,–
pro Heizperiode. Der Einsatz solcher Radiatoren sollte gut überlegt sein!

Heizen mit Luft –


ein Widerspruch zur Behaglichkeit?
In den vorangegangenen Kapiteln wurden eine ge-
ringe Lufterwärmung und ein hoher Anteil an Strah-
lungswärme empfohlen. Arbeitet eine Luftheizung
nicht gegen diese Erkenntnis?
In durchschnittlich gedämmten Häusern wird eine
Luftheizung in der Tat unbehaglicher empfunden als
eine Strahlungsheizung. Es kommt zu hohen Lufttem-
peraturen bei relativ kalten Außenwänden und kalten
Fensterflächen.
Passivhäuser haben sehr gute Dämmwerte. Die
Wand-Oberflächentemperatur eines Passivhauses
liegt beispielsweise auch bei einer Außentemperatur
von –10° C nur 0,5 bis 1° C unter der Raum-
lufttemperatur. Passivhausfenster sind nur um
2 – 3° C kühler als die Raumlufttemperatur. Die Ober-
flächentemperaturen orientieren sich also nach der
Raumlufttemperatur, die Außentemperatur spielt
durch die gute Dämmung eine untergeordnete Rolle.
Wird in solchen Häusern die Raumluft erwärmt, so zie-
hen die Oberflächentemperaturen mit – ein behag-
liches Wärmeempfinden ist garantiert.
Richtig angewendet kann die Luftheizung also ein
sehr behagliches Heizsystem sein – mit dem Vorteil der
wesentlich geringeren Installationskosten gegenüber
herkömmlichen Zentralheizungsanlagen. Der Raum wird durch die Luftzufuhr über der Tür auch beheizt.

www.energieberatung-noe.at 49
Tipps zur Auftragsabwicklung
und zur Installation

E in richtig platzierter Heizraum mit kurzen


Leitungslängen zu den einzelnen Verteilern
oder Wohnräumen und eine Warmwasserbe-
reitung in der Nähe von Küche und Bad verringert die
Wärmeverluste über die Rohrleitungen.
U-Schleifen (Thermosiphone), wenn das Rohr
nicht nach unten weggeführt werden kann.

Eine lückenlose Dämmung der Rohrleitungen, der Spei-


cher, der Pumpen und der Wärmetauscher spart über die
Jahre beträchtliche Energiemengen und Heizkosten.
Für alle gängigen Heizungsrohre werden einfach
Anforderungen an
anzubringende Dämmhüllen mit den passenden
die Installationsqualität: Durchmessern angeboten. Pumpen, Wärmetauscher
Anschlüsse an Speicher und Boiler sollen gut ge- und andere Heizungsteile werden ebenfalls meist
dämmt und nach unten weggeführt werden, um mit den zugehörigen Dämmhüllen geliefert. Auch
Rohrzirkulationen und damit Wärmeverluste zu ver- Pufferspeicher sollten gut gedämmt werden. Eine
meiden. Denselben Effekt hat der Einbau von Dämmstärke von mindestens 10 cm ist bei Warmwas-
serboilern empfehlenswert. Eine gute Dämmung für
Pufferspeicher liegt zwischen 10 und 30 cm. Werden
solche Dämmstärken vom Hersteller nicht angebo-
ten, kann eine Holzverkleidung um den Pufferspei-
cher gebaut werden, die mit Dämmstoff ausgelegt
GRAFIK: GRABNER/"DIE UMWELTBERATUNG"

oder ausgeblasen wird. Bei Pufferspeichern mit län-


geren Speicherzeiten und solchen, die außerhalb der
beheizten Gebäudehülle stehen, sind generell hohe
Dämmstärken bis 50 cm empfehlenswert. In sol-
chen Fällen sind alle Anschlüsse mit Thermosiphon
auszuführen und Standfüße aus wärmeisolierendem
In waagrecht oder nach oben weggeführten Anschluss- Material zu verwenden. Ein gut wärmegedämmter
rohren entstehen Wärmeverluste durch die Eigenzirkula- Pufferspeicher verliert pro Tag weniger als 1° C durch
tion des warmen Wassers. Selbstauskühlung.

50 www.energieberatung-noe.at
Tipps zur Auftragsabwicklung und zur Installation

Änderungen an der Heizungsregelung sollen leicht


vorzunehmen sein. Alle modernen Heizungen bieten
die Möglichkeit, die Wärmeabgabe durch den Benutzer
zu verändern. Eine verminderte Wärmeabgabe in der
Nacht (Nachtabsenkung) wird beispielsweise mit einer
Zeitschaltuhr eingestellt. Manche Steuerungen – häu-
fig sind es die modernen Digitalgeräte – sind aufwändig
zu bedienen und es können dadurch Einstellungen zur
Optimierung der Wärmeabgabe von den Wohnungs-
besitzerInnen nicht selbst durchgeführt werden. Las-
sen Sie sich vor der Kaufentscheidung vom Installateur
oder der Installateurin an Geräten im Schauraum bzw.
mithilfe der Bedienungsanleitung erklären, wie die ver-
schiedenen Steuerungen zu bedienen sind.

Die Anlage soll leicht befüllbar und entleerbar


sein. Ein Wasser- und ein Kanalanschluss im Aufstel-
lungsraum des Heizkessels ist empfehlenswert. Bei
Wartungsarbeiten kann so das Heizsystem einfach Gedämmte Pumpengruppe mit beschrifteten Heizkreisen.
entleert und später wieder befüllt werden.
Übersichtliche Montage der Komponenten an Stel-
Durch eine maßgeschneiderte Verkleidung können
len, die für Wartungsarbeiten leicht zugänglich sind.
große Pufferspeicher-Dämmstärken realisiert werden.
Verständliche Beschriftung aller wichtigen An-
Das Bild zeigt einen 3000 Liter Pufferspeicher mit 30 cm
lagenteile, wie Pumpen, Mischer, Temperatur- und
Flachsdämmung und Holzverkleidung.
Druckanzeigen.

Was Sie vor der Beauftragung eines


Installateurbetriebs abklären sollten:
■ Nennen einer zentralen Ansprechperson für den
Gesamtauftrag, die auch die Abstimmung mit
allen beteiligten ProfessionistInnen übernimmt.
■ Klärung der Kosten für hydraulischen Abgleich
und Einstellung der Regelparameter.
■ Welche Gewährleistungen und Garantien gibt es?
■ Gibt es einen Wartungsvertrag?

Was Sie nach der Installation mit Ihrem Installa-


teur/Ihrer Installateurin besprechen sollten:
■ Ist die Wärmeisolierung der Heizungsrohre, der
Pumpen und der Speicher vollständig?
■ Sind alle Absperreinrichtungen, Füll- und Entlee-
rungshähne gut erreichbar, erklärt und beschriftet?
■ Übergabe der Anlagen-Dokumentation, eines Ab-
nahmeprotokolls und der Bedienungsanleitung.
Die Bedienungsanleitung für die neue Heizung
ist eine sehr hilfreiche Unterlage, wenn beispiels-
weise die Zeiten der Nachtabsenkung geändert
werden sollen.
■ Fachgerechte Lagerung des Brennstoffs und
die Aschenentsorgung.
■ Erforderliche Wartungsintervalle und -arbeiten.

www.energieberatung-noe.at 51
Heizungskosten

E ine genaue Abschätzung der Installations- und Betriebskosten von Heizsystemen ist erst bei
Vorliegen von konkreten Angeboten möglich. Weil die Kosten jedoch einen äußerst wichtigen Faktor
bei der Heizungswahl darstellen, werden hier Richtpreise genannt, um ein Gefühl für den zu
erwartenden finanziellen Aufwand zu geben.

Installation
Die Installationskosten von Heizsystemen sind stark abhängig von den baulichen Voraussetzungen des
Gebäudes, den verwendeten Kesseltypen und dem Umfang der notwendigen Zusatzmaßnahmen wie
beispielsweise die Kaminsanierung und die Errichtung von Lagerräumen. Unter günstigen Bedingungen
kann die Installation einer bestimmten Heizung um 50 % billiger sein als im ungünstigen Fall.
Wir empfehlen mehrere Angebote einzuholen und darauf zu achten, dass sie in Umfang und Qualität
vergleichbare Leistungen umfassen.

Richtpreise für Wärmeverteilungen


Alle Preise in Euro inkl. MWSt., betriebsfertig montiert, ab Wärmeerzeuger für eine Wohnungsgröße von 150 m2
Radiatorenheizung ab Kesselanlage 8.000,–
Fußbodenheizung für Niedrigenergiehäuser
8.000,–
ab Kesselanlage ohne Estricharbeiten
Wandheizung für Niedrigenergiehäuser
9.000,–
ab Kesselanlage ohne Putzarbeiten
Warmwasserbereitung mit 300 l Boiler
2.000,–
ab Kesselanlage
Stand 01/2009; Quelle: Geschäftsstelle für Energiewirtschaft

52 www.energieberatung-noe.at
Heizungskosten

Richtpreise für Wärmebereitstellung


Sicherheitseinrichtungen, Regelung, Abgasführung bis Kamin, Elektroanschluss und Montage,
ohne Verteilung, für eine Heizlast von etwa 12 kW, ohne Warmwasserspeicher.
Die angegebenen Richtwerte können im Einzelfall stark variieren.

Von den angegebenen Installationskosten sind allfällige Förderungen abzuziehen!


(siehe Kap. „Förderungen“)
zusätzliche Kosten für Kaminsanierung
Ölkessel-Brennwertgerät 8.000,–
zusätzliche Kosten für Tankraum
zusätzliche Kosten für Kaminsanierung
Gaskessel-Brennwertgerät 6.000,–
bei vorhandenem Gasanschluss
Holzvergaserkessel mit Pufferspeicher 13.000,–
Hackgutkessel und Austragung 25.000,– 1) zusätzliche Kosten für Lagerraum-Vorbereitung
Fernwärme 8.000,–
Pelletskessel und Austragung 16.000,– zusätzliche Kosten für Lagerraum-Vorbereitung
zusätzliche Kosten für automatische Nachfüllung
Kaminofen mit Heizeinsatz 7.000,–
des Pellets-Vorratsbehälters
Kachelofen mit Heizeinsatz 15.000,–
Erdreich-Wasser-Wärmepumpe
mit Flächenkollektor 23.000,– zusätzliche Kosten für Erdarbeiten bzw. Tiefenbohrung
mit Tiefenbohrung 25.000,–
nur für Passivhäuser oder für Niedrigenergiehäuser
Luft-Wärmepumpe inkl. Luftkanäle 15.000,–
mit zusätzlicher Heizmöglichkeit 2)
Stand 01/2009; Quelle: Geschäftsstelle für Energiewirtschaft, "die umweltberatung" NÖ
1) für eine Heizlast von etwa 25 kW 2) für eine Heizlast von max. 4 kW

Betrieb
Die Bestimmung der jährlichen Betriebskosten (Brennstoff, Wartung, Reparaturen, Rauchfangkehrer etc.)
kann, wie die Installation, sehr unterschiedlich ausfallen. Die verschiedenen Brennstoffpreise ändern sich
derzeit sehr schnell, wodurch Angaben zu den Betriebskosten nur kurze Gültigkeit haben.
Einen guten Vergleich liefert die Berechnung der Brennstoffkosten für eine erzeugte Wärmeeinheit
(= Kosten pro kWh erzeugter Wärme).

Richtpreise Brennstoff
Jahresnutzungs- Kosten pro kWh
Brennstoff Brennstoffkosten Heizwert
grad-Heizsystem Raumwärme 2)
Hartholz (w=20 %) 65,00 € / rm 1.930,0 kWh / rm 80 % 4,21 Cent
Hackschnitzel 3) 22,00 € / Srm 766,0 kWh / Srm 82 % 3,50 Cent
Pellets 0,20 € / kg 4,8 kWh / kg 85 % 4,90 Cent
Heizöl extra leicht 0,80 € / l 10,0 kWh / l 85 % 9,41 Cent
Erdgas 0,72 € / m3 9,5 kWh / m3 95 % 4) 7,98 Cent
Strom Wärmepumpe 0,14 € / kWh 1,0 kWh / kWh 4 1) 3,50 Cent
Stand 11/2008; Quelle: "die umweltberatung" NÖ
1) Voraussetzung: Erdkollektor sowie Wand- oder Fußbodenheizung
2) unter Berücksichtigung des Jahresnutzungsgrades (bei Wärmepumpe Jahresarbeitszahl) der einzelnen Heizsysteme
3) Fichte G30, w = 25% 4) Brennwertgerät

Unser Tipp: Im Kapitel „Tabellen und Formeln“ finden Sie eine Methode zur Berechnung der Brennstoffkosten.
Die Energieberatung NÖ hilft Ihnen bei einer aktuellen Abschätzung der Brennstoffkosten verschiedener Heizsysteme.

www.energieberatung-noe.at 53
Formeln und Tabellen
Kann die benötigte Heizenergie berechnet werden?
Die jährlich benötigte Heizenergie eines Hauses oder einer Wohnung kann nach den Angaben des Einreich-
planes berechnet werden. Aufgrund der Dämmwerte der Bauteile und der Wetterdaten werden Energieverluste
und Energiegewinne während der Heizperiode berechnet. Die Differenz von Energieverlusten und Energiege-
winnen ist der Heizwärmebedarf, also die Menge an Heizenergie, die von der Heizung aufgebracht werden muss.

Heizwärmebedarf = Wärmeverluste – Wärmegewinne

Unser Tipp: Der Energieausweis, der in NÖ beim Neubau vorgeschrieben wird, gibt auch den Heizwärmebedarf des Hauses an. Damit kann schon
bei der Hausplanung die jährlich notwendige Heizenergie bestimmt werden. Eine Optimierung ist noch vor Baubeginn leicht möglich.

Wie hoch ist mein Brennstoffbedarf?


Über den Heizwärmebedarf kann die benötigte Brennstoffmenge berechnet werden. Dazu muss der Energie-
inhalt des gewünschten Brennstoffes bekannt sein (siehe Tabelle Heizwert Brennstoffe).
Leider können die Brennstoffe nicht hundertprozentig in Wärmeenergie umgewandelt werden. Bei der
Verbrennung entstehen Abgasverluste, Abstrahlungsverluste durch den Heizkessel, Verluste bei der Gluter-
haltung und Verteilverluste im Rohrnetz des Heizungssystems. All diese Verluste über ein Jahr zusammengefasst
finden ihren Niederschlag im Jahresnutzungsgrad der Heizanlage, der in der Rechnung ebenfalls berücksichtigt
werden muss (siehe Tabelle Jahresnutzungsgrad Heizkessel).
Heizwärmebedarf
Brennstoffmenge =
Energieinhalt * Jahresnutzungsgrad
Beispiel Pelletsheizung: Heizwärmebedarf = 10.000 kWh pro Jahr
Energieinhalt Pellets = 4,8 kWh/kg
Jahresnutzungsgrad Pelletsheizung = 85% (= 0,85)
10.000 = 2.451 kg Pellets pro Jahr
Brennstoffmenge =
4,8 * 0,85

Tipp: Die Berechnung des Brennstoffbedarfes gibt wichtige Anhaltspunkte über die Größe des Lagerraumes und die zu erwartenden Brennstoffkosten.

54 www.energieberatung-noe.at
Formeln und Tabellen

Heizwert von Brennstoffen:


Fernwärme 1,0 kWh pro kWh
Holz 1) ca. 4,0 kWh pro kg
Weichholz (337 kg/rm) 1) 1380,0 kWh pro rm
Hartholz (495 kg/rm) 1) 1930,0 kWh pro rm
Holzbriketts, Pellets 4,8 kWh pro kg
Hackgut G30 (Fichte 202 kg/Srm, w = 25%) 3,79 kWh pro kg/766 kWh pro Srm
Hackgut G50 (Fichte 167kg/Srm, w = 25%) 3,79 kWh pro kg/633 kWh pro Srm
Erdgas 9,5 kWh pro m3
Flüssiggas 12,8 kWh pro kg/6,33 kWh pro Liter
Steinkohle 7,0 kWh pro kg
Koks 7,5 kWh pro kg
Heizöl extraleicht 10 kWh pro Liter
1) bei 20 % Wassergehalt

Quelle: Holzbrennstoffe: Broschüre Energie aus Holz, Landwirtschaftskammer NÖ, 9. Auflage 2005;
andere Brennstoffe: Handbuch für Energieberater, Joanneum Research

Der (untere) Heizwert


ist die, bei einer Verbrennung maximal nutzbare Wärmemenge, bei der es nicht zu einer Kondensation
des im Abgas enthaltenen Wasserdampfes kommt, bezogen auf die Menge des eingesetzten Brennstoffes.
Eine Kondensation des Wasserdampfes im Abgas war in früherer Zeit mit einer Kaminversottung und der
Zerstörung des Kamins verbunden. Erst durch die Entwicklung kondensatbeständiger Kamine konnte auch
die Energie des Wasserdampfes im Abgas durch die Brennwerttechnik genutzt werden.

Der Brennwert (oberer Heizwert)


gibt den Energiegehalt eines Brennstoffes mit Nutzung der Wasserdampf-Energie im Abgas an und ist
gegenüber dem Heizwert bei Gas um etwa 11%, bei Heizöl etwa 6 % und bei Pellets 1) um etwa 8,5% höher.
1) laut Homepage der Fa. ÖkoFEN

Richtwerte Jahresnutzungsgrad Heizkessel:


Bezeichnung alte Anlage1) neue Anlage
Durchbrandkessel: Kohle, Koks 65 %
Holzvergaserkessel 60 % 80 %
Hackgutkessel 65 % mit Vorofen 82 %
Pelletskessel 85 %
Heizölkessel 65 % 85 %
Heizöl Brennwertkessel 90 – 95 % 3)
Erdgaskessel 65 % 85 %
Erdgas Brennwertkessel 91 – 98 % 3)
Strom Direktheizung 99 % 99 %
Strom Nachtspeicherheizung 98 % 98 %
Wärmepumpe: Wasser, Sole 2) 3 4
Wärmepumpe: Luft 2) 2,5 3
Fernwärme 90 % 92 %
1) Älter als 15 Jahre
2) Der Jahresnutzungsgrad heißt hier Jahresarbeitszahl (siehe Kap. „Wärme erzeugen/Wärmepumpe“)
3) Niedrige Vorlauftemperaturen bewirken einen höheren Jahresnutzungsgrad

Quelle: NÖ Landesregierung, Geschäftsstelle für Energiewirtschaft; Konsument 2/2006

www.energieberatung-noe.at 55
Stand: Jänner 2009

Bei beiden Varianten werden die anerkennbaren


Eigenheimerrichtung Sanierungskosten ermittelt. Der Betrag muss als Kredit mit
Bei der Errichtung eines Eigenheimes gewährt die NÖ Lan- mind. zehn Jahren Laufzeit aufgenommen werden. Dieser
desregierung ein Wohnbaudarlehen mit einer Laufzeit von wird mit einem jährlichen Zuschuss von 5 % über die Dauer
27,5 Jahren und einer nachträglichen Verzinsung von 1% von zehn Jahren (nicht rückzahlbar) gefördert. Über den
jährlich. Voraussetzung ist eine Energiekennzahl von höch- Zeitraum von zehn Jahren kann also ein Gesamtzuschuss von
stens 50 kWh/m2 pro Jahr. 50 % der anerkennbaren Sanierungskosten erreicht werden.

Neben der Familienförderung werden ökologische Einreichung ohne Energieausweis:


Maßnahmen und der Einbau von Heizungsanlagen nach für die Durchführung von Einzelmaßnahmen
einem Punktesystem gefördert. Pro Punkt wird das z. B. Heizkesseltausch oder Heizungserneuerung.
Darlehen um € 300,– erhöht: Beispiel: Einbau eines Pelletskessels:
Heizung mit erneuerbarer Energie (Holzpellets- oder € 16.000,– Investition:
Hackgutkessel, Holzvergaserkessel mit Pufferspeicher, Es wird ein Kredit von € 8.000,– gefördert.
Heizeinsätze mit elektronischer Steuerung, solare Landeszuschuss für diesen Kredit = € 4.000,–
Hypokaustensysteme) bzw. biogener Fernwärme Zinsen für diesen Kredit = ca. € 2.400,–
25 Punkte bzw. € 7.500,– (bei 5 % Verzinsung).
Der Landeszuschuss ist um € 1.600,– höher
oder monovalente Wärmepumpenanlage oder
als die Kreditzinsen.
Fernwärme aus einer Kraft-Wärme-Kopplungsanlage
12 Punkte bzw. € 3.600,– Einreichung mit Energieausweis:
oder raumluftunabhängiger Kachelofen für die Durchführung einer energetischen Gesamtsanie-
5 Punkte bzw. € 1.500,– rung, bei der durch Wärmedämmmaßnahmen entweder
Andere Heizungen werden nicht gefördert. die Energiekennzahl halbiert wird, oder eine Energiekenn-
zahl von unter 70 kWh/m2a erreicht wird. Nachgewiesen
Hinweis: Einreichung bis zur Fertigstellungsmeldung möglich! wird dies durch einen Energieausweis. Für die Reduktion der
Energiekennzahl und für verschiedene andere Maßnahmen
Eigenheim in Passivbauweise gibt es Punkte, wobei 1 Punkt einer Förderung von 1% ent-
spricht. Maximal können 100 Punkte erreicht werden.
Für die Errichtung eines Eigenheimes in Passivbauweise wird
bei Erreichen einer Energiekennzahl von höchstens 10 kW/
m2 pro Jahr ein Darlehen in der Höhe von € 50.000,– gewährt. Der Einbau von Heizungsanlagen
Hinweis: Es gibt die Möglichkeit ohne Einkommensnachweise um wird wie folgt gefördert:
die Förderung für die Errichtung eines Eigenheimes in Passivbauweise Heizung mit erneuerbarer Energie bzw.
einzureichen. Bei Vorlage und Unterschreitung der Einkommens- biogener Fernwärme 25 Punkte bzw. 25 %
grenze, wird die Familienförderung zusätzlich zuerkannt.
oder monovalente Wärmepumpenanlagen oder
Fernwärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen
12 Punkte bzw. 12 %
Eigenheimsanierung oder raumluftunabhängiger Kachelofen
5 Punkte bzw. 5 %
Die Förderung basiert auf einem
Solaranlage oder Wärmepumpenanlage
nicht rückzahlbaren Zuschuss zu einem Kredit.
5 Punkte bzw. 5 %
Bei der Eigenheimsanierung gibt es zwei Varianten:
Einreichung ohne Energieausweis: Es werden Beispiel: Halbierung der Energiekennzahl (60 Punkte),
max. 50 % der Sanierungskosten anerkannt. Berechnung Energieausweis (1 Punkt) und
Einreichung mit Energieausweis: Es werden Einbau eines Pelletskessels (25 Punkte): € 50.000,–
bis zu 100 % der Sanierungskosten anerkannt. Investition: Es wird ein Kredit von € 43.000,– (86 Punkte = 86 %)

56 www.energieberatung-noe.at
Förderungen in NÖ: Das neue NÖ Wohnbau- kommenden Generationen gesund zu erhalten.
modell gibt die Richtung moderner Wohnbau- Besonders unterstützt wird im NÖ Wohnbaumodell
politik vor. Als flexibles Fördersystem unterstützt der Einbau umweltverträglicher Heizsysteme –
es besonders junge Familien und schafft Anreize von Solarenergie über Pelletsanlagen und
für umweltschonendes und energiesparendes Kachelöfen bis hin zu biogener Fernwärme.
Bauen. Die gezielte Förderung ökologischer Mit der Nutzung Erneuerbarer Energien und einer
Baumaßnahmen hat zum Ziel, die Lebensqualität guten Wärmedämmung werden außerdem die
weiter zu steigern und unsere Umwelt auch für die Heizkosten um ein Vielfaches gesenkt.

gefördert. Landeszuschuss für diesen Kredit = € 21.500,– automatischen Heizungsanlagen (bis zu € 1.100,–)
Zinsen für diesen Kredit = ca. € 12.900,– (bei 5 % Verzinsung) gefördert.
Der Landeszuschuss ist um € 8.600,– höher als die Kreditzinsen.
Wahlweise kann für Ansuchen ab 01.03.2009 bis 31.12.2010 bei Hinweis:
einer thermischen Gesamtsanierung ein nicht rückzahlbarer Einreichung nach Fertigstellung (jedoch spätestens sechs
Zuschuss von 30 % bis zu € 12.000,– zuerkannt werden. Monate nach Inbetriebnahme)!

Hinweis:
1) Einreichung vor Beginn der Maßnahmen!
2) Wird die Heizung (bzw. die Solaranlage) über die Solar- /Wärmepumpenanlage
Sonderaktion Heizkesseltausch bzw. Solaranlagen
gefördert, so kann diese nicht mehr bei der Eigenheim- Die Förderung basiert auf einem einmaligen, nicht rückzahl-
sanierung berücksichtigt werden! Lassen Sie sich baren Zuschuss. Gefördert werden max. 30 % der anerkannten
beraten, welche der Förderungsarten für Sie die Investitionskosten (inkl. Nebenarbeiten, wie z. B. Montage,
günstigere ist. Elektriker, Maurer, …).
3) Einen Antrag um Förderung können natürliche Per-
sonen wie EigentümerInnen, MiteigentümerInnen,
Für folgende Maßnahmen kann
WohnungseigentümerInnen, Bauberechtigte, Miete- ein Zuschuss gewährt werden:
rInnen und PächterInnen einbringen. Solaranlagen zur Warmwasserbereitung
4) Heizungsanlagen mit fester Biomasse können ab 30 % bis zu € 1.500,–
01.11.2008 auch bei der Erstaufstellung mit dem Mindestanforderung: 4 m2 Kollektorfläche
Direktzuschuss gefördert werden. (Achtung: es ist und 300 l Speicher
zwischen Direktzuschuss und Berücksichtigung in Solaranlagen für Warmwasser und Heizung
der Eigenheimsanierung zu wählen). 30 % bis zu € 2.200,–
Mindestanforderung: 15 m2 Flachkollektoren bzw.
12 m2 Vakuumkollektoren und 300 l Speicher
Heizungsanlagen mit fester Wärmepumpen zur Warmwasserbereitung
30 % bis zu € 1.100,–
Biomasse / Fernwärme Wärmepumpen für Warmwasser und Heizung
Die Förderung basiert auf einem einmaligen, nicht rück- 30 % bis zu € 2.200,–
zahlbaren Zuschuss zu den anerkannten Installationskosten Anforderung: monovalenter Heizbetrieb
beim Tausch des Heizkessels oder dem Anschluss an ein
Wärmepumpen für Warmwasser und Heizung mit einer
Fernwärmenetz.
zu erwartenden Jahresarbeitszahl von 4 oder größer
30 % bis zu € 2.950,–
Gefördert werden max. 30 % der
Investitionskosten (inkl. Nebenarbeiten, wie Hinweis:
z. B. Montage, Elektriker, Maurer, …) 1) Einreichung nach Fertigstellung (jedoch spätestens sechs
bei Fernwärmeanschluss bis zu € 1.500,– Monate nach Fertigstellung)!
bei Stückholzkesseln mit Pufferspeicher 2) Einen Antrag um Förderung können natürliche Personen
bis zu € 2.550,– wie EigentümerInnen, MiteigentümerInnen, Bauberech-
tigte, MieterInnen und PächterInnen einbringen.
bei automatischen Hackgut- bzw. Pelletsanlagen
3) Informieren Sie sich auch über die Förderung für
bis zu € 2.950,–
Photovoltaikanlagen.
bei Einzelöfen- (Pellets-, Kamin- oder Speicherofen)
bis zu € 750,–
Nähere Informationen erhalten Sie bei der NÖ Wohn-
Sofern eine behinderten- bzw. pflegegerechte Maßnahme bau-Hotline unter 0 27 42/221 33, werktags von
erforderlich ist, werden 15 % der Investitionskosten von 8 –16 Uhr, und im Internet unter www.noe.gv.at.

www.energieberatung-noe.at 57
FOTO: H. WANKO

Baurecht in NÖ
Baubehördliche Bestimmungen
für Kleinfeuerungsanlagen nach der In § 58: Planungsgrundsätze
NÖ Bauordnung 1996 (1) Zentralheizungsanlagen sind Anlagen, die der
Deckung des Wärmebedarfs von Räumen und Ge-
In § 15: Anzeigepflichtige Vorhaben bäuden dienen und eine Flüssigkeit oder Luft als
(1) Folgende Vorhaben sind mindestens 8 Wochen Wärmeträger verwenden. Sie bestehen in der Regel
vor dem Beginn Ihrer Ausführung der Baube- aus Wärmeerzeuger, Maschinen, Apparaten, Wärme-
hörde schriftlich anzuzeigen: … die Aufstellung von verteilungsnetz, Abgas-, Wärmeverbrauchs-, Rege-
Wärmeerzeugern (Kleinfeuerungsanlagen nach § 59 lungs- und Messeinrichtungen.
Abs. 1) von Zentralheizungsanlagen; (2) Die Landesregierung hat mit Verordnung nach
(2) Der Anzeige sind zumindest eine Skizze und dem Stand der Technik unter Beachtung der Richt-
Beschreibung in zweifacher Ausfertigung anzuschlie- linien des Rates der europäischen Gemeinschaften
ßen, die zur Beurteilung des Vorhabens ausreichen. und der Vereinbarungen gemäß Art. 15a B-VG unter
Wird ein Wärmeerzeuger (Abs. 1, Ziffer 3, Zeile 3) auf- anderem zu regeln:
gestellt, ist eine Kopie des Prüfberichts (§ 59 Abs. 3) • die Ausstattung von Feuerungsanlagen (technische
gleichzeitig vorzulegen. Dokumentation und Typenschild)
(4) Wenn von der Baubehörde innerhalb der in • die zulässigen Emissionsgrenzwerte
Abs. 1 genannten Frist keine Untersagung oder • die Prüfbedingungen
Mitteilung nach Abs. 3 erfolgt, dann darf der Anzeige- • die Wirkungsgrade (Verhältnis des Nutz-
leger das Vorhaben ausführen. energiewerts zum Aufwandenergiewert,
angegeben in Prozenten)
In § 17: Bewilligungs- und anzeigefreie Vorhaben
Bewilligungs- und anzeigefreie Vorhaben In § 59: Aufstellung und Einbau
sind in Absatz 1 beispielhaft angeführt: von Kleinfeuerungsanlagen
5. Abänderungen im Inneren des Gebäudes, die (1) Feuerungsanlagen sind technische Einrichtungen,
nicht die Standsicherheit und den Brandschutz die dazu bestimmt sind
beeinträchtigen. • zum Zwecke der Gewinnung von Nutzwärme für
7. die Aufstellung von Einzelöfen oder Herden die Raumheizung oder zur Warmwasserbereitung
8. die Aufstellung von Wärmetauschern für die feste (biogene oder fossile), flüssige oder gasförmige
Fernwärmeversorgung Brennstoffe zu verbrennen (Feuerstätte) und
9. die Aufstellung von Wärmepumpen (teilweise bei • die Verbrennungsgase über eine Abgasführung
der Wasserrechtsbehörde anzeigepflichtig) abzuleiten (Abgasanlage)

58 www.energieberatung-noe.at
Baurecht in NÖ

Kleinfeuerungsanlagen sind Anlagen mit einer Baubehördliche Bestimmungen nach


Nennwärmeleistung bis 400 kW. der NÖ Bautechnikverordnung 1997
Heizkessel sind aus Kessel und Brenner (bei flüs-
sigen und gasförmigen Brennstoffen) bestehende In § 80: Aufstellen von Feuerstätten
Wärmeerzeuger, die zur Übertragung der durch (1) Feuerstätten dürfen nicht aufgestellt werden
die Verbrennung freigesetzten Wärme ans Wasser in solchen Räumen, in denen nach Lage, Größe,
dienen. Nennwärmeleistung ist die vom Hersteller Beschaffenheit oder Verwendungszweck Gefahren
festgelegte höchste Wärmeleistung der Feuerungs- für Personen und Sachen entstehen können
anlage im Dauerbetrieb. (z. B. Stiegenhäuser).
(2) Kleinfeuerungsanlagen dürfen nur in Verkehr (2) Nur in Heizräumen dürfen aufgestellt werden:
gebracht, aufgestellt oder eingebaut werden, wenn Feuerstätten für feste oder flüssige Brennstoffe von
sie den auf Grund des § 58 Abs. 2, Ziffer 1 bis 4 festge- Zentralheizungsanlagen, deren Nennwärmeleistung
legten Anforderungen entsprechen. mehr als 26 kW beträgt.
(3) Zum Nachweis der Erfüllung der aufgrund des
§ 58 Abs. 2, Ziffer 1 bis 4 festgelegten Anforderungen In § 90: Anforderungen an Heizräume
ist, sofern nachfolgend nichts anderes bestimmt wird, (1) Für Heizräume sind erforderlich:
ein Prüfbericht einer hiezu befugten Stelle (staat- • ein eigener Brandabschnitt mit brandbeständi-
lich autorisierte Anstalt, in einem EU-Mitgliedstaat gen Wänden und Decken sowie einem Fußboden
oder EWR-Staat akkreditierte Stelle im Rahmen des aus nicht brennbaren Baustoffen
fachlichen Umgangs ihrer Akkreditierung) der Baube- • eine ausreichende Lüftung
hörde vorzulegen. • eine elektrische Beleuchtung
(2) Durch Heizräume darf kein Zugang zu anderen
In § 60: Pflichten des Betreibers Räumen führen, ausgenommen zum Brennstoff-
einer Feuerungsanlage lagerraum.
Jeder Betreiber einer Feuerungsanlage ist (3) Heizraumtüren müssen in Fluchtrichtung auf-
verpflichtet, dafür zu sorgen, dass schlagen und mindestens brandhemmend und
• die Feuerungsanlage so betrieben wird, wie es in selbstschließend sein.
ihrer technischen Dokumentation vorgesehen ist, Für Fenster gilt § 73 Abs. 3: Fensteröffnungen von
• die in diesem Gesetz und den dazu ergangenen brandgefährdeten Räumen müssen mit einer brand-
Durchführungsverordnungen und Bescheiden vor- widerstandsfähigen Verglasung abgeschlossen
geschriebenen Bestimmungen eingehalten und werden, wenn die Gefahr einer Brandübertragung
• die notwendigen periodischen Überprüfungen auf andere Gebäudeteile besteht oder dies zur
(siehe § 34 NÖ BO und § 188 NÖ Bautechnikverord- Sicherheit von Fluchtwegen erforderlich ist.
nung) durchgeführt werden.
In § 91: Anforderungen an Brennstofflager
(1) Die Brennstoffe sind so zu lagern, dass keine Ge-
fahren oder unzumutbaren Belästigungen entstehen.
(2) In Gebäuden mit Aufenthaltsräumen gelten für
Brennstofflagerräume für feste Brennstoffe mit
einer Fläche von mehr als 15 m2 oder mit Brennstoff-
transporteinrichtungen die Bestimmungen für den
Brandschutz von Heizräumen.

In § 188: Überprüfungsperiode
(1) Betreiber von Feuerstätten von Zentral-
heizungsanlagen mit einer Nennwärmeleistung
von mehr als 11 kW bis 50 kW (sonstige Betreiber
von Feuerstätten von Zentralheizungsanlagen mit
einer Feuerstätte von mehr als 26 kW bis 50 kW)
haben diese in jedem zweiten Kalenderjahr
überprüfen zu lassen.
(2) Betreiber von Feuerstätten mit einer Nennwärme-
leistung von mehr als 50 kW haben diese in jedem
Kalenderjahr überprüfen zu lassen.
(3) Die erste Überprüfung der Feuerstätte ist im
Rahmen der erstmaligen Inbetriebnahme
durchzuführen.

www.energieberatung-noe.at 59
Firmenanzeigen

NÖ Heizungscheck: Kostenlose und


unabhängige Beratung vom Fachmann!

Kostenlose und unabhängige Beratung


Ineffiziente, alte und schlecht eingestellte Verbesserungsmaßnahmen an Ihrer Heizung. Sollte
Heizsysteme sind ein häufiges Ärgernis und z.B. der Tausch der alten Heizungspumpe gegen
belasten das Haushaltsbudget. Um hier Abhilfe eine modernere Hocheffizienzpumpe nötig sein,
zu schaffen, haben die NÖ Installateure und die ersetzt der Heizungs-Check Partnerinstallateur
Energieberatung NÖ die Aktion “Heizungs-Check” die Heizungspumpe zum Aktions-Fixpreis von
ins Leben gerufen. Zwei unabhängige Experten EUR 325,-.
prüfen Ihr Haus und die Heizanlage auf Herz und Fordern Sie noch heute Ihren kostenlosen
Nieren. Erfahren Sie vor Ort alles über: Heizungs-Check über die Hotline der
Gebäudezustand, Zustand der Heizanlage, Energieberatung NÖ 02742/22144 an. Nähere
Ing. Herbert Urbanich Einsparungspotentiale, Förderungsmöglichkeiten Infos auf www.energieberatung-noe.at oder
Landesinnungsmeister und Verbesserung des Wohnkomforts. www.installateur-noe.at.
der NÖ-Installateure
Ihr Herbert Urbanich
Zum Abschluss der Beratung erhalten Sie einen
ausführlichen Bericht über Zustand und sinnvolle

www.installateur-noe.at

60 firmenanzeigen
Impressum:
Herausgeber:
"die umweltberatung" – Umweltschutzverein Bürger
und Umwelt, Rennbahnstraße 30/1, 3100 St.Pölten
Verleger und für den Inhalt verantwortlich:
"die umweltberatung",
Verband der öst. Umweltberatungsstellen,
Mariahilferstrasse 196/4/11, 1150 Wien
Redaktion:
Ing. Ewald Grabner, Mag. Peter Haftner,
DI Franz Kuchar – alle "die umweltberatung",
Ing. Helmut Krenmayr – Geschäftsstelle für
Energiewirtschaft/Gebietsbauamt Mödling
Layout/Produktion:
Markus Damböck (MD-design),
agentur@md-design.at, Tel.: 0 699 / 106 14 414
Druck:
Ing. Christian Janetschek,
3860 Heidenreichstein, Brunfeldstraße 2
Fotos ohne Quellenangabe stammen
aus dem Archiv von "die umweltberatung".
Gedruckt mit mineralölfreien Farben auf
100% Recyclingpapier. Jänner 2009
Alle Angaben ohne Gewähr.

Gedruckt nach der Richtlinie des


Österreichischen Umweltzeichens
„Schadstoffarme Druckerzeugnisse“
Ing. Christian Janetschek · UWNr. 637
Haben Sie noch Fragen?
"die umweltberatung" – Ihre erste Adresse in Umweltfragen

Was hat Essen mit Klimaschutz zu tun? Unsere Themen sind:


Wie werde ich die Schnecken im Garten los?
Bauen/ Wohnen/ Energie
Wie senke ich die Energiekennzahl meines Hauses?
Wo gibt es faire „Öko-Mode“? Chemie im Haushalt

Ernährung
Seit über 20 Jahren gibt "die umweltberatung"
Garten & Boden
Tipps zu Umweltschutz und Lebensqualität.
Unser Motto lautet „Vom Wissen zum Handeln!“ Klimaschutz
und dementsprechend führen unsere ExpertInnen
fachliche Beratungen mit viel Know-how in Gemeinde
unterschiedlichen Fachbereichen durch: Mobilität
• telefonisch oder persönlich Umweltbildung
• auf Messen, bei Vorträgen und Seminaren
Wasser
• bei Exkursionen und Workshops

Rufen Sie uns an! ✆ 0 27 42/718 29


Auch ein Blick auf unsere Homepage lohnt sich!

www.umweltberatung.at
"die umweltberatung" Österreich "die umweltberatung" Niederösterreich –
Verband österreichischer Umweltberatungsstellen Geschäftsstelle
Mariahilferstrasse 196/4/11, 1150 Wien Rechtsträger: Umweltschutzverein Bürger und Umwelt
✆ 01/877 60 99, Fax DW 13 Rennbahnstraße 30/1/3, 3100 St. Pölten
oesterreich@umweltberatung.at ✆ 0 27 42/718 29, Fax DW 120
niederoesterreich@umweltberatung.at
"die umweltberatung" Wien
"die umweltberatung" Service
Buchengasse 77, 1100 Wien
✆ 01/803 32 32 , Fax DW 32
service@umweltberatung.at

"die umweltberatung" Burgenland


✆ 0 676/836 88 586
burgenland@umweltberatung.at

"die umweltberatung" Kärnten


✆ 0 676/836 88 576
kaernten@umweltberatung.at

"die umweltberatung" Oberösterreich


✆ 0 676/668 85 83
oberoesterreich@umweltberatung.at

"die umweltberatung" Steiermark


steiermark@umweltberatung.at
B
Beratungsstelle

Kompetenzzentrum Kompetenzzentrum
für Garten für Umweltbildung

You might also like