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Marokko und die Westsahara

Es ist allen bekannt, dass die Westsahara historisch gesehen immer ein integraler
Bestandteil des Königreichs Marokko war, bis 1884, auf Grund der spanischen
Invasion. Ab 1912 wurde Marokko von zwei großen europäischen Mächten: nämlich
Frankreich und Spanien kolonisiert.

Der Prozess der Entkolonialisierung des marokkanischen Gebiets, das durch


Spanien besetzt wurde, erfolgte in Verhandlungen. In dieser Hinsicht, erlangte
Marokko wieder die nördliche Zone im April 1956, Tarfaya und Tan Tan 1958, Sidi
Ifni 1969 und die Sahara im Jahr 1975. Daher ist die UNO nicht der Ansicht, dass
die Sahara-Frage eine Angelegenheit der Kolonisation ist, sondern ein politischer
Konflikt, vor allem, als der Internationale Gerichtshof entschieden hatte, dass die
Westsahara keine terra nullius ist. Ihre Bevölkerung, wenn auch hauptsächlich aus
Nomaden bestehend, unterstand in organisierten Stämmen der Autorität gewählter
Scheichs. Es wurde festgestellt, dass rechtliche Bande der Treue zwischen dem
Sultan von Marokko und den Stämmen im Gebiet der Westsahara existierten und
dass diese Rechtslage nicht nur von dem Sultan und der betroffenen Bevölkerung,
sondern auch von der internationalen Gemeinschaft anerkannt wurde. (Siehe
Internationaler Gerichtshof/ Gutachten 16/10/1975)

Das Königreich Marokko hat die Sahara in Übereinstimmung mit dem Madrider
Vertrag mit dem Besatzer, Spanien, wieder erlangt. Der genannte Vertrag 1975
markierte das Ende eines fortgesetzten Kampfs, der über ein Jahrhundert dauerte.
Der Vertrag vermied Spannungen im Nordwesten Afrikas. Algerien war daran
Schuldig, dass die Sahraouis darin verhindert wurden, ihre eigenen Entscheidungen
zu treffen. Was die Algerier nicht realisieren durften, erreichte die gesamte
marokkanische Bevölkerung, einschließlich die Sahraouis, in einem Kampf um die
Rückkehr der Sahara seit 1884, als Spanien Anspruch auf das Gebiet erhob und
gewann alsdann die unvollständige Unabhängigkeit 1956; Marokko hatte den Sieg
um die Einheit und um die territoriale Integrität davon getragen.

Es ist kein Zufall, dass die Resolutionen der Generalversammlung, die 1965 und
1968 verabschiedet wurden, das Recht auf Selbstbestimmung bestätigten und sich
nicht nur auf die Bevölkerung von Ifni bezogen, sondern auch auf die Westsahara.
Die Charta der Resolution 1514 betrifft die Entkolonialisierung der Staaten im
Absatz 6: „jeder Versuch, ganz oder teilweise, die nationale Einheit der territorialen
Integrität eines Landes zu zerstören, ist unvereinbar mit den Zielen und den
Vorstellungen der UNO-Charta». In Bezug auf die algerische Frage, die von der
UNO-Generalversammlung 1961 untersucht wurde, war Marokko an erster Stelle in
der Verteidigung der territorialen Integrität und die Frage der Sahara stützt sich
nicht nur auf die Geschichte und auf das Gesetz, sondern auch auf die Wünsche
der Bevölkerung. Marokko hatte immer die Sahara in der gleichen Weise wie seine
nördlichen Provinzen bei sich.
1956, als das Protektorat zu Ende kam, verlangte Marokko die Rückkehr der
Westsahara, um seine nationale Einheit und Integrität zu rekonstruieren. Die
Marokkaner sind des Glaubens, dass die Rückkehr der ex-spanischen Sahara das
Ergebnis eines langwierigen nationalen Kampfs war, wiesen sie darauf hin und
führten im Jahr 1957 diesen Kampf dank der marokkanischen Befreiungsarmee in
einigen Gebieten der Westsahara fort. Wenn es nicht um die gemeinsame
militärische Intervention im Jahr 1958 der französischen und spanischen Truppen
(Operation Ecouvillon) geht, könnten die Befreiung und die Wiedereingliederung
des Sahara-Gebiets bereits durchgeführt werden. Dies erklärt, warum rechtliche
und politische Standpunkte der Westsahara-Frage immer noch sehr im
Vordergrund der marokkanischen Köpfen stehen.

Bemerkenswert ist, dass mehr als zwei Drittel der Sahraouis in der Sahara in
Marokko leben; die überwiegende Mehrheit von ihnen ist effektiv innerhalb des
CORCAS vertreten. Der Rest, rund 25 Prozent, einschließlich die politische und
militärische Führung der Polisario, lebt in den Flüchtlingslagern in Tinduf in
Algerien.

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